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Was wird mit Baby Nummer 2? ;-)

Thema: Was wird mit Baby Nummer 2? ;-)

Hallo, ihr Lieben, nachdem ihr uns hier mit euren Ratschlägen perfekt weitergeholfen habt, als unsere 2,5 Jahre alte Tochter auf die Welt kam, will ich euch schnell mal wieder eine kleine Rückmeldung geben. Sie spricht jetzt in beiden Sprachen ohne Punkt und Komma. Theoretisch bin ich sehr stolz darauf, praktisch läuft mir manchmal ein bisschen Blut aus dem Ohr, lach. Aber man kann ja nicht alles haben ... Ruhe UND ein zweisprachiges Kind. Sehr interessant ist die Situation, wenn sie - nach einigen Monaten in Frankreich- zurück nach Deutschland kommt. Zuhause spreche ich ja nur Deutsch mit ihr und da ich momentan hauptberuflich Mutter bin, verbringe ich auch den ganzen Tag mit ihr. Nichts desto trotz spricht sie mehr Französisch und spielt - mit sich selbst - auch eher in Vatersprache. Kaum sieht sie aber Oma und Opa schaltet sie so perfekt um, dass man sich gar nicht mehr sicher ist, dass sie auch Französisch kann. Wie auch immer. Euch vielen Dank auf jeden Fall! Nun aber zu meiner Frage: Läuft die Zweisprachigkeit mit Nummer 2 auch so einfach? Gibt es Unterschiede, auch, wenn man am System nichts ändert? Wie war das bei euch so? Liebe Grüße aus Deutschland ... wo ich momentan auf die Geburt von Nummer 2 warte. (Übrigens, Nummer 2 hat schon einen Namen, den ich aber vermeide, um mich bis zur Verkündigung nicht zu verplappern), Isi.

von isi1980 am 25.01.2015, 11:04



Antwort auf Beitrag von isi1980

Hej Isi! Toll zu hören, wie es bei Euch klappt - Zweifel habe ich da ja nie Und das mit dem Knopf-zum-Abstellen-Suchen kenne ich auch, seufz... erst quatscht man dem Kind ein Ohr, dann geht es umgekehrt. So isses. Ja, mit dem 2. Kind ist es meistens ETWAS anders... Man verbringt ja zwangsläufig nicht mehr soviel Zeit mit ihm, uneingeschränkt, der Focus ist nicht mehr so stark etc. Das große Geschwisterchen bringt Spielkameraden mit, die die andere Sprache nicht kennen, folglich läuft mehr in der Umgebungssprache ab. Dazu kommt m.E., daß sich eben die Nachgeborenen ihre eigene Nische, ihre Position oder wie man es nennen will, in der Geschwisterfolge suchen (es gibt dainteressanteBücher drüber, ganz abgelöst von den Sprachen) und somit gegenüber einem sprachlichorientierten und -tüchtigen großen Geschwisterchen andere Schwerpunkte "suchen". Treotzdem können auch die Nachgeborenen fließend und gut zweisprachig werden. Meine Jüngste ist deutlich weniger sprachlich interessiert, vonAnfang an gewesen, mit ca. 1 J. Verspätung angefangen zu sprechen, verstand aber immer beide Sprachen und ist auch sehr gut in beiden --allerdings gab es bei ihr Grammatikfehler, die die Große nie gemacht hat. Dafür hat die Jüngste aber noch vor Schuleintritt mit dem Lesen angefangen und selbständig als erstes Buch ein dickes dt. (!!!) Erstlesebuch für Fortgeschrittene in Nullkomm-nix durchgelesen. Man steckt nicht drin. Bei einer meiner Verwandten, die viele Kinder hat, war es so, daß die Babys in der dt-. Sprache "bequatscht" wurden(logisch) und die "Großen" dann entweder eh schon im KIGA oder in der Sculewaren und die Umgebungssprache mehr mitbekamen oder eben bei der englischen Heimkehr der Großen aus den Institutionen "schlossen": Deutsch = Babysprache -- und folglich die Umgebungssprache als die der "Großen" vorzogen. Fazit, auch durch inkonsequentes Deutschsprechen der Mutter: Die Kinder sprachen wenn überhaupt, nur sehr gebrochenDeutsch und erarbeiten sich heute als junge Erwachsene Reste der dt. Sprache. Auf dem Niveau meiner töchter sind sie dadurch eben nicht. Jedenfalls: Mach weiter wie bisher. Denk dran, daß es eben ein Zeitfaktor ist - je mehr Dein Kind die Sprachen hört, umso besser kann es sie lernen. und dann warte ab - und erzähl uns gern,wie es läuft! Alles Gute für die nächstenWochen/Monate (?) - Ursel, aus dem immer noch verschneiten aber sehr sonnigen DK

von DK-Ursel am 25.01.2015, 11:23



Antwort auf Beitrag von isi1980

Kann mich DK-Ursel anschließen. Beim 2. Baby hat man nen anderen Tagesablauf als bei NR.1 und ich habe meines auch weniger "bequatscht". Aber Nr. 2 sowie Nr.3 verstehen und sprechen super beide Sprachen. Dazu haben die Nachgeborenen ja auch immernoch ein großes Geschwisterkind, dass ja auch redet und das hilft ja auch beim Sprechenlernen. Bei uns gabs dabei keine nennenswerten Probleme.

von Lillipups am 27.01.2015, 11:48



Antwort auf Beitrag von isi1980

... für eure Antworten. Da Kind Nummer 1 solange nicht in den Kindergarten gehen wird bis Kind Nummer 2 problemlos in denselbigen geschickt werden kann (etwa mit 2 Jahren, weil ich dann wieder arbeiten möchte), ändert sich an unserem Tagesablauf erst einmal nicht sonderlich viel. Aber ihr habt natürlich Recht. Die volle Aufmerksamkeit bekommt Nummer 2 nie wirklich und natürlich werden auch immer mehr Freundinnen und Freunde von Nummer 1 zu Besuch kommen. Nichts desto trotz versuche ich mir jetzt erst einmal keinen allzu großen Kopf zu machen. Wir stürzen uns einfach ins Abenteuer ... genau wie beim ersten Mal. Euch auf jeden Fall noch einmal lieben Dank für eure Erfahrungen. Ich hoffe, ich darf jederzeit auf diese zurückgreifen. Liebe Grüße aus dem verschneiten Bayern, Isi.

von isi1980 am 30.01.2015, 23:16



Antwort auf Beitrag von isi1980

Natürlich darfst du das. Wenn ich Hilfe brauche, oder Erfahrungen austauschen möchte bin ich hier immer gut aufgehoben. Mir wurde schon bei vielen Entscheidungen und Problemen geholfen. Die Leute hier sind echt nett. LG aus dem eisigen Frankreich

von Lillipups am 04.02.2015, 10:27