Frage: Ernährung für 13monatiges Kind

Hallo Frau Neumann, Ich habe mir schon viele tolle Ideen in Ihrem Forum holen können. Danke erst einmal dafür. :-) Jetzt habe ich aber für meine 13 Monate alte Tochter und mich noch konkrete offene Fragen zum Thema Essen und vor allem Trinken. Zunächst mal unser bisheriger Tagesablauf: 9/9:30 Uhr Fläschchen Anfangsmilch 200ml,im Anschluss etwa eine Scheibe Vollkorntoast und 100 Joghurt 12/12:30 Uhr Mittag (z.B. Gemüsesauce mit Nadeln, Ratatouille mit Couscous oder mal was mit Fleisch) ... Aber noch recht breiig 16 Uhr Obst-Getreide-Brei ... Seit 2/3 Tagen aber was festes (Vollkorn-Hefekringel mit Obst) 18:30/19 Uhr eigentlich Brot mit Obst, derzeit aber wieder Milch-Getreide-Brei 20 Uhr Fläschchen mit Anfangsmilch 200ml Soweit so gut eigentlich. Mich irritiert zunächst, dass sie ihr eigentlich heißgeliebtes Abendbrot verweigert, erst war es nur der Frischkäse (hab ihn dann weggelassen), dann das Brot und jetzt auch ihre Mortadella. Da ich heute gesehen habe, dass zwei Backenzähne durch sind, vermute ich, dass es damit zusammen hängt. Das wäre ok. Aber vielleicht haben Sie einen Ratschlag wie wir da bald wieder hinkommen oder was zur Beruhigung für mich. ;-) P.s. Das Gewicht wird jetzt vom Kinderarzt beobachtet, da sie in 3 Monaten nur 10g zugenommen hat. Da sie vorher aber am oberen Ende des Durchschnittsgewichts war, hat sie jetzt passend zu den anderen Proportionen genau Durchschnitt. Das hängt meiner Meinung nach mit ihrem Entwicklungsschub zusammen, den sie in der Zeit hatte. In diesem Tagesablauf bekomme ich aber nur drei Mahlzeiten und eine zwischmahlzeit hin. Ist das schlimm? In der Aufzählung stehen keine Getränke dabei ... Außer den beiden Fläschchen ... Es gibt nämlich keine weiteren Getränke!!!! Das Thema trinken ist für mich seit der Beikost-Einführung ein großes Thema, denn von Anfang an hat sie außer Muttermilch nichts getrunken, seit dem 9 Monat bekommt sie morgens und abends ihre Fläschchen. Die Beiträge in ihrem Forum haben mir da immer gut weitergeholfen. Bisher. Aber so langsam komme ich wirklich an meine Grenzen. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst als Kind Nierenversagen hatte. Außerdem hat meine Tochter leicht unterschiedlich große Nieren, was aber noch ok wäre. Das zum Hintergrund. Deswegen habe ich ihr auch jeden Morgen und Abend weiterhin die Milch gegeben. Sie trinkt leider auch nichts anderes. Sie nimmt keine Schnabeltasse, kein Becher, keine Trinklerntasse. Ich habe ihr die Sachen zum Spielen gegeben, zum selber ausprobieren. Mit Wasser, mit Tee, mit Apfelsaft verdünnt, mit Löffel versucht. Dann hab ich das Zeug einfach wieder mal ne weile weggestellt und mich in Geduld geübt. ;-) Ich möchte nur irgendwann von dem Fläschchen weg ... Wenigstens morgens, da sie ja so "spät" erst wach wird und direkt mit uns frühstückt. Ach, Anfangsmilch deswegen, weil sie von der Folgemilch immer Verstopfung bekam. Die Anfangsmilch dient mittlerweile nur noch der Flüßigkeitszufuhr. Für ein paar Ratschläge wäre ich wirklich dankbar. Herzlichen Dank im Voraus und Liebe Grüße Monika

von MonikaMama am 01.05.2016, 00:08



Antwort auf: Ernährung für 13monatiges Kind

Hallo Monika es freut mich, dass dir das Forum gut gefällt. Leider werde ich dir im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder nicht ausreichend gut weiter helfen können. Die Trinkgewohnheiten deiner Tochter solltest du noch einmal detailliert mit dem KiA besprechen. Frage auch einmal noch in den Nachbarforen bei Herrn Dr Busse und/der bei Herrn Prof. Dr. Wirth nach Rat. Dass deine Tochter Brotmahlzeiten momentan weniger gerne essen mag, das ist nicht ungewöhnlich für diese Zeit. Nach einer anfänglichen Begeisterung ebbt die Lust darauf bei vielen Kleinkindern zeitweise ab. DIe Gründe dafür können vielfältig sein. Du vermutest, dass das Durchbrechen der Zähnchen damit in Zusammenhang stehen könnte. Das wäre denkbar. Manche Kinder sind zeitweise einfach etwas kaufaul und bevorzugen es, zweitweise sogar wieder gefüttert zu werden. Auf jeden Fall stehen breiige Speisen bei vielen eine Weile wieder hoch im Kurs. Hilfreich ist es, wenn ihr beides in einer Mahlzeit kombiniert. Breiige Speisen, bspw Kartoffelbrei neben Gemüsestückchen oder Frikadellchen. Gemüse darf in Sosse schwimmen, Nudeln sind weicher als Brot und sind für abends gut geeignet. Gut ist es, wenn ihr alle zusammen esst, damit sich eure Tochter bei euch Eltern vieles abschauen kann. Die Lust zum Essen kommt wieder. Je mehr ihr als Eltern gut und gerne esst, desto mehr möchte eure Kleine das gleiche essen wie ihr. Den GOB kannst du weg lassen und stattdessen Obstmus (pur) frisch zubereiten oder als Stückchen anbieten. Welche Obstsorte isst du gerne? Esst von einem Obsttellerchen zusammen, abwechselnd, Mit dieser spielerischen Vorgehensweise bekommt deine Tochter Appetit. Auch Brothäppchen kannst du zum Frühstück hübsch anrichten. Das animiert zum Zugreifen. Mit kleinen Stückchen, die mit einem Happen im Mund landen, wird sie auch bald wieder gerne Brot essen. Statt dem klassischen Baby-Milchbrei kannst du es abends als Brot/Nudelalternative mit Grießschnitten versuchen. Sie sind breiig und fordern das Gebiss trotzdem ein wenig mehr als "nur" Brei. Wenn du Kuhmilch meiden möchtest, könntest du einen Getreidedrink (Reisdrink, Haferdrink, Mandeldrink) zum Kochen verwenden. Grießschnitten: 200ml Kuhmilch oder bspw Haferdrink 35-40g (+/-) g Grieß 1 TL Butter unterrühren Grieß in der Flüssigkeit aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Butter und Obststückchen/mus dazu geben Biete deiner Tochter regelmäßig Essen an - lass deine Tochter so viel essen, wie sie mag. Als Mama kannst und du solltest du das Angebot bestimmen, und dein Kind sollte die Möglichkeite haben, aus diesem Angebot so viel oder so wenig essen, wie er zum Satt - ud zufrieden werden benötigt. Die Mengen können durchaus täglich (stark) variieren. Bei einem Wachstumsschub kann der Bedarf kruzfristig eine Weile auch höher sein. Und nach einem Wachstumsschub kann der Hunger/Appetit eine Weile sehr gering sein. Kleine Portionen sind manchen Kindern dann genug. Es sollten in der täglichen Auswahl alle Lebensmittelguppen dabei sein - die Aufstellung dient als Orientierungsbasis. Täglich im Angebot sollten sein: Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P* am Tag Milch- und Milchprodukten (im 2. Lj ca 300 ml Kuhmilch) Fleisch, Fisch Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein ausreichend (= individueller Bedarf) Getränke, Wasser *1 P = ca 1 gefüllte hohle Kinderhand dein Kind darf bei den Mahlzeiten wählen, was und wie viel sie jeweils essen mag. Wenn nötig, solltest du ihr Hilfestellung sowie ausreichend Zeit geben, damit sie sich satt essen kann. Beobachte deine Tochter eine gute Weile. Bald kannst du die Zeichen deuten, wie sie Sattsein signalisiert. Jedes Kind hat seine eigene Weise. Manche fangen an das Essen vom Tisch zu werfen, manche Kinder beginnen intensiv das Essen zu zermatschen. Manche Kinder strecken vermehrt die Zunge heraus, manche Kinder werden unruhig... Pflegt eure familieneigene Esskultur und mit dieser Basis wird eure Tochter langfristig - wenn sie hungrig ist - schliesslich gut mit essen. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 03.05.2016