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Lesen und Schreiben auf die Muttersprache ???

Thema: Lesen und Schreiben auf die Muttersprache ???

Hi Alle :) ich habe schon mal hier gepostet und Rat gesucht. Nun ist es so weit, dass ich sagen kann, dass mein Kleiner tatsächlich nicht nur anfängt die beiden Sprachen zu sprechen, sondern auch zwischen den beiden zu unterscheiden ! Er ist übrigens 2 Jahre 6 Monate alt. Bevor wir im Urlaub bei meinen Eltern waren hat er nur deutsch gesprochen. 4 Wochen Bulgarien habe Wunder bewirkt. Jetzt redet er mit mir fast ausschließlich bulgarisch und zwar ganze und ziehmlich komplizierte Sätze - so was wie Konjunktiv in der deutschen Sprache! Ist echt klasse! Da mein Mann kein bulgarisch spricht, musste er von seinem Sohn vor Kurzem hören : Papa versteht nicht ;) Na ja ist einfach erstaunlich wie das funktioniert ! im Übrigen - Lesen und Schreiben ... da die bulgarische Sprache auf Kyrilisch geschrieben wird :) habe ich angefangen dem Kleinen Buchstaben zu zeigen und er erkennt und benennt schon mehr als die Hälfte der Buchstaben. Es macht ihm richtig Spaß ! Von Verwandten habe ich mir anhören müssen er wird dann die lateinischen Buchstaben nicht lernen können da er in der Schule verwirrt werden wird. Hat jemand Erfahrung? Ich habe ddas lateinische Alphabet mit 9 in der Schule gelernt, als wir anfingen englisch zu lernen. Habe nicht in Erinnerung verwirrt worden zu sein ! Würde mich auf Ihre Meinungen trotzdem freuen !

Mitglied inaktiv - 23.09.2009, 09:43



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kinder sind etwas ganz wunderbares und dein kind wird spass daran haben, beiderlei schriften zu lernen. was die verwirrung betrifft: einem tennisspielenden kind würde man niemals sagen, dass es verwirrt wird, wenn es nun auch noch mit dem fussballtraining beginnt. oftmals ist die vorgegebene besorgnis auch schlicht neid oder unwissen. lass dir nicht dreinreden, sondern mach einfach weiter. viel spass!

Mitglied inaktiv - 23.09.2009, 10:04



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Hej ! Abgesehen davon, daß ich nichts davon halte, so kleinen kindern schon lesen (Buchstaben) richtig beizubringen, bleibt die alte Aussage: Soooo leicht werden Kinder durch verschiedene Sprachen nicht verwirrt. es empfiehlt sich aber, die Sprachen zu fördern (und dann erst die Schrift) --- Dein Kind ist in einem Alter, wo es wirklich erst sprechen lernt - jedenfalls soll es ja wohl auf ein höheres Niveau als das - vielleicht sogar gute - Niveau eines Zweieinhalbjährigen. Ich hatte auch ein absolut früh und gut sprechendes Kind, wie du Deins beschreibst, im Traum hätte ich ihm keine Buchstaben beigebracht. Sprache bietet soviel mehr - und nie wieder kan ndein Kind so lernen wie jetzt (oder willst Du Sprachspiele etc. mit einem Sechs- oder Zwölfjährigen nachholen? Hier in Dk erkennt man, daß man das in der 0. Klasse nur schwer nacholen (und damit Chancengleichheit erreichen) kann.) Also, wegen der Verwirrung würde ich nicht aufhören, da laß die lieben Verwandten reden. Aber aus anderen Gründen würde ich die Buchstaben eine Zeit verlegen, wo die Zeit für andere abgefahren ist. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 23.09.2009, 10:07



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Hallo, Ich schließe mich an: zum Buchstaben-Lernen ist es eigentlich noch zu früh. Lieber schwergewichtig Sprechen/Hören fördern. Und zum Verwirrt sein: das ist nur, wenn man beide Schriftbilder gleichzeitig ansetzt. Also wenn du mit 1. Klasse Grundschule hier auch gleich versucht, deinem Sohn bulgarisch schreiben zu lehren. Beim schreiben wird tatsächlich empfohlen, 1-2 Jahre das erste Schriftbild zu festigen, bevor man mit einem anderen Schriftbild beginnt. LG Amula

Mitglied inaktiv - 23.09.2009, 10:45



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Hallo, ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass es nicht verwirrend ist. Ich komme aus dem ehem. Jugoslavien, daher haben wir in der 1. Klasse 2 Schriften (lateinisch und kyrillisch) gleichzeitig gelernt. Schularbeiten haben wir lateinisch und Hausaufgaben kyrillisch schreiben müssen. Keiner meiner Mitschüler war dadurch verwirrt. Allerdings waren wir zu diesem Zeitpunkt bereits 6/7 Jahre alt. Grüße, Ivanka

Mitglied inaktiv - 24.09.2009, 12:32



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"Schularbeiten haben wir lateinisch und Hausaufgaben kyrillisch schreiben müssen. Keiner meiner Mitschüler war dadurch verwirrt. Allerdings waren wir zu diesem Zeitpunkt bereits 6/7 Jahre alt." (Zitat Ivanka) ... und das war auch noch früh genug, oder? Ketzerische Grüße - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 24.09.2009, 16:52



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Hallo Ursel, da kyrillisch in unserem Alltag kaum eine Rolle spielte, hätte man damit ruhig etwas später loslegen können, da stimme ich dir zu. Zumal es sich hier um eine und dieselbe Sprache mit 2 unterschiedlichen Schriften handelte. Aber es war halt das harte Schulsystem der frühen 80ern in Osteuropa und man konnte da leider nichts ändern... Einem Kleinkind die Buchstaben beizubringen finde ich auch zu früh. Meine Tochter ist knapp vier und kennt nur den Anfangsbuchtaben ihres Names, aber dafür ist sie fließend in 2 Sprachen, weil wir mit ihr viel reden, singen, vorlesen, sie mit Oma und Opa telefonieren lassen...alles Andere hat Zeit! Viele Grüße, Ivanka

Mitglied inaktiv - 24.09.2009, 21:14



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Hej Ivanka! ich meinte gar nicht, daß das uz früh in der Scule war - das mußt Du besser wissen. Wobei ich ja immer meine Bekannte (Deutschlehrerin in DK) erwähne, die meinte, bei Kindern, die die 2. Sprache als Fremdsprache lernen, ist es schwierig, beide Sprachen auch noch schriftlich gleichzeitig zu vermitteln. D.h.: In der Muttersprache schreiben lernen und in der Fremdsprache, die man gleichzeitig, aber neu anfängt, auch. Aber echte merhsprachige Kinder kennen ja BEDE Sprachen schon von vornherein. Mit einem 2 1/2J. würde ich noch keine Buchstaben üben - und nur auf Fragen deiner Vierjährigen Buchstaben zeigen - es gibt soviel anderes, das man in diesem Alter entdecken kann! Schulisches kommt später (bei uns war es sschon wichtig, Langeweile zu vermeiden, die eh schon zu oft aufkam). Da übe ich nicht auch noch im voraus! Aber das galt jetzt auch nicht speziell Dir, wir sind uns völlig einig. Und Schule ist nun mal schon weiter! Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 24.09.2009, 21:39



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Buchstaben "üben" mache ich auch nicht. Nur was kann ich tun wenn der Kleine kommt, mir ein Buch vor der Nase steckt und zeigt mir dass Buchstaben da sind, also nicht nur Bilder, die er vorgelesen bekommen will. Und da in vielen Kinderbüchern die erste Buchstabe eines Satzes etwas schöner und größer und auffälliger geschrieben ist, fragt er Was ist das? und ich sage zB - das ist die Buchstabe von der Mama für "P", oder dem Opa für "O" und so kommt es, dass er um 15 Buchstaben erkennt und benennt, da er den Zusammenhang macht - na ja Opa heißt Oliver, also die Buchstabe heißt O. Ist eher spielen als üben und ich denke wäre nicht so gut das Ganze einfach zu ignorieren. Ich persönlich konnte ich mit 4 schon lesen. Ob es bei dem Kleinen so wird, wird sein Interesse zeigen.

Mitglied inaktiv - 25.09.2009, 09:40



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Hej nochmal! Klars ollst Du Fragen beantworten, das haben wir auch gemacht. Aber wir haben auch versucht, das Interesse dann auf andere Dinge zu lenken, die in der Schule wneniger "drankommen". So zielstrebig verfolgen die wenigsten Kinder ihre Ziele auf Dauer, Wer auf diese Art lesen lernt, trägt natürlich keinen Schaden davon. Vielleicht habe ich auch mißverstanden. wie es bei Euch abläuft. Nurdenke ich, mit 2 1/2 hat ein mehrsprachiges Kind noch soviel anderes zu üben und zu lernen,daß Buchstaben das letzte sind, an das ich denken würde. (Und förderlich für viele Dinge beim allgemeinen Lernen sind auch ganz andere Dinge in diesem Alter - und nicht Buchstaben in irgendeiner Form.) Ansonsten aber einig mit Dir: Fragen werden natürlich beanwtortet. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 25.09.2009, 09:50