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mehrere Sprachen ja / nein, wenn man alle nicht wirklich gut kann

Thema: mehrere Sprachen ja / nein, wenn man alle nicht wirklich gut kann

Also mein Sohn ist 2,5 Jahre. Ich bin Halb-Ungarin / Halb-Serbin in Deutschland aufgewachsen. Ich kann die beiden Sprachen nur mittelmäßig. Ansonsten spreche ich fließend Englisch. Ich habe mich nach der Geburt bewußt gegen alle diese Sprachen entschieden, weil ich der Meinung bin dass ich meinem Sohn keine der Sprachen weder sprachlich noch grammatikalisch einwandfrei beibringen kann. Seine Großeltern sieht er vielleicht einmal oder zweimal im Jahr, und dafür halte ich es für überflüssig, dass er ungarisch kann. Das einzige was ich noch interessant finden würde, wären ein paar einfach Kinderlieder auf Englisch. Den Rest lernt er im KiGa (wobei ich noch nicht mal weiß ob ich ihn in einen zweisprachigen geben soll oder nicht) oder spätestens in der Schule. Zumindest hat er dann eine Mama, die ihm in Englisch helfen kann. Und bis er in die Schule kommt bestimmt auch in Französisch (arbeite in einem französischen Unternehmen, die einen Kurs sponsert).

Mitglied inaktiv - 30.08.2010, 21:15



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Hej! Und was möchtest Du jetzt wissen? Englisch lernt Dein Kind in der tat in der Scuhle, ich hätte durchaus versucht, ihm eine der beiden anderen Sprachen zu vermitteln und somit auch Zugang zu Sprachenaus einer ganz anderen Sprachfamilie (sowie zur biologischen Familie) zu geben. Englische Kinderlieder gibt es sicherlich überall da, wo bereits Englischkurse im KIGA angeboten werden , aber was willst Du damit bezwecken? Englische Lieder hört man ja nun genug im radio, auch wenne s keine Kinderlieder sind. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 07:34



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Guten Morgen, wenn ich es richtig verstanden habe,moechte sie gar nichts wissen,sondern nur mal erzaehlen,wie sie mit der Zweisprachigkeit umgeht. Es ist sicher richtig einem Kind die Sprache naeher zu bringen,die man selber fehlerfrei spricht. Trotzdem denke ich ich wuerde statt englischer Kinderlieder doch mal ungarische oder serbische singen...die kannst Du doch sicher fehlerfrei und nicht nur die Srache ist wichtig einem Kind weiterzugeben sondern auch ein Stueck Kultur.Schliesslich hat das Kind quasi die 2 Laender mitgeerbt,das ist doch schoen.Englische Lieder wird Dein Kind ueberall herbekommen.Liebe Gruesse mit der Hoffnung auf einen sonnigen Tag-sieht gut aus,Kati

Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 08:10



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Hi, mich würde in erster Linie interessieren, warum du nicht besser Ungarisch und Serbisch sprichst. Wenn du in Deutschland aufgewachsen bist, wo waren denn in deiner Kindheit deine Eltern, und in welcher Sprache haben sie mit dir gesprochen? Mit wem vergleichst du dein mittelmässiges Ungarisch und dein Serbisch? Und mit wem vergleichst du dein fliessendes Englisch? Nur so aus Neugier. (Ich kenne viele in Deutschland mit fliessendem Englisch, nur von Muttersprachlern sind sie auch weit entfernt.) Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 01.09.2010, 01:43



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Hi von den Gründen mal abgesehen, ist wohl Deutsch deine erste Sprache, und warum auch immer, kannst Du alleine (mit Oma und Opa alle 6 Monate) jedenfalls zusätzlich Ungarisch und Serbisch nicht leisten. Da bräuchstest du noch ein bisschen mehr Umfeld, also hast du schon Recht. Ausser ein paar Liedern und so, die gehen ja immer :-) Die Frage zu der 2 sprachigen Schule mit Englisch, keine Ahnung, bis jetzt habe ich da nicht solche Ambitionen. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 01.09.2010, 01:52



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Hi, wohnst du in einer großstadt? theoretisch muss Deutschland für alle EU-Sprachen muttersprachlichen Unterricht anbieten. Stellt sich nur die Frage a) ist das Kind dann in der Lage da mitzuhalten? Freundin von mir schickt ihr Kind in den Türkisch-Unterricht (gibt es trotzdem, obwohl ja nicht EU), Kind nur ein bisschen Türkisch kann, und sie da sitzt mit vielen Kindern, die es viel besser können. Dem Kind macht es aber viel Spass. b) wo ist das, wenn man auf dem Land wohnt, in der Praxis nicht machbar. Ist nur ein Gedanke. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 01.09.2010, 02:05



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Ist ja interessant, ist das wirklich so? Mondreise, woher hast Du das? Habe Tante Google schon gefragt, aber so wie Du es darstellst, finde ich nichts darüber . LG Kerstin

Mitglied inaktiv - 01.09.2010, 06:18



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Hej Kerstin! Ja, dazu habe ich schon so viel geschrieben, daß ich es erstmal lasse und Dich auf die Suchfunktion verwiese. Ansonsten frag noch mal nach. Und ich finde, auchauf dem Land soltle man nachfragen - wir wohnen auch auf dem Land. Wieso soltle man benachteiligt werden? ich kennen Kinder in Schweden,die sogar in einer Großstadt Einzelunterricht bekamen, weil es anscheinend keine anderen Kinder für die Sprache gab. Allerdings: Manchmal kostet es einen Einsatz, das zu bekommen, worauf man Anspruch hat - und jeder muß selbst entscheiden, ob es sich für ihn das Kind) lohnt. Das Argument, daß das Kind natürlichdem UNterricht folgen können soltle, ist sehr wichtig. Im Unterricht meiner Tochter tauchten sogar Kinder auf, die zwar ein dt. Elternteil hatten,a ber niemals Deutsch zuhause sprachen. Dies aber ist die GRUNDbedingung für den kostenlosen Muttersprachenunterricht: Es muß eine EU-Sprache eines Elternteils sein, die zuhause auch gesprochen/gepflegt wird. Der Muttersprachenunterricht ist logischerweise nur eine Begleitung, Vertiefung.(Sonst w#re er ja auch Fremdsprachenunterricht, nicht wahr?) Gruß Ursel, DK - die für ihre Kinder zwar den Muttersprachenunterricht erkämpft hatte, dann aber abwählte, weil Aufwand und Nutzen bei uns in keinem angemessenen Verhältnis standen

Mitglied inaktiv - 01.09.2010, 07:18



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Hej nochmal! Diese Begriffswandlung ist vielleicht auch wichtig beim Googeln. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 01.09.2010, 08:14



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Also ich bin dreisprachig (eher zweisprachig) aufgewachsen. Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 14 war, damit fiel dann serbisch weg. Wobei meine Mutter auch hervorragend ungarisch sprach. Mein Vater ging in Rente als ich 19 war und zog nach Ungarn. Ab dem Zeitpunkt habe ich Ungarisch kaum noch angewendet, mit meinen Geschwistern spreche ich Deutsch. Eigentlich nur wenn ich mal ein oder zweimal im Jahr in Ungarn war. Meine Stiefmutter ist mein schlechtes ungarisch aufgefallen, korrigiert hat sie mich nicht wirklich, sie fand es eher hinreißend süß. Ich kann noch ungarisch aber halt mehr schlecht als recht. Ich verstehe alles, spreche nur mittlerweile mehr als fehlerhaft. Was das Englisch betrifft, es kommt mit Sicherheit nicht an einen Muttersprachler ran, das kann nur bei jemandem der Fall sein, der mehrere Jahre im englischsprachigen Raum gelebt hat. Fließend heißt für mich, dass ich mich problemlos in der Sprache zurecht finde, problemlos zwischen Deutsch und Englisch hin und her wechseln kann. Ich war vor einigen Jahren in Kanada und da wurde ich gefragt aus welchem Bundesstaat der USA ich herkommen würde. Aufgrund dessen schließe ich dass mein Englisch recht gut sein muss.

Mitglied inaktiv - 01.09.2010, 21:43



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Ungarischkurs wäre für mich kein Problem zu finden. Ich wohne am Stadtrand von München. Aber diejenigen die dort mit im Kurs sind, entsprechen nicht meinem sprachlichem Niveau, das ich auf Mittelstufe 1 oder 2 einschätzen würde, aber grammatikalisch und von der Rechschreibung her würde ich in einen Anfängerkurs gehören.

Mitglied inaktiv - 01.09.2010, 21:45



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Hi, für den Muttersprachlichen Unterricht hatte ich nicht dich, sondern deine Kinder im Auge:-) Und wie oben: selbst im Türkischen geht es bei Kindern auch mit wenig Türkischkenntnissen. Aber naja, das kommt auf die Situation, die Kenntnisse, und das Kind an. Du kannst ja auch gerne noch mal Ungarisch lernen :-) Machs nach deinem Gefühl. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 04.09.2010, 03:24



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... dass es ganz schön blöd und einschränkend sein kann, wenn man sich nicht mit seinen Grosseltern verständigen kann! Auch wenn man sich nur 1-2x pro Jahr sieht, die Beziehung ist doch unmittelbarer, wenn das Kind die Sprache zuminedst etwas beherrscht. Muss ja nicht perfekt sein, aber zumindest so eine Basis - Deine Eltern wären doch bestimmt froh, oder :-)? Über Englisch würde ich mir nun wirklich keine Sorgen machen - das lernen die Kinder spätestens in der Schule, ganz normal als Fremdsprache. Interessant ist doch eher, was an anderen Sprachen, die es in Eurer Familie gibt, das Kind VORHER lernen kann , und zwar eben nicht als Fremdsprache, sondern als zweite Muttersprache - zumindest ansatzweise. Oder nenn es Oma/Opa-Sprache... ;-)

Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 17:10