Mehrsprachig aufwachsen

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frage zum lernen von fremdsprachen...

Thema: frage zum lernen von fremdsprachen...

hallo, ich schreibe ja eher selten in diesem forum, aber heute habe ich mal eine frage, zu der mich eure einschätzung interessieren würde. der vater meiner grossen tochter (8 j.) ist amerikaner, wir lebten aber schon seit der geburt getrennt (er war zu dem zeitpunkt schon in den usa). wir haben nur etwa vom 4. bis 6. lebensmonat der kleinen zusammengelebt. obwohl mein englisch sehr gut ist, habe ich abstand davon genommen, sie alleine 2sprachig zu erziehen. irgendwie fühlte es sich für mich selber unecht an. sie hat halt mitbekommen, wenn ich mit amerikanischen bekannten geredet habe, den vater in diesen 10 wochen des zusammenlebens, als sie 2 1/2 war, hatten wir ein au pair mädchen aus den u.s.a. für 6 monate, und ansonsten hat sie einige filme aus den usa auf englisch, die sie schon seit seher geguckt hat. ansonsten habe ich ihr immer mal vereinzelt begriffe auf englisch beigebracht (z.b. begriffe für tiere oder obstsorten) oder lieder mit ihr gesungen. sie ist jetzt in der 2. klasse und hat bereits seit der 1. klasse "englisch" unterricht. sprich: da werden auch einzelne begriffe, lieder und gedichte mit den kindern eingeübt. obwohl sie sich in der schule allgemein sehr schwer tut, merke ich, dass sie zumindest keine hemmungen davor hat, mit ihrem vater, der sich sporadisch hier blicken lässt, auf "denglisch" zu kommunizieren. manchmal habe ich den eindruck, dass sie doch einen verhältnismässig grossen wortschatz bzw. ein gefühl für die englische sprache hat. und obwohl sie nicht 2sprachig ist, genügt es mir vollkommen, dass sie keine scheu hat, in einer anderen sprache zu kommunizieren und hoffe, dass es ihr weiterhin so leicht fällt. jetzt bin ich zum 2ten mal mutter geworden (die kleine ist jetzt 14 wochen alt), die gleiche situation mit dem vater - amerikaner, wir sind nicht zusammen. seit 2 jahren nehme ich immer ukrainische au pair mädchen bei mir auf. unser jetziges au pair ist eine sehr extrovertierte, offene person (sie spricht auch sehr, sehr gut deutsch) und ich habe sie gebeten, mit dem baby einfach auch in ihrer muttersprache zu reden. z.b. lieder zu singen etc. das nächste au pair mädchen wird hoffentlich ebenfalls aus der ukraine kommen, so dass es zumindest mit der sprache in der nächsten zeit eine kontinuität gäbe. (im übrigen habe ich seit vorletztem jahr auch selbst immer mal nach einzelnen worten auf russisch gefragt, und wir haben sie der grossen vermittelt oder die au pairs haben ihr kinderreime etc. vorgesagt. ohne das ziel des spracherwerbs, sondern einfach aus spass an der freud...) ich habe keineswegs den ehrgeiz, die kleine jetzt 2sprachig deutsch-russisch aufwachsen zu lassen (obwohl es eine interessante sprache zu sein scheint und ich mir vorstellen könnte, auch noch russisch zu lernen) - aber ich hoffe zumindest, ihr damit ein gefühl für verschiedene sprachen, ihren klang, ihren rhythmus zu geben, und ihr das erlernen anderer fremdsprachen in der schule etwas zu erleichtern. wie seht ihr das? interpretiere ich da zuviel hinein? erwarte ich davon zu viel? meint ihr, dass es ggf. überhaupt keine auswirkungen auf den spracherwerb haben wird? eure meinungen dazu interessieren mich wirklich sehr. vielen dank und liebe grüsse, martina

Mitglied inaktiv - 03.03.2008, 15:32



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Es ist schwer zu sagen, ob sie konkrete Vorteile davon haben wird, dass du englisch und ukrainisch einstreust. Schaden wird es auf keine Fall! Vielleicht kannst du für die Kinder englischsprachige Spielgruppen finden, das würde bestimmt noch ein bißchen helfen. Übrigens: Der amerikanische Elternteil eines Kindes muß bis zum 18. Geburtstag seines im Ausland geborenen Kindes beim Konsulat ein "Report of Birth Abroad" einreichen, sonst wird es mit der kindlichen US-Staatsbürgerschaft nichts (bzw. extrem aufwendig das zu nachzuholen). Falls nicht geschehen, kannst du die Väter aufklären. Ich würde an deiner Stelle so weitermachen. Du vermittelst den Kindern sicherlich, dass es mehr als nur Deutsch gibt. Viel Glück! Annie in USA mit Tochter 2j dt/US und Mann dt

Mitglied inaktiv - 03.03.2008, 19:56



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hallo annie, danke für die info bzgl. u.s. pass. meine grosse hat die doppelte staatsbürgerschaft, der vater kümmert sich auch im rahmen seiner möglichkeiten. insofern ist das ganz ok. der vater der kleinen ist irgendwo in amiland abhanden gekommen. obwohl ich seine ssn habe, kann mir natürlich keiner die prognose sagen, ob man ihn ausfindig machen kann etc. daher steht das mit der doppelten staatsbürgerschaft der kleinen noch in den sternen. lg martina

Mitglied inaktiv - 03.03.2008, 20:06



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Es geht mit über 18 auch noch, aber da muß noch mehr Papierkram erledigt werden und der Vater muß kooperieren. Unter 18 ist es wirklich nur ein Gang zum Amt und Abgabe einer Erklärung. Mit der SSN kann man ihn auf jeden Fall finden, wenn er nur eines von den folgenden hat: einen Führerschein, eine Kreditkarte, einen Job hat etc.. Laß mal raten: Die Militärbehörde kooperiert nicht?

Mitglied inaktiv - 03.03.2008, 21:48