Frage: ITP und ANA

Guten Tag Herr Dr. Wahn, bei meinem 14-jährigen Sohn wurde vor über 1 Jahr eine ITP diagnostiziert. Er hatte damals 0 Thrombozyten und viele Petechien und Nasenbluten und wurde im KH stationär mit Immunglobulinen behandelt. Nun nach 14 Monaten sind seine Werte besser, aber noch nicht "gut". Bei einem Infekt sanken sie in den letzten Monaten sie auf ca. 80000-110000 ab und steigen nach dem Infekt auf 160000-220000. Aufgrund der vielen Infekte schwanken sie also. Die Thrombozyten waren heute 130.000. Leider sind die ANA positiv. Das erste Mal wurden sie im KH direkt NACH der Gabe der Immunglobuline getestet und waren positiv. Wir ließen sie 5-6 Wochen später beim Hausarzt überprüfen - dort waren die ANA negativ. Bei einer Kontrolle im KH im Herbst 2023 waren sie wieder positiv: ANA IFT IgG-Titer 1    1:320   (Titer < 1:160), nukleär fein gesprenkelt ANA IFT IgG-Titer 2    1:160   (Titer < 1:160), nukleär Alle Subsets / ENA (wie SSA-Ro etc.) sind negativ. Jetzt im April wurden sie wieder getestet - wieder mit dem gleichen Ergebnis wie im Herbst. Meine Fragen dazu: 1) Wissen Sie, was "Titer 1" und "Titer 2" bedeuten? Warum sind diese unterschiedlich? 2) Wir sind sehr beunruhigt wegen der positiven ANA, auch wenn die Subsets /ENA negativ sind. Wie sehen Sie dies und wie sehen Sie die Entwicklung der Thrombozyten? Vielen Dank!  

von Fleur123 am 25.04.2024, 16:48



Antwort auf: ITP und ANA

Titer 1 bedeutet, dass man beim Ablesen der ANA im sog. Fluoreszenzmikroskop das nukleär fein gesprenkelte Muster bis zu einer Serumverdünnung von 1:320 sieht, das reine nukleäre Muster bis 1:160. Beide Titer sind sehr gering und wohl derzeit ohne Bedeutung. Auch die Thrombozyten sind mit 130000 nur diskret unterhalb der Norm und hinsichtlich Blutungen ohne Bedeutung. In Einzelfällen, besonders bei Mädchen, kann die ITP das erste Zeichen einer Autoimmunerkrankung sein. Ich würde daher Blutbild und ANA alle 1-2 Jahre kontrollieren lassen. Auch die Messung der Milzgröße mittels Ultraschall ist sinnvoll.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 25.04.2024



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