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Geschrieben von baraber am 21.01.2013, 6:15 Uhr

Frage an Mamas aus Dänemark

Hallo,

mein Sohn hält am Donnerstag ein Referat über Dänemark. Er wüsste gerne, ab wann dänische Kinder Englisch lernen. Beginnt das bereits im Kindergarten. Danke für ein paar Infos im Voraus.

Die Dänen, die wir im Urlaub kennenlernen, können immer schon sehr früh sehr gut Englisch.
Gruß
baraber

 
3 Antworten:

Re: Frage an Mamas aus Dänemark

Antwort von DK-Ursel am 22.01.2013, 8:02 Uhr

Hej Barbara!

Nein, solche KIGA-Englisch-Kurse sind - meines Wissens - noch nicht weit verbreitet in Dk (meine Töchter sind schon über 10 Jahre raus aus dem Alter, trotzdem höre ich sowas nicht).

In der normalen Folkeskole lernen die Kinder ab der 3. Kl. Englisch; an manchen privaten Schulen kann das natürlich ((wie in Dtld. Waldorfschulen) eher sein, bei uns im Dorf z.B. ab der 1. Kl.

Es ist richtig, daß der Ruf den Dänen vorauseilt, sie könnten gut Englisch sprechen.
Habe ich auch mal geglaubt.
Vermutlich ist ihr Wortschatz größer als der der meisten Deutschen; vor allem aber auch ihre Bereitschaft, Englisch zu sprechen, denn wer kann schon Dänisch?
Und DK lebt nun mal vom Tourismus.

Ein ganz wichtiger Fakktor, der zu der Präsenz des Englischen auch schon bei Kindern beiträgt, ist die Tatsache, daß die meisten Filme nicht synchronisiert sind - schon Harry Potter müssen die Kinder in Originalsprache mit Untertexten sehen -- was durchaus nicht immer lustig und lehrreich ist.

Ob das gesprochene Englisch dann wirklich gut ist, das können ja in der Tat nur Engkländer beurteilen, und da ist das Urteil (ich habe eine engl. Freundin, kenne eine engl. Mutter noch aus dem KIGA etc.) oft doch eher vernnichtend.
Denn der Punkt ist ja der:
Wir alle glauben, unser Englisch sei recht gut, wenn wir uns mit den Leuten verstädnigen können, wir einen gewissen Wortschatz haben und eben klarkommen.
Wie die Grammatik oder Idioms i nWirklichkeit passen, wissen wir nicht. Unsere Fehler werden nicht (mehr) korrigiert, wir werden trotzdem verstanden und ...

Im Gegensatz zum Deutschen hat die engl. Sprache zunächst nur wenige Regeln -- die beherrschen wir meistens.
Wenn wir aber tiefer in dieSprache entauchen würden, könnten wir merken, wieviele Ausnahmen diese Rgeln haben -- und DAS ist schwierig, und deren Beherrschung erst ein Zeichen für "gutes Englisch".

Aber das alles wolltest Du ja gar nicht wissen , ich schwatze über eins meiner Lieblingsthemen.

Also - nein, keine Diskussionen über englisch im KIGA, gesetzlich ab der 3. Kl., private Schulen dürfen und machen oft früher.

Gruß Ursel, DK

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Liebe Ursel, danke..

Antwort von baraber am 22.01.2013, 8:21 Uhr

dass du mir so ausführlich geantwortet hast.

Das ist alles sehr einleuchtend was du schreibst und ich werde es meinem Sohn weitergeben. Tatsächlich kommt es uns so vor, als würden alle Dänen sehr gut Englisch sprechen, auf die Idee mit dem Fernsehen bin ich nicht gekommen, ist einleuchtend. Ihr seid vielleicht mutiger als wir Deutschen, die sich oft nicht sprechen trauen, geht mir auf jeden Fall oft so.

Danke dir - wir fahren dieses Jahr auf jeden Fall wieder nach Dänemark, da wir euer Land lieben aufgrund seiner Kinder- und Hundefreundlichkeit und uns eine lange Freundschaft noch aus Kriegszeiten meines Vaters mit Dänemark verbindet.

Liebe Grüße
baraber

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Re: Liebe Ursel, danke..

Antwort von DK-Ursel am 22.01.2013, 8:51 Uhr

Hej nochmal!

Sprache (lernen) ist - wie Instrument spielen und vieles mehr - immer eine Sache der Übung.

ich unterrichte Senioren in Deutsch, die gar nicht mal unedarft sind, aber ihnen fehlt einfach die Übung!
Wer viel eien Sprache hört, wer sie anwenden kann - auch mit Fehlern - der hat sie eben schnell parat, abrufbar, wenn sie gebraucht wird.
Leider ist das bei uns Deutschen eben anders.

Die Überwindung, der Mut, ist nur kurz nötig -- wenn man erst merkt, daß es mit der Übung immer besser wird, denkt man ja nicht mehr darüber nach.

D.h. natürlich nicht, daß Unterricht sinnlos ist: Das Skelett muß da sein, die grundkenntnisse müssen wie beim Instrument u.a. vermittelt werden, aber wer das Gelernte dann nicht anwendet, bleibt stecken, es ist nie so parat und schnell abrufbar wie bei dem, der dauernd übt, praktisch anwendet.
Da erweitert sich das Könenn.

20 Minuten Einzelunterricht beim Violinenlehrer hätten meinen Töchtern natürlich die Grundkenntnisse des Spiels vermittelt, sie hätten aber nie spielen können, wenn sie zuhause nicht diese Grundkentnnisse angewendet = geübt hätten.
Dasselbe gilt für ihre 2. Muttersprache: Deutschj.
(Und natürlich gilt es bei jedem Menschen, der seine Muttersprache lernt, auch so! Ein Kind, das diese Muttersprache nur selten hört, kennt dan neben Bruchstücke, kann aber nicht sprechen. Und wer NUR vor dem TV sitzt und keinen uzm Reden hat lernt natürlich auch nicht sprechen!)

Gruß Ursel, DK

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