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Frage wegen Spanien und HA für 5jährige

Thema: Frage wegen Spanien und HA für 5jährige

Hallo, ich bin leicht überfordert. Nur ein bischen. Meine Kinder sind für ein Jahr hier in V.alencia in der Schule. Eins ist 8 und eins ist 5. Nächstes Jahr sind wir ganz sicher wieder in D und der Kleine kommt regulär in D in die 1.Klasse. Ich finde es okay, dass die kleinen hier schon schreiben lernen und teilweise lesen. Er geht hier in die Schule und macht das mit. Was mich jetzt aber stört, ich soll mit ihm am WE lesen üben. Alle Kinder aus der Klasse bekommen das Buch und sollen üben, wir logischerweise auch. Er ist ja keine Extrawurst. Aber eigentlich möchte ich Extrawurst sein. Er lernt die Sprache ganz neu, er konnte vorher gar nichts und jetzt ein bischen. Ich finde das für 5 Jahre schon super. Er hat sich an verschiedene Bedingungen angepasst (Strichmännlein werden anders gemalt, macht er jetzt auch), lernt schreiben - das fällt ihm irre schwer. Ich studiere hier und gerade eben fiel es mir wieder ein, das Buch und er muss lesen lernen. Meiner Meinung muss er das nicht. Er liest auch nicht, er prägt sich einfach manche Schreibweisen ein. Zum Beispiel Papa, das erkennt er einfach. Meist rät er und trifft mit Glück beim 5. Mal das Richtige. Was meint ihr, kann ich der Lehrerin ein bissl die Taschen vollhauen? Ich habe ihr schon erklärt, dass er es nicht so richtig schafft, weil es eben komplett neu ist für ihn. Ich verstehe, dass er für die Klasse ein Hindernis ist, aber mei, in einem Jahr sind wir weg. Ich tendiere dazu, ihn Spaß haben zu lassen. Bisher hat er den. Aber das Lesen nervt ihn. Soweit ist er noch nicht. Und laut Elternabend sind wohl auch andere Kinder noch nicht so weit, wie sie sein sollten, deswegen das lesen daheim. Was würdet ihr an meiner Stelle machen? LG und Danke für die Tipps!

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 22:30



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Hej! Das ist schwer. Muß er denn überhaupt in diese Schule (Schulpflicht?) oder kannst Du ihn ein Jahr lang in einen spanischen KIGA geben? Zu einer Tagesmutter? Wenn Du Dir so sicher bist, daß er in 1 Jahr eh alles wieder "neu" lernen muß, weile r in eine dt. Schule kommt, dann würde ich ganz bestimmt versuchen, ihm das spanische system zu erschweren. Das sind viele Umstellungen für einen kleinen Fünfjährigen! Wenn nun gar nichts anders ist (für mich die schlechteste Lösung - für alle!9, wärde ich die Lehrerin nicht anpflaumen; sie kann ja nicht dafür, daß dein Kind solche Voraussetzungen hat. Es ist immer besser, es erstmal im Guten zu versuchen --- darf sie ihn ggf. halbwegs ignorieren? Ihn einfach keinen Leistungstest aussetzen, sondern ihn dabei mitmachen lassen,wo er gut ist - und das andere machen die übrigen Kinder? Versuche, Verständnis bei der Lehrerin zu finden und ihr Deine Situation nahezubringen. Letztendlich wollt Ihrt beide, daß das Kind und die Klasse es gut haben -- das geht nur mit zusammenarbeit. Übrigens, was das lesenlernen deines Sohnes angeht, os ist da sEINE der methoden,d ie auch deutsche,dänische oder noch andere Kinder anwenden. Anderere wiederum buchstabieren und setzten die Buchstaben uzsammen. Wieder andere buchstabieren, schaffen es lange nicht, zusammenzusetzen und plötzlich klickts. Noch andere machen es wie Dein Sohn. sie lernen die Texte auswendig, erkennendie Wörter in anderen Zusammenhöängen und irgendwann auch die Buchstaben. Dein Sohn ist so gesehen auf dem richtigen Weg. Meine Erfahrung habe ich aus einem Leseprojekt in der Klasse meiner Großén vor vielen Jahren, als ich erfuhr, daß ich mich von meiner Vorstellung, es gebe nur 1 Weg zum Lesenlernen, verabschieden durfte. Es gibt (fast) soviele wie Kinder. Gute Nacht - Ursel, DK

Mitglied inaktiv - 24.10.2009, 23:13



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Ich würde es auch in erster Linie mal im Guten versuchen und die Lehrerin um mehr Verständnis für die Situation bitten. Anderseits kann es auch sein, dass Dein Sohn sehr schnell den Spaß an der Schule verliert, wenn er merkt, dass er zu weit hinterherhinkt. Daher würde ich schon mit ihm üben (auch aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und man sich manchmal einfach unangenehmen Pflichten stellen muss, wenn man Erfolg haben will), aber es nicht in dem Maße tun, wie ich es vielleicht tun würde, wenn das Kind über mehrere Jahre in Spanien beschult würde. Auch solltest Du in der Gegenwart Deines Sohnes nicht schlecht über die Schule und die Lehrerin sprechen, sondern im Gegenteil versuchen, ihn zu motivieren. Mit im Auge behalten würde ich aber auch die Ausländerproblematik. Wie würden deutsche Eltern / Lehrer reagieren, wenn eine ausländische Mutter für ihr Kind "Extrawürste" verlangen würde? Silvia

Mitglied inaktiv - 25.10.2009, 09:39



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Hallo Ihr 2! Ich wollte die Lehrerin sicher nicht überfahren :-). Taschen vollhauen bitte nicht wörtlich nehmen :-D. Mein Ziel war auch, ihr die Problematik so nahe zu bringen, dass er es eben 1. nicht schafft und 2. er nächstes Jahr in D es neu lernt. Wenn er dann schon schreiben kann, ist das schön. Allerdings schreiben sie hier einige Buchstaben in Schreibschrift ganz anders, das wird nicht einfach nächstes Jahr für ihn. Da muss er sich wieder umgewöhnen. Bisher habe ich ihn auch immer fleißig unterstützt, weil er eben hier in die Schule geht und keine Extrawurst ist :-). Die Schule wird von mir nie schlecht geredet, ich versuche meinen Kindern immer zu erklären, warum das eben so und so ist. Ich denke, das ist besser, weil sie dann ein gewisses Verständnis für manche Abläufe entwicklen können. Nur das mit dem Lkönnen esen ist ein Krampf. Er rät die einzelnen Buchstaben alle durch, weil er sie nicht kennt oder kann. Er kann die Buchstaben nicht zusammen ziehen, das muss er aber können, weil sie das hier lernen. Im Moment fahre ich die sanfte Schiene und über etwas mit ihm, aber nicht verschärft. Ich merke aber trotzdem, dass es ihn leicht annervt, so hat er sich Schule nicht vorgestellt. Ich muss dazu sagen, dass er eben auch sehr verspielt ist, was ich mit 5 normal finde. Leider kommt ein Wechsel in den Kiga nicht in Frage, weil die Kinder hier nach Sprengel eingeteilt werden und in den Kigas kein Platz mehr war. Zusätzlich kommt dann ein Bring- und Holproblem auf mich zu. Gut das könnte ich schon irgendwie managen :-). Die Kinder sind aber grundsätzlich zufrieden, dass sie beide an einer Schule zusammen sind und nicht getrennt. Er hängt ja den anderen Kindern schon hinterher, weil die schon länger schreiben. Seine lehrerin zeigt mir oft die Übungsblätter im Vergleich, da schneidet er deutlich schlechter ab. Ich denk mir halt, ja in D spielen sie imKiga und schreiben nicht. Woher soll er es denn können? Das hat sie auch verstanden, aber er muss aufholen. ich denke, wir sind an ein sehr nettes, aber auch ehrgeiziges Exemplar geraten. Ich möchte auf keinen Fall die Klasse stören, das liegt mir fern. Die können ja nix dafür, dass wir nur ein Jahr hier sind. Hm, schwierige Sache :-). Ich werde nochmal mit der Lehrerin sprechen, mal sehen. Vielleicht kann sie bei ihm den Druck etwas rausnehmen. Ich weiß nicht, ob das geht. LG und Danke für eure Ansichten! Das hilft schon viel weiter.

Mitglied inaktiv - 25.10.2009, 10:40



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eure ansätze finde ich sehr interessant. selber bin ich ganz andrer meinung ich würde nämlich so tun, als ob das ganze nicht auf ein jahr befristet wäre, denn das nimmt nur die motivation. wenn sich der kleine so schwer tut, würde ich versuchen, ihm zu helfen, wie's nur geht. nicht verbissen, sondern einfach, wie man es mit anderem macht. ich würde ihm ganz vielen kontakt mit spanischen kindern auch ausserhalb der schule ermöglichen. würde ganz viel mit ihm lesen und alles tun, damit's bald besser geht. die tatsache, dass es in einem jahr wieder anders aussieht, würde ich persönlich komplett aussen vor lassen. bin gespannt, ob's noch mehr meinungen dazu gibt. alles gute für euch!

Mitglied inaktiv - 25.10.2009, 12:48



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Hallo, ich kann mich Chatilia nur voll und ganz anschliessen. Was passiert, wenn Du z.B. am Ende es Jahres einen tollen Job in Spanien angeboten bekommst und bleiben willst? Dann muss Dein Sohn noch mehr aufholen. Ich denke auch, Du solltest ihm helfen, sich ganz zu integrieren. Wenn ich Dich richtig verstehe, ist auch Euer eigentliches Problem, dass Dein Sohn noch nicht gut genug mitkommt, da er die Sprache noch nicht ausreichend spricht. Da wuerde ich bei der Lehrerin nachhaken, dass er dort Foerderung erhaelt, um moeglichst schnell ins "normale" Feld zu rutschen. Falls die Aufgaben, die er z.Zt. erhaelt, noch nicht machbar sind, wuerde ich das im Heft (oder auf dem Arbeitsblatt) bemerken und ihn nur den Teil machen lassen, der in 30 Minuten (mit Deiner Hilfe) geschafft werden kann. Gruss FM

Mitglied inaktiv - 26.10.2009, 09:47



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Hallo! Also Danke auch für eure Tipps! Ich werde definitiv nächtes Jahr im August oder September wieder in Deutschland sein, weil ich mein Studium abschließen muss. Es ist dann nur noch ein Semester und das geht nur in Deutschland an der Hochschule. Hm, das Üben fällt ihm schwer. Vielleicht liegt es auch daran, dass er keinen Bock hat? Er lässt sich lieber alles vorlesen, das macht es nicht einfacher. Ich werde mich trotzdem verstärkt bemühen, ihm die Sache angenehm und schmackhaft zu gestalten. Mein Alter Lehrer pflegte auch immer zu sagen: "Watt mut, dat mutt." Recht hat er und ich bin "eigentlich" auch auf dem Standpunkt. Mir fällt es wahrscheinlich schwer, weil er ja doch noch klein ist, unser Nesthäkchen eben. Da muss ich wohl auch anmir arbeiten :-). Ich werd auf jeden Fall mit der Lehrerin reden und versuchen ne Lösung zu finden. Mit den Kindern kommt er soweit zurecht. Er war schon auf nem Geburtstag eingeladen. Klar gibts mal Reibereien, aber das ist normal. LG und Danke!

Mitglied inaktiv - 26.10.2009, 10:09