Frage: Fluenz und danach exsero - Problem???

Lieber Herr Dr. Heininger, ich habe jetzt in einem Zeitungsbericht von einer US-amerikanischen Studie gelesen habe, wonach u.U. ein Zusammenhang zwischen Influenza B und Meningokokken-Erkrankungen besteht, weil die Bakterien nach Influenza eher an der Nasenschleimhaut "andocken" können. Ich glaube, es ist diese Studie: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4180274/pdf/pone.0107486.pdf Aber wenn das so ist: Ist es dann nicht womöglich sogar gefährlich, sein Kind zuerst mit Fluenz (Lebensimpfstoff!) und danach mit Bexsero impfen zu lassen? Ich habe jetzt genau diese Situation: Mein Kind (4) wurde gerade erst mit Fluenz geimpft und soll in 3 Wochen Bexsero erhalten. Könnte da womöglich etwas passieren??? Hilfe! Wie lange soll man dann sicherheitshalber zwischen Fluenz und Bexsero warten? Soll man dann überhaupt in der kalten Jahreszeit Bexsero impfen? Danke für Ihren Rat! T.

von Tinetta am 03.12.2014, 10:00



Antwort auf: Fluenz und danach exsero - Problem???

Hallo, Danke für den Hinwies auf diese interessante Studie, welche im Einklang mit vielen anderen ist. Dahinter verbirgt sich folgende Hypothese: Viren in den Atemwegen können die Schleimhaut schädigen. Gewisse Bakterien, wie zB Meningokokken können friedlich unsere Schleimhäute besiedeln (merkt man nicht). Plötzlich, zB weil der Schleimhautwiderstand reduziert ist (hier zB eine Virusinfektion), können die Bakterien die Barriere überwinden, in den Blutkreislauf eindringen und Krankheit verursachen. Sie sehen, mit Impfungen hat das überhaupt nichts zu tun. Mit anderen Worten, Ihre Bedenken sind unbegründet. Auch wenn Fluenz ein Lebendimpfstoff - die nachfolgende Meningokokken B Impfung enthält keine Meningokokkenbakterien und somit ist keine Meningokokkenkrankheit dadurch verursachbar. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 03.12.2014