Frage: Wie erkennt man eine Insektengiftallergie?

Liebe Experten! Mein Sohn (knapp 8 Jahre) wurde am Donnerstagmittag zum zweiten Mal in diesem Jahr von einer Wespe gestochen (erstes Mal war im Mai). Einstichstelle war der kleine Finger. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine enorme Schwellung der gesamten Hand, die Haut war stark gerötet und sehr schmerzempfindlich (mein Sohn weinte sogar, wenn ich die Hand kühlen wollte), teilweise Juckreiz. Die Hand ließ sich nicht mehr bewegen und die Finger nicht mehr krümmen. Das war dann am Freitag morgen. Nach einer Kortison-Gabe beim Kinderarzt am Freitag gegen 17:30 Uhr (einen früheren Termin habe ich nicht bekommen) ließ sich erste Besserung erkennen. Zweite Kortison-Gabe Samstag morgen (10 ml InfectoDexaKrupp). Erst gegen Sonntag abend war die Schwellung ganz abgeklungen, so dass die Hand wieder normal "gebrauchbar" war. Sonstige Symptome wie Unwohlsein etc. traten nicht auf. Der erste Stich im Mai verlief "relativ" unauffällig. Die Schwellung blieb sehr lokal begrenzt. Jetzt habe ich gelesen, dass die Symptome bei jedem Stich hefiger werden können. Kann man denn feststellen, ob sich schon eine Insektengiftallergie entwickelt hat? Oder ist das jetzt unnötige Panikmache? Die Kinderärztin hat auf meinen Hinweis, dass es schon der zweite Stich war, nicht weiter reagiert, obwohl auch sie von der starken Reaktion überrascht war. Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Bärbel

von Bärbel43 am 13.10.2014, 12:06



Antwort auf: Wie erkennt man eine Insektengiftallergie?

Auch wenn es unangenehm und schmerzhaft war, so ist dies im strengen Sinn noch keine schwere und besorgniserregende allergische Reaktion, die etwa eine Desensibilisierung (Immuntherapie mit Insektengift) erfordert. Die verstärkten Lokalreaktionen nach Stichen bei Kindern (eine solche liegt vor) erfordert in aller Regen keine weiteren Maßnahmen. Gleichwohl rate ich, im Laufe des Winters ein kinderallergologisches Zentrum in Ihrer Nähe für einen Allergie-Bluttest und anschließende Beratung aufzusuchen. Man kann dort das Risiko für künftige Stiche abschätzen. Freundliche Grüße, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 13.10.2014