Frage: Gefährdung durch Clostridien

Sehr geehrter Prof. Dr. Wahn, Ich habe am Montag unseren Sohn entbunden. Am Wochenende wollten eigentlich meine Eltern zu Besuch kommen. Dabei ist jetzt jedoch ein Problem aufgetreten. Meine Großmutter liegt seit 4 Wochen mit einer zunächst unklaren Infektion im Krankenhaus. Die Ärzte konnten sie jetzt positiv auf Clostridien testen. Meine Mutter fährt sie regelmäßig besuchen und hatte auch Körperkontakt zu ihr, zunächst gab es keine Schutzmaßnahmen, nachdem eine Infektion vermutet wurde, wurden auch Schutzmaßnahmen (Handschuhe, Schürze etc.) eingesetzt. Die Ärzte dort gaben an, dass Clostridien hoch ansteckend sein, gesunde Erwachsene aber nicht dran erkranken müssen sondern Immungeschwächte wie alte Menschen und Säuglinge gefährdet seinen. Eine Berührung an der Türklinke könnte für eine Übertragung reichen. Wenn man das überlegt könnte die Wohnung meiner Eltern ja bereits kontaminiert sein, so dass ein einfaches Hände waschen und desinfizieren auch nicht ausreichen würde wenn man danach diese Türklinke danach wieder anfasst. Uns ist jetzt nicht klar inwieweit meine Eltern Übertrager sein könnten und im Internet ließt man über eine Clostridieninfektion bei Neugeborenen sehr furchtbare Dinge. Wir haben nun den Besuch verschoben bis wir mehr Klarheit haben und wissen, inwieweit wir mit der Situation umgehen sollen. Leider ließt man aber auch, dass die Clostridien sehr hartnäckig sind und einige Wochen überleben können. Es ist also auch keine Lösung zu sagen: Wir warten jetzt ne Woche mit dem Besuch. Inwieweit ist die Sorge berechtigt und was können/sollten wir jetzt tun? Ich möchte meinen Eltern nicht den Kontakt zu ihrem ersten Enkel verweigern, mache mir jetzt aber große Sorgen um meinen Sohn. Er ist ja noch so klein. Herzlichen Dank!

von FrauStorch am 15.04.2016, 16:13



Antwort auf: Gefährdung durch Clostridien

Eine Clostridieninfektion kann in der Tat sehr unangenehm sein. Vermutlich hat sich das Baby bisher nicht angesteckt, da das Baby ja unauffällig ist. Sollte das Baby auffällig werden, sollten Sie den Kinderarzt unbedingt auf diesen möglichen Keim hinweisen. Was den Besuch der Großmutter angeht, sollten Sie mit den behandelnden Ärzten Kontakt halten und diese fragen, ab wann diese Ihre Großmutter für nicht mehr ansteckend halten. Bis dahin müssen alle vom Krankenhaus vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen konsequent befolgt werden.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 15.04.2016