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Schulen in Frankreich

Thema: Schulen in Frankreich

Hallo, eine Freundin von mir wird demnaechst wahrscheinlich nach Paris ziehen und hat mich gebeten, hier mal zu fragen ... Sie sind Italiener, hat 2 Kinder (dann 7 und 4), leben derzeit in den USA. Die Kinder sprechen also Italienisch und Englisch. Nun stellt sich fuer sie die Frage, ob sie die Grosse in eine intern. Schule schicken sollte oder in eine franzoesische. Wie gut sind die normalen oeffentlichen Schulen? Ab wann beginnt der Englischunterricht? Hier hat sie die 1. Klasse schon gemacht, wuerde dann in Frankreich aber wahrscheinlich nochmal die 1. machen, meinte sie. (Wieso? Wegen dem Alter?) Sie moechte halt gerne das gute Englisch "erhalten", natuerlich ist es auch eine gute Chance, franzoesisch zu lernen ... Sie selbst hat nicht das Level, um mit den Kindern Englisch vernuneftig weiter zu machen ... Danke! Katja

Mitglied inaktiv - 04.03.2009, 15:40



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Hi. Es gibt eine Internationale Schule in St - German en Laye. Ist aber weitab vom Schuss. In der Nähe Porte de Clichy gibt es eine öffentliche (also kostenlose) internationale Schule, habe den Namen vergessen. Ich glaube aber, die ist erst ab der 5. Klasse. Ab wann es in den öffentlichen Schulen Englisch gibt, weiss ich ehrlich gesagt nicht. Ist aber doch eigentlich egal, denn lernen würden die Kinder wenn sie schon englisch können nicht viel, ausser 'nem französischen Akzent. Meine Kinder sind zwar in einer frz. Schule, allerdings in einer Auslandsschule, da werden Sprachen natürlich mehr gefördert. Ob eine öffentliche Schule gut ist, liegt häufig am Quartier, in dem du wohnst. Im XVIème sind die Schulen besser als in den nördlichen Vororten ... Aber es gibt mittlerweile ne Menge Privatschulen sowohl maternelle als auch primaire. Wegen der Einstufung: die Franzosen gehen davon aus, dass ihr Schulsystem das beste der Welt ist. Kann mir gut vorstellen, dass die Kinder einfach nach Alter eingestuft werden. Die KLassen sind Jahrgangsmäßig organisiert. Wwenn die grosse 2003 geboren wurde, wird sie am 1.9.09 in die CP (1. Klasse) gehen. LG oeli_bene

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 15:58



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Das glaube ich nicht (bin ja auch kein Franzose), aber ich bin mit maternelle und primaire bis jetzt sehr zufrieden. Ob das in der Oberstufe auch so ist, weiss ich nicht. Die Franzosen haben einen Hang zum Auswendiglernen. Ich fand mich mit meinem Abi an einem deutschen "Traditionsgymnasium" besser ausgerüstet als frz. Kommilitonen. Wir waren Austauschschule des Lycee Henri IV in Paris (eine der Topschulen in Frankreich), meine Mitschüler fanden den Unterricht dort etwas öde und ziemliche Paukerei. Aber ich glaube (hoffe), das hat sich zum besseren gewendet.

Mitglied inaktiv - 05.03.2009, 16:05



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Hi Oeli-Bene, Kann Dir nur beipflichten. Aehnliche Erfahrungen habe ich noch an der Uni gemacht, wo die Kollegen auch nur auswendig gelernt hatten und das Unwort der Ewigkeit "cas pratique" war. Das war immer sehr erheiternd. FM

Mitglied inaktiv - 06.03.2009, 13:19



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dafür waren die Kopien immer schön bunt ... p.s. zur Ehrenrettung muss man aber sagen, dass die Unis nich die "Spitzenklasse" sind. An den Grandes Ecoles oder Science Po etc. ist das schon ein wenig anders.

Mitglied inaktiv - 06.03.2009, 18:33



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Danke Euch! Ich werde es so weiterleiten. Katja

Mitglied inaktiv - 07.03.2009, 19:31



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Das stimmt, aber nur fuer die Faecher, die dort auch unterrichtet werden. Jura (vor der ENA) ist leider nicht dabei (was auch die Stellung der Juristen in der Bevoelkerung begruenden kann). Freunde, die bei der ENA waren, wussten allerdings auch von der nich nur positives zu berichten.

Mitglied inaktiv - 09.03.2009, 13:28



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Stimmt. Gerade bei den Juristen scheint man in F auf Mitdenken verzichten zu können. Selbst Franzosen sagen: "da muss man nur auswendig lernen." Das will dann wirklich etwas heissen ... (Aber na gut, ich sitze als dt. Jurist vielleicht im Glashaus, da bei uns auch viele blind Lösungsschemata und Definitionen büffeln und es sogar einen eigenen Berufszweig dafür gibt. Aber wenigstens ist das nicht gewollt und wird - ausserhalb Bayerns - im Regelfall nicht mit guten Noten belohnt. Aber das ist völlig o.T.)

Mitglied inaktiv - 09.03.2009, 18:11



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Dann sind wir ja Kolleginnen. Ich hab auch zwei deutsche Klausurenexamina gemacht, da musste einfach selber gedacht werden. Allerdings finde ich auch unser "gutes deutsches" Examen manchmal nicht so das Gelbe vom Ei, vor allem wenn ich bedenke, wie viele Vertraege wir gestalten lernen haben, bis ich in einer Kanzlei angefangen hatte (ungefaehr null). Da sind die Angelsachsen, vor allem die Amerikaner, praxisorientierter (nicht dass deshalb ihre Vertraege besser waeren, aber das ist eine andere Diskussion...). Gruss FM

Mitglied inaktiv - 09.03.2009, 20:09



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Kollegen. Das Erste finde ich schon gut so wie es ist - wenn man die Prüfungsgerechtigkeit erhöhen würde (Einheitlichkeit, in die Endnote einfliessende Zwischenprüfungen o.ä.). Das Zweite fand ich vollkommen daneben. Persönlich finde ich, die Amis machen das in der Ausbildung ganz gut, zumindest an den Topunis. Ich meine den Spagat zwischen intellektuellem/wissenschaftlichem Anspruch und Praxisorientierung.

Mitglied inaktiv - 10.03.2009, 16:11