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Leben im Ausland - Geburt in der Heimat

Thema: Leben im Ausland - Geburt in der Heimat

Hallo zusammen Ich bin 37, Schweizerin, wohne seit zwei Jahren mit meinem einheimischen Mann auf Trinidad (Karibik) und bin mit unserem ersten Kind schwanger (9.Woche). Da ich letztes Jahr eine missed abortion hatte, doch schon aelter bin, die Gesundheitsversorgung hier fragwuerdig ist und ich dieses Kind auf keinen Fall gefaehrden moechte, denke ich darueber nach, fuer die Geburt in die Schweiz zu fliegen. Hat jemand von euch das so gemacht? Koennt ihr mir von euren Erfahrungen berichten? Auch so Dinge wie, wann fliegen, wie lange bleiben, wo ihr gewohnt habt, Anwesenheit des Mannes, was wuerdet ihr wieder so machen, was wuerdet ihr anders machen. Freue mich auf eure Antworten, Nomadin

von Nomadin13 am 12.03.2011, 17:21



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

Hallo, ja ich habe das bei meinem großen Kind so gemacht. Auch ich habe damals mit meinem Mann in der Karibik gelebt (andere Insel allerdings). Auch dort sind die medizinischen Voraussetzungen nicht so wie in Europa üblich. Deshalb hatte ich mich dazu entschlossen, obwohl ich damals noch relativ jung war und auch keine besonderen medizinischen Indikationen vorlagen. Ich fühlte mich mit dieser Entscheidung einfach sicher ... und im Nachhinein betrachtet war die Entscheidung sehr gut!!! Ich bin damals gut 2 1/2 Monate vor errechnetem Geburtstermin nach Deutschland geflogen. Mein Mann kam dann später nach. Gewohnt haben wir damals bei meiner Familie. Nach der Geburt sind wir noch 10 Wochen geblieben. Entscheidend war der Rat unseres Kinderarztes in dieser Zeit die wichtigsten Untersuchungen und Impfungen vornehmen zu können. Ich würde, im Nachhinein betrachtet, nichts grundlegend anders machen. Die Entscheidung das Kind in Deutschland zu bekommen war gut und richtig. In der ersten Zeit mit Baby konnte ich mir ein wenig durch meine Familie helfen lassen, der Kinderarzt konnte die ersten Untersuchungen und Impfungen machen und hatte auch keine großen Bedenken beim Rückflug. Alles was es in Übersee so nicht gab (in Bezug auf "Babyzubehör") konnte ich hier besorgen und wir haben es dann mitgenommen. Ich wünsche Dir eine schöne Schwangerschaft. Bei weiterführenden Fragen kannst Du Dich gern melden ... auch gern per PN. (bin allerdings ab Montag für eine paar Tage/eine Woche nicht online; ich würde mich dann aber später melden!) LG Katja & Co (wieder in D lebend) die jetzt ein bischen Sonne und Wärme gebrauchen könnte

von Katja + Fabio (Berlin) am 12.03.2011, 22:49



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

Ich habe mich gegen die Geburt meines 3. Kindes in der Heimat entschieden, weil es mit schon 2 Kindern einfach schwierig ist, bei der Familie für mehrere Wochen zu wohnen. Allerdings bin ich jetzt kurz vor der Geburt nach Peking gezogen, um dort in einem internationalen Krankenhaus zu entbinden. Dort ist alles auf hohem Niveau. Ich kenne einige, die von China aus nach Deutschland gegangen sind, um dort zu entbinden. Du musst ca. 6 Wochen vorher fliegen, weil Dich sonst keine Fluggesellschaft mehr mitnimmt. Die Fristen sind etwas unterschiedlich, kommt auf die Fluggesellschaft an. Dann sollte man wohl das Baby erst mit einem Monat einem Langstreckenflug aussetzen. Du musst also mit mind. 2 1/2 Monaten Abwesenheit rechnen. Beim ersten Kind weißt Du nicht, wann es kommt. Du musst damit rechnen, dass Dein Mann evtl. nichct dabei ist. Manche Ärzte lassen sich dann auf eine Einleitung ein, wenn der Geburtstermin kurz überschritten ist, damit der Mann dabei sein kann. Die Einleitung muss aber nicht funktionieren. Wie lange könnte Dein Mann denn kommen? Einen Kaiserschnitt würde ich an Deiner Stelle nicht machen, auch wenn er planbar ist. Wenn Du noch ein weiteres Kind bekommen möchtest und die erste Entbindung unproblematisch war, willst Du vielleicht das 2. Kind in der Karibik entbinden. Das fällt Dir dann einfacher, wenn Du schon eine Spontanentbindung hattest und weißt, worauf Du Dich einlässt. Alles Gute für Deine Schwangerschaft! Astrid

von Astrid18 am 13.03.2011, 03:52



Antwort auf Beitrag von Astrid18

Habe meine Kinder alle in D bekommen, geflogen bin ich ca. 6 Wochen vorher,war auch gut so, da Nr. 1 völlig unerwartet als Frühchen kam... Ich weiss ja nicht, wie das versicherungstechnisch ist, bist du noch in der Heimat krankenversichert, sonst könnten da ja immense Kosten auf dich zukommen, wenn noch Komplikationen auftretn. Mein Mann konnte erst beim 3. Kind dabei sein, Nr. 1 kam wie erwartet plötzlich als Frühchen, bei Nr. 2 wollte man sich freundlicherweise auf eien Einleitung einlassen, damit der Papa dabei sein kann, aber Kind kam dann dann vor dem Besprechungstermin für die Einleitung, ja und bei Nr. 3 konnte der Papa 3 Wochen vorher Urlaub nehmen, allerdings haette das dann nicht nach dem Termin kommen können. Ich würde es immer wieder so machen, war auch organisatorich leichter, Deutscher Pass, Eintrag beim Einwohnermeldeamt usw..

von efuma am 13.03.2011, 13:56



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

Hallo und herzlichen Glueckwunsch zur Schwangerschaft! Ich kann all deine Gedanken und Ueberlegungen nachvollziehen und moechte Dir trotzdem ans Herz legen, einiges von der Geburtsvorbereitung und Schwangerschaftsbetreuung a la Trinidad mitzunehmen. Ich selber habe beide unsere (bisherigen :-)) Kinder in Neuseeland auf die Welt bringen duerfen und bin unsagbar dankbar, dass ich dies durfte. Ich kenne mich mit dem schweizerischen System nicht sehr gut aus, aber in Deutschland wird doch immer sehr stark nach Problemen und Risiken gesucht und es wird erstmal davon ausgegangen, dass es Probleme und "besondere Umstaende" gibt/geben wird. Dabei ist eine Schwangerschaft doch keine Krankheit - sondern frau ist "guter Hoffnung". Und Dinge wie eine missed abortion oder auch eine Todgburt kann selbst die modernste Medizin eider nicht verhindern. Wie geschrieben, ich kann deine Ueberlegungen verstehen - auch ich dacht am Anfang meiner ersten Schwangerschaft, dass ich auf jeden Fall in Deutschland gebaeren moechte - aber mit jeder Woche die verging und mit der unser Sohn heranwuchs, wuchs mein Vertrauen in uns und die Schwangerschftsbetreuung a la Neuseeland (nur Hebammenvorsorge und Hausgeburt). Aber Neuseeland ist nicht Trinidad, und so weiss ich nicht ob es dort Hebammen usw gibt - aber wie schon geschrieben, ich denke wir koennen auch viel von anderen Geburtskulturen lernen - wenn es Dir auch nur ermoeglicht Dich bewusster fuer oder gegen bestimmte Interventionen hier im deutschsprachigen Raum zu entscheiden. Herzliche Gruesse und weiterhin alles Gute!

von kiwimeiki am 14.03.2011, 20:03



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

Hallo! Da meine ersten 2 Kinder in Deutschland auf die Welt kamen bin ich momentan auch dabei zu überlegen ob ich nicht auch dieses wieder in Deutschland bekommen sollte. Ich kann mich bisher nicht über die Vorsorge in UK beschweren aber da wir hier keine Familie haben weiss ich dass ich wesentlich mehr Unterstützung in Deutschland bei meinen Eltern hätte. Zu dem ist mein Termin mitten in den Sommerferien und mein grosser hat sehr richtig bemerkt, "aber wir verbringen jeden Sommer bei Nana!". In den Osterferien geht es nach Deutschland und dann muss ich mich unbedingt erkundigen, wie es versicherungstechnisch geregelt werden kann. Ich weiss das das NHS das englische Gesundheitssystem mir eine Bestätigung geben muss, dass ich in Deutschland entbinden kann, aber ich weiss nicht in wie weit mein städtisches Krankenhaus damit Erfahrung hat. Muss ich dann alles selbst vorab bezahlen? Wie ist es mit der Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt und der Betreuung mit der Hebamme? Es gibt da so einige Dinge zu berücksichtigen und verlangt sehr viel Organisation. Cocci-nella

Mitglied inaktiv - 24.03.2011, 23:31



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

Liebe Nomadin, ich kann Deine Bedenken sehr gut verstehen. Ich lebe in Bulgarien und hab meinen Kleinen auch hier entbunden. Ich hatte am Ende mehr Angst vor dem Krankenhaus als vor der Geburt. Ich konnte nicht in Dtl entbinden, weil ich dort nicht mehr krankenversichert bin und wollte auch nicht, dass mein Freund die Entbindung verpasst oder nach der Geburt so schnell wieder zurück fliegen muss. Am Ende war es schon ok so, wie es ist. Ich hatte Glück mit meinem Arzt und dem betreuenden Team - hab auch lange gesucht. ;-) Und einige Sachen, die in Dtl selbstverständlich sind (Vor- und Nachsorge durch die Hebamme, Anlegen des Babys an die Brust gleich nach der Geburt, usw.), sind es hier eben nicht. Ich hab mir darüber auch lange Sorgen gemacht, aber am Ende war einfach nur wichtig, dass unser Kleiner gesund zur Welt kam und wir alles gut überstanden haben! Wie hier schon erwähnt, würde ich mich erstmal informieren, wie hoch der organisatorische Aufwand ist und wie teuer es für Euch wird, in der Schweiz zu entbinden. Wenn Du einen guten Arzt vor Ort hast, macht das, meiner Meinung nach, auch sehr viel aus. Erfahrung ist ganz wichtig, da kann die Medizin noch so fortschrittlich sein, aber eine erfahrene Hebamme/ein erfahrener Arzt sind Gold wert! Nochmal kurz zum Fliegen: Unser Sohn ist jetzt fast 6 Monate alt und wir/ich sind/bin mit ihm schon 2x geflogen, beim ersten Mal war er gerade 2 Monate alt. Es hilft sehr, wenn Ihr zu zweit zurück fliegt, gerade wenn es so ein langer Flug ist und das Baby noch recht klein ist. Ganz wichtig ist, dass Du entspannt bist, dann geht es dem Baby auch besser. Für mich war und ist es immer noch verwirrend, dass in Dtl viele Sachen ganz anders gehandhabt werden als hier in Bulgarien (gerade auch nach der Geburt, wenn es um die Babypflege geht). Da passiert es leicht, dass man unter Druck gerät, weil man ja nur das Beste für sein Baby will. Da musste ich erstmal lernen, entspannter zu sein und einfach aus dem Bauch heraus zu entscheiden... Gar nicht so einfach und Restzweifel bleiben da auch immer. Wünsche Dir alles Gute für Deine Schwangerschaft und eine unkomplizierte Entbindung!!! Tina

von Tina2306 am 05.04.2011, 09:38



Antwort auf Beitrag von Nomadin13

o.T.

von Nomadin13 am 19.04.2011, 19:08