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Frage zu zweisprachigen Kindern und Schule

Thema: Frage zu zweisprachigen Kindern und Schule

Kann man Kinder, die einen englischen Elternteil haben und perfekt englisch sprechen vom englischen Grundschulunterricht befreien lassen? Zumindest so lange, wie nur gesprochen und nicht geschrieben wird (hier 1. und 2. Schuljahr)? Oder unterliegt man da der Schulpflicht? Können die Kinder dann nach Hause gehen (wäre in der letzten Stunde) oder müssen sie in eine andere Klasse solange? Oder müssen sie dabei sitzen, sich langweilen und/ oder die Lehrerin verbessern?

Mitglied inaktiv - 22.07.2010, 15:02



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Hej Liha! Keine Ahnung, wie das in Dtld. ist, aber hier in DK wäre das nur sehr schwer zu bewerkstelligen gewesen - und wir haben nicht mal Schul-, sondern "nur" Unterrichtspflicht. Ich kenne viele mehrsprachige Kinder in diversen Ländern, habe aber noch nie gehört, daß sie auch nur zeitweise beurlaubt würden. Meine Kinder haben sich selbst beschäftigt, d.h. oftmals hauaufgaben auch für andere Fächer gemacht --- als dies dem einen Deutschlehrer nicht mehr paßte, habe ich interveniert: Solange er mein Kind im Deutschunterrichtnicht sinnvoll beschäftigen kann (und das muß er auch nicht, er ist ja nur für Fremdsparchenunterricht zuständig), solange erwarte ich, daß mein Kind sich anderweitig sinnvoll beschäftigt und so ja auch nicht den Unterricht für die anderen stört. Hausaufgaben fertig haben hieß für uns auch, z.B. Zeit für das Musikinstrument und den -unterricht zu haben, also Nachmittagsherausforderung, weil die Schule manchesn icht bieten kann. Manchmal lesen die Mädchen auch (zur Beruhigung des Lehrers deutsche Bücher) und ja, sie haben auch schon Schülern und Lehrern geholfen. Aber als Hauptaufgabe des Deutschunterrichts wollte ich dies für meine Kinder nicht. Und natürlich werden die Hausaufgaben für den Deutschunterricht genauso wie für andere Fächer erledigt. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 22.07.2010, 19:24



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Bei uns in der Schweiz geht das nicht und die Lehrer sind eigentlich sehr gut darin, verschiedene Sprachniveaus ab- und aufzufangen. Was ich versuchen wuerde, waere, Alternativaufgaben zu erwirken, die waehrend der Zeit gemacht werden koennen. Gruss FM

Mitglied inaktiv - 22.07.2010, 22:13



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unsere sind nicht berfreit von Deutschunterricht in der franz. CH. Die Lehrer geben aber unterschiedliche Arbeitsblätter und binden die Kinder stark in den mündlichen Unterricht ein als Hilfslehrer sozusagen. LG, Doris

Mitglied inaktiv - 23.07.2010, 17:40



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Hej nochmal! Irgendwie ist es sicher auch eine praktische Frage. Mit Mehrpsrachigkeit steht man in Dtld. wie i nDK unterrichtstehcnisch noch auf Kinderfüßen, wo die Schweit und andere per se mehrspracihge Länder schon viel weiter sind. Und genau darum wollte ich seinerzeit gerne Muttersprachenunterricht, um evtl. den Fremdsprachenunterricht vermeiden zu können: Ih hoffte, daß eine qualifizierte raft, die Muttersprachenlehrerin nämlich, bestätigen könnte,daß mein Kind allen Anforderungen des Fremdsprachenunterrichts ohne weitere Nachilfe genügen könnte. Das Zertifikat hättenwir wohl auch bekommen, aber ... die Gymnasien hier verlangen schlichtweg die Deutschnote und können nicht mal so eben Ausnahmen machen. Und Kinder, die mit 2 Sprachen aufwachsen, beherrschen sie bleibe nicht gleich gut. Gerade in diesem Muttersprachenunterricht haben wir ja erlebt, wie unterschiedlich da sSprachniveau der Kinder war - und dies nicht nur aufgrund von verschiedenen Altersstufen. Es müßte demnach also Tests geben, die quasi das Deutschwissen (analog Englischwissen, Französischwissen, Spanischwissen) der betreffenden Kinder gemessen an dem Wissen der übrigen schüler nach einer bestimmten Anzahl Jahren messen könnte. Und sowas gibt es weder hier in DK noch in Dtld. Mit welcher schlagenden begründung also willst Du von vornherein Dein Kind freigestellt bekommen? (Mal abgesehen davon:Ein Kind, das schwimmen kann, muß auch mit zum schwimmunterricht; ein Kind, das beider Einschulung bereits liest und schreibt, wird auch nicht für ersten Wochen beurlaubt etc. ) Rein praktisch sehe ich da also wenig Grundlage. und auch wenn meine Töchter sich weiterhin meistens langweilen oder anderes machen, sage ich incht ausdrücklich: LEIDER, denn die Lehrer und die Scuhle sollte ihre Enmergie doch mehr auf Wichtigeres als diese Einzelfälle werwenden -- im besten Fall natürlich, die Schüler angemessen herauszufordern. Allerdings finde ich nicht, daß wir da serwarten dürfen, denn diese Lehrer sind eben als Fremdpsrachenlehrer ausgebildet, haben in der Regel die Sprache, die sie unterrichten, selbst als Fremdpsrache gelernt und sind eben nicht instande, einen Muttersprachenunterricht - für nur 1Kind - durchzuführen. Ganz sicher üben deutsche Kinder in der 6. oder 7. Klase, wenn es hier mit Deutsch losgeht, in Dtld. total andere, weitreichendere Dinge als die gleichaltrigen dänischen Kinder. Wie soll ein dänischer Deutschlehrer, der hier Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, wissen,was da angemessen wäre (und ob mein Kind tatsächlich auf diesem Niveau ist oder sogar höer und drunter?). Sorg besser dafür, daß Dein Kind die Zeit gut beschäftigt herumkriegt - ich fand es sinnvoll, durch die erledigten Hausaufgaben nachmittags für anderes Zeit zu haben statt im Deutschunterricht Zeit zu verplempern - das ist sicher wertvolelr. Gruß Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 24.07.2010, 14:33



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Mir ist nicht bekannt, dass das möglich wäre. Schließlich wird ein Kind, dass zum Schulanfang schon Noten lesen kann und Klavier spielt auch nicht vom Musikunterricht befreit. Meine Töchter nehmen beide am Englischunterricht teil, auch wenn sie sich teilweise ziemlich langweilen. In der Grundschule hatte meine Große eine verständnisvolle Lehrerin, die hat erlaubt, dass ich ihr englischsprachige Bücher mitgebe und sie diese im Unterricht liest. Die Lehrerin hat meine Tochter bei Bedarf aber angesprochen und in den Unterricht eingebunden (z.B. musste sie immer die Texte vorlesen). Auf dem Gymnasium geht gar nichts, der Lehrer ignoriert die Tatsache, dass meine Tochter zweisprachig ist und erwartet volle Mitarbeit, was manchmal zu Problemen führt, da Elena total gelangweilt ist und abschaltet. Silvia

Mitglied inaktiv - 25.07.2010, 21:42



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Ich (2-sprachig D/NL erzogen im Ausland) wurde am Gymnasium auch nicht vom Deutsch-Unterricht befreit oder "anders" behandelt. Ich finde es auch ein wenig übertrieben zu befürchten ein Kind könne sich bei den doch sehr wenigen Englisch-Stunden in einer deutschen Grundschule langweilen. Der "Unterricht" ist doch sehr spielerisch - es werden Lieder gesungen und conversation geübt - da kann das Kind doch mitmachen und stolz zeigen was es schon kann. Ist sogar mir als Teenager so ergangen und okay - weiß man eben (fast) alles was der Lehrer da vorne sagt - aber so hat man doch ein Fach wofür man kaum etwas machen muss - den anderen helfen kann und vieleicht auch mal lernen kann sich zurückzunehmen. Warum man das Kind dann aus dem Unterricht nehmen möchte kann ich nicht verstehen. Englisch gehört zum Stundenplan und da müssen alle da sein - eigentlich doch logisch. Ich finde es auch normal, daß der Leherr keine Rücksicht nehmen muss auf 1 Schüler(in) die/der schon (um einiges) weiter ist. Da hätte er ja was zu tun - zusätzlich für alle 2sprachigen Schüler in verschieden Jahrgängen x-tra Blätter vorzubereiten.....wenn es gemacht wird dann ist es natürlich super; aber ich finde nicht, daß man es verlangen kann.

Mitglied inaktiv - 29.07.2010, 15:15