Thema:
Muttersprachenunterricht, lohnt der Aufwand?
Oh je, gleich bekomme ich eine Krise, irgendwie war ich schon fast fertig mit dem Beitrag, und jetzt ist alles futsch. Naja, nächster Versuch in Kurzform.
Dank eurer Tipps hier habe ich von der Möglichkeit des Muttersprachenunterrichts erfahren.
Das 1. Schuljahr geht nun zuende und damit auch das erste Jahr Türkischunterricht. Alles ist bestens, super Lehrerin, kleine Gruppe, Kind macht sich gut, liest und schreibt schon sehr gut Türkisch.
Leider gibt es nur sehr wenig Interessenten für den Unterricht, so, dass der Kurs in einer anderen Grundschule unserer Stadt angeboten wird.
Dafür muss ich meinen Sohn quer durch die Stadt fahren (er ist noch zu klein, um alleine dorthin zu kommen), ich muss meine Arbeit eher verlassen, um pünktlich zu kommen und manchmal schaffe ich es gar nicht.
Das, was im ersten Jahr gemacht wurde, hätte ich selber auch noch hinbekommen, aber wahrscheinlich hätte ich mich nicht so gleichmäßig darum gekümmert, so, dass mein Sohn jetzt vielleicht noch nicht so weit wäre. Und sicherlich wird in den nächsten Schuljahren der Stoff noch etwas anspruchsvoller, so, dass ich sicherlich nicht mehr mitkomme, bin ja kein Muttersprachler.
Papa ist nur im Winter in D, also keine wirkliche Hilfe.
Ich weiß nicht, wie der Kurs zeitlich im nächsten Schuljahr liegen wird, evt. müsste mein Sohn dann eher aus der Schule kommen, um den Kurs wahrzunehmen, weiß nicht, ob seine Schule da mitspielt.
Im nächsten Jahr werde ich zwei Kinder unterschiedlichen Alters dort haben, müssten dann Wartezeit überbrücken, weil die Kurse für die unterschiedlichen Klassen natürlich nicht zur gleichen Zeit aber am gleichen Tag statt finden.
Ich frage mich, ob der Aufwand sich wirklich lohnt, der Unterricht ist ja nur 45 min pro Woche.
Ich finde es natürlich toll, wenn die Kinder die 2. Sprache auch lesen und schreiben können, aber ich muss mir dafür ein Bein ausreißen und der Tag ist einfach zu kurz, um das organisatorisch hinzubekommen.
Wie sind eure Erfahrungen, gibt es hier Kinder, die Muttersprachenunterricht haben? Türkisch finde ich jetzt nicht soooo schwer zu lernen, da es auch, im Gegensatz zu anderen Sprachen, einfach abgelesen wird, ähnlich wie Deutsch.
Was würdet ihr machen oder wie handhabt ihr das? Vielleicht kann ich ja mit der Lehrerin sprechen, dass sie uns den Stoff für die jeweilige Woche mitgibt und ich nicht immer fahren muss, ich bin mir zur Zeit unsicher, ob und wie wir mit dem Unterricht weiter machen sollen.
Gebt mir mal Denkanstöße, vielleicht habe ich dann ja die große Erleuchtung.
von
efuma
am 17.06.2011, 21:20
Hej!
Ich kann Dir keine Entscheidung abnehmen.
Bei uns war es so, daß wir den Muttersprachenunterricht erstritten aben, weil die dän. Behörden ihn erstmal gestrichen sehen wollten. (Andreres Tjhema seufz)
Dann erstritten wir auch noch den kostenlosen Transport (gesetzlich zugesichert), der aber aufgrund von Stundenplänen in der "normalen" Schule darauf hinauslief, daß meine Tochter 1x wöchentlich von meinen Mann nach Aarhus (ca. 25km 1 Strecke)gefahren wurde.
Das haben wir 2x wöchentlich jahrelang für den guten Violinenunterricht gemacht, den die Töchter bekamen; nach Rücksprache mit der uns auch priuvat bekannten Lehrerin im Muttersprachenunterricht war bald klar, daß dieser Deutschunterricht den Aufwand NICHT wert war (im Gegensatz zum Vioinenunterricht (den da haben meine Töcjter weitaus mehr gelernt als "nur" Violinespielen).
Meine Tochter brauchte keine Motivation in Gestalt anderer deutschsprechender Kinder, um mit mir und anderen deutsch zu sprechen.
Mein Tochter brachte sich anhand von Selberlesen, aberr auch den hier von mir mehrmals zitierten Karlchen-Krabbelfix-Heften Rechtschreignung und Grammati,, soweit nötig , auch noch selbr bei.
Wir haben zudem viel Deutsch gelesen 8sie auch selbst), wir haben briefe geschrieben an Verwandte und Brieffreunde, ich habe Zettelcheni ndie Essensdose gelegt etc.
Zu untersuchen gilt:
Wie unterschiedlich ist das Niveau der unterrichteten Kinder?
(Es kann ja vorkommen,d daß ein Ersrläßler weitaus besser Deutsch klann - bzw. die eben die andere Nicht-Umgeungssprache), als die übrigen Kinder, selbst wenndie älter snd.)
Was sind meine eigene Erwartungen an den Unterricht und mein Kind--- und kann ich die nicht evtl. weniger zeitaufwendig selber mit den Kindern erarbeiten?
Was macht die Leherin (iost sie Muttersprachlerin mit guten Kontakten zum Heimatland der anderen Sprache, um aktuelle Lernhilfen zu finden (Songs, Gedichte, Bücher, Nachrichten, Heftte, zeitschfietn etc.)
Und letztendlich.
Lohnt es sich wirklich, meinem Kind dafür einen ganzen Tag Sitzen, fern von übrigen kameraden, zuzumuten.
BVei dem Vioinenunttericht haben wir JA gesagt und bis heute nicht bereut.
Bei mMuttersprachenunterricht haben wir nach einigen Stunden den Aufwand al sz ugroße reactet - und das haben wir bislan auch nicht bereut.
Gruß Ursel,. DK
von
DK-Ursel
am 17.06.2011, 21:44
Hallo, wir wohnen seit fast 8 Jahren in den USA und meine Kinder gehen einmal die Woche zur Deutschen Schule, wo nach Lehrplan Ba-Wue unterrichtet wird.
Der Aufwand ist sehr, sehr gross. Einmal der lange Schultag (dt Schule findet an einem Mittwoch statt) und dann noch die Hausaufgaben am Wochenende.
Mein Sohn hat diese Woche die 6.Klasse abgeschlossen und er liest, schreibt und spricht wie ein normaler 11jaheriger Gymnasiast in Deutschland. Ich haette es niemals in Eingenregie so weit geschafft. Unsere Fahrtstrecke ist 40 Minuten.
Wir machen das Ganze jetzt seit 6 Jahren und: ja, ich bin sehr froh, dass wir es bis hierher durchgehalten haben, der Aufwand lohnt sich.
Meine Tochter hat nun die 2.Klasse abgeschlossen und gleucklicherweise haben die Kinder am selben Tag zur selben Uhrzeit Unterricht.
LG, MamaUSA
von
MamaUSA
am 18.06.2011, 05:06
Hallo,
unsere beiden Kinder haben 4 Jahre ital. Muttersprachenunterricht bekommen.1 1/2 Stunden pro Woche. Gebracht hat es nicht wirklich etwas.
Sie hatten in den 4 Jahren 4 versch. Lehrer. Bei einer Lehrerin haben sie mehr gemalt als gelernt. Dieses Jahr kam kein Kurs zustande wegen mangelndem Interesse. Da ich selbst ital. unterrichte, mache ich Übungen mit meinen Kindern.
Ich denke, ob es etwas bringt oder nicht, hängt sowohl vom Lehrer als auch von der Gesamtzusammensetzung der Kinder ab. Macht der Lehrer sich die Mühe, die Kinder an ihrem Kenntnisstand "abzuholen"? Nicht jedes Kind kann gleich viel. Kennst du viell. eine türk. Familie, die ihr besuchen könnt (oder sie euch), bei denen nur türk. gesprochen wird? Im natürlichen Umfeld lernen Kinder sicher gerner/ besser als im Unterricht.
LG Moel
von
Moel
am 18.06.2011, 10:45
Hallo!
Ich habe bei der Schulanmeldung im Sekretariat wegen dem mutterspachlichen Unterricht gefragt. Mir wurde gesagt, sie haetten kein Geld. Hier im Ort sind auch nicht so viele Kinder (ich weiss von 2 aelteren Kindern und einem, der wahrscheinlich im Alter von meinem ist). In einen anderen Ort zu fahren, habe ich keine Lust, weil das zu viel wird (das sind mindestens 20 Minuten Fahrzeit pro Strecke). Auch muesste ich das wahrscheinlich durchboxen. Da schicke ich ihn lieber zum Sport und arbeite mit ihm selbst auf Deutsch (ich habe mir Computerprogramme mit Uebungen fuer die Grundschule besorgt und Buecher,... haben wir auch).
von
germanit1
am 18.06.2011, 18:32
Danke für eure Erfahrungen und Anregungen. Ich bin ja nun selber leider kein Muttersprachler, bin aber im Lesen und Schreiben von Türkisch besser als manch ein Türke, also die ersten paar Jahre bekäme ich auch geregelt, aber dann?? Naja, die Kinder sollen ja nicht unbedingt eine türkische Doktorarbeit schreiben, lesen und schreiben für den Alltag reicht erstmal.
Ich denke, ich werde mal gucken, wie die Kurse im nächsten Jahr liegen, und wenn es nicht passt, dann lassen wir es halt, zweimal im Jahr machen die Kinder Urlaub in der Türkei ohne mich, da müssen sie türkisch sprechen, und der Onkel ist Grundschullehrer, der kann sie dann ja mit zur Schule nehmen..
Danke für eure Tipps, sehe jetzt etwas klarer.
von
efuma
am 18.06.2011, 21:10
