Bald ist es wieder soweit... Der Tag, an dem ich mein erstes Kind hergeben musste, jährt sich. Sieben lange Jahre ist es her...
In den letzten Monaten hatte der Schmerz sich endlich gewandelt, ich konnte an mein Sternenkind denken, darüber sprechen, ohne gleich zu weinen, ohne einen dicken Kloß im Hals zu haben. Heute kommt genau dieser fiese Schmerz mit voller Wucht zurück...
Gleichzeitig bin ich am Planen für den Geburtstag meines Sohnes, er wünscht sich eine "Monsterparty"...
Beide Daten liegen nur 3 Tage auseinander.
Bitte entschuldigt mein vielleicht etwas wirres Geschreibsel. Es musste heute einfach mal raus. Und wo, wenn nicht hier?...?
LG
Wolke
von
wolke76
am 16.06.2014, 11:33
Hallo Wolke!
Fühl dich mal gedrückt!
Auch ich meinte eine Zeit lang,die gröbste Trauer schon "hinter mir" zu haben.Meine Kleine wäre jetzt 2 Jahre und 7 Monate alt.
Aber mein Sohn (16 Monate) wird gerade sooo niedlich,kommt immer kuscheln,gibt schon Bussis und schwätzt Mama und Papa...das alles zeigt mir wieder jeden Tag,was ich vermisse.
Manchmal nehme ich ihn dann in den Arm und heule los...
Die Trauer begleitet uns eben doch ein Leben lang,sicher,sie kann mal weniger werden,aber dann bricht sie wieder durch.Und meistens leider in den unpassendsten Momenten...
Ich muss immer höllisch aufpassen,dass ich nicht unkontrolliert losheule,denn wie sollen manche Menschen um mich herum verstehen,was mit mir los ist (Supermarkt o.ä.)?
Ich wünsche dir,dass du trotzdem den Geburtstag deines Sohnes feiern kannst...er hat es verdient und dein Sternchen würde sicher auch nicht wollen,dass du an diesem Tag traurig bist.
LG
von
Olis Mama
am 16.06.2014, 22:00
Hallo Wolke,
solche Daten und die Tage davor sind immer schrecklich. Kein Wunder, dass da einiges wieder aufbricht an Schmerz. Als Mutter kann man sein Kind einfach nie vergessen, was sind da sieben Jahre. Trotzdem wünsche ich dir, dass du es Jahr für Jahr schaffst, besser mit deinem Verlust zurechtzukommen, irgendwann einmal vielleicht auch an den Jahrestagen. Dass das Datum ausgerechnet so nah am Geburtstag deines lebenendes Kindes liegt ist natürlich blöd und sicher immer sehr schwierig für dich.
Leider kann ich dir momentan keine besonders klugen Dinge sagen oder Ideen zur Hilfestellung geben, aber ich möchte dir sagen, dass ich mit dir fühle und sehr gut verstehen kann, dass es noch immer sehr schmerzt.
In einem anderen schweren Verlust mache ich es so, dass ich immer versuche, eine Balance zu finden, mich dem Schmerz hinzugeben und mich dann auch wieder ziemlich aktiv davon abzulenken, in dem Wissen, dass ich niemanden zurückholen kann und auch weil mich der Schmerz sonst zerreißt wenn ich diesen zu lange zulasse. Ich mache dann einen Gedankenstopp und denke bewusst an etwas anderes oder rufe jemanden an um über andere Themen zu sprechen. Auf diese Weise komme ich halbwegs klar, aber der Schmerz wird mich sicher mein Leben lang begleiten und ist vielleicht irgendwie auch Ausdruck dafür, wie tief meine Liebe zu dem Verstorbenen war.
Ich finde jedenfalls, es ist okay, dass du Schmerz empfindest und du kannst nichts dafür, dass die beiden wichtigen Lebensdaten nur drei Tage auseinander liegen. Ich würde also an deiner Stelle versuchen, beidem Raum zu geben, deinem Schmerz über den Verlust und deiner Freude über den Geburtstag deines (noch immer) lebenden und offenbar monstermäßig glücklichen Kindes.
von
Hannah79
am 17.06.2014, 05:02
