Frage: Acrylamid und einige andere Fragen

Hallo Frau Neumann, haben heute beim Grillen über das Thema oben gesprochen und da meinten Bekannte, in Cornflakes würde viel Acrylamid stecken. In Pommes weiß ich es auch, (gibt es eh selten bei uns), aber es heißt auch in Knäckebrot oder Knusperbrot würde viel stecken. Nun bin ich verunsichert. Meine Kinder 10 und 6 Jahre alt dürfen bisher 2x die Woche Cornflakes zum Frühstück essen essen. Filinchen (http://www.filinchen.de/knusperbrot.php?res=1024) essen sie auch sehr gerne. Und wie ist es mit Zwieback ? Am WE wollen die Kids dann mal Erdnussflips oder Salzstangen oder Brezln. Wie ist es da ?? Kartoffelchips versuche ich zu vermeiden. Stimmt es, das man mit bestimmten Nahrungsmitteln dieses A... im Körper abbauen kann, die enthalten dann einen Stoff, der das kann. Leider weiß ich den Namen nicht mehr. Sind dann diese Laugenbrezen oder Stangen auch mit viel A... belastet ? Die werden hier in Bayern relativ viel gegessen. Nun noch eine Frage zum Salz. Wir benutzen eigentlich wenig Salz (glaub ich) Wie ist es, wenn Kinder ein Brot mit Salz möchten, zur Gurke dazu oder so ?? Wir verwenden fast keine Fertigprodukte. Sollte man flourierdes Salz nehmen oder eher nicht ? Ich hoffe Sie lachen mich jetzt nicht aus, wo Sie die Fragen gelesen haben, aber ich leide an einer Angststörung und deshalb belasten mich solche Fragen immer sehr, wo andere darüber lachen oder es nicht verstehen können. Wenn es um die Ernährung meiner Kinder geht bin ich seeeeeehr ängstlich. Nun darf ich mich schon mal bedanken für Ihre Antworten.

von Adelheit am 01.05.2015, 19:23



Antwort auf: Acrylamid und einige andere Fragen

Hallo Adelheit bei einer weitestgehend gesunden Ernährungs-und Lebensweise brauchst du dir hinsichtlich möglicher Acrylamidgehalte in Lebensmitteln keinen allzu großen Kopf machen. Inzwischen gilt Acrylamid auch als weit weniger "gefährlich" als wie es noch vor ca 10 Jahren eingeschätzt wurde. Als tendentiell eher problematische Lebensmittel werden im Hinblick auf Acrylamid bspw vor allem Pommes, Chips, Lebkuchen und Kaffeersatz eingeschätzt. Diese Lebensmittel zählen aber ohnehin nicht zu den Grundnahrungsmitteln und allzu häufig stehen diese ohnehin nicht auf dem Speiseplan. Bei Keksen bspw setzt die Industrie inzwischen schonendere Backverfahren ein, wodurch die Gehalte deutlich gesenkt wurden. Bei der Zubereitung am heimischen Herd kannst du die Entstehung von A. minimieren, in dem du eher niedrige Backtemperaturen (bei Kartoffeln und Getreide - unter 180°) wählst. Stichwort: vergolden statt verkohlen Acrylamid entsteht mittels thermischer Reaktion (besonders rasant ab ca 175°) zwischen Asparaginsäure (=Aminosäure) und Glucose (und Fructose) Eine Zusammenfassung samt Anwendungsbeispielen findest du hier: http://www.vz-nrw.de/acrylamid#tipps Ich würde dir jetzt empfehlen, dass du einmal sämtliche Ökotesthefte* (teilweise auch online möglich) durchschaust. Hier kannst du dir aufgrund der Analysen zu Schadstoffen und anderen möglicherweise enthaltenen weniger optimalen Substanzen für viele Produkte einen Überblick verschaffen, Hieraus kannst du das jeweils für dich/euch passende Produkt heraus suchen. * in den meisten Bibliotheken findest du alte Ansichtsexemplare und vielleicht hilft dir auch diese Seite: http://www.codecheck.info/ueber-uns/ueberblick Wenn deine Kinder zusätzlich Fluor (Tabletten vom KiA) erhalten, dann solltest du das fluoridisierte Salz nicht noch zusätzlich geben - und auch sonst eher nicht. Salz sollte jodiert sein, das ja. Besprich dich im Zweifel ggf mit deinem KiA. Also dann ich hoffe, dass dir das nun ein bisschen weiter hilft. Grüße B.Neumann P.S. Du hast noch nach einer Art Gegenspieler, d.h. einem Stoff oder einem Lebensmittel gefragt, der Acrylamid ggf "neutralisieren" könnte. Also man spekuliert gewissermaßen, ob Acrykamid beim Menchen überhaupt einen schädlichen Effekt habe (oder ob es nur im Tierversuch an Ratten als negativ zu bewerten wäre). Auch welche Menge tatsächlich als kritisch gelte - und wenn Acrylamid tatsächlich eine mögliche cancerogene Wirkung habe, so gäbe es evtl mittels weiterer chemischer Reaktionen während des Garverfahrens andere Reaktionsprodukte im Lebensmittel, die quasi eine anticancerogene Wirkung hätten und den schädlichen Effekt ggf wieder ausgleichen könnten.

von Birgit Neumann am 03.05.2015



Antwort auf: Acrylamid und einige andere Fragen

Antworten. Es beruhigt mich sie zu lesen. Meine Kinder nehmen beide keine Flourtabletten. Sie sind 6 und fast 11 Jahre jung. Ich werde trotzdem kein fluoridisiertes Salz mehr hernehmen. Die Seiten im Netz werde ich mir ganz sicher anschauen und auch die Ökotesthefte. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. allso nochmals vielen Dank

von Adelheit am 03.05.2015, 18:29