Frage zu Vorgehen bei Verdacht auf Heuschnupfen mit Veranlagung zu Asthma

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn Frage an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

Frage: Frage zu Vorgehen bei Verdacht auf Heuschnupfen mit Veranlagung zu Asthma

Sehr geehrter Doktor, mein Sohn ist knapp 2,5 Jahre alt. Seit seiner Geburt hat er Phasen, wo seine Nasenatmung schlecht ist, oft natürlich bei einem Infekt, aber auch noch eine Weile danach, manchmal auch ohne dass er krank ist. Dann ist es wieder eine Weile gut. Nasentropfen helfen nicht (auch nicht bei Schnupfen), der Kinderarzt sagte dazu nicht viel, außer dass Kinder eben enge Nasengänge haben. Seit Anfang Juni beobachte ich bei ihm nun leider Heuschnupfen-Symptome. Wir waren an einem Urlaubsort am Meer, wo viel Pappelflaum rumflog (wobei der ja keine Pollen, sondern Samen enthält, wie ich gelesen habe), wo seine Nase permanent lief. Auch seine Augen waren rot, da er aber viel weinte (wegen der laufenden Nase), konnten wir nicht sagen, ob hier das Huhn oder das Ei zuerst da war. Es wurde im Laufe der Woche besser, auch hustete er, dass wir dachten, es sei doch eine Erkältung, es war aber draußen immer schlimmer als drinnen. Zurück zu Hause habe ich Ähnliches noch an einzelnen Tagen (bei Weitem nicht mehr so stark) beobachtet. Auch ist seine Nase nachts oft verstopft, auch wenn er vorher gebadet hat und ich das Bettzeug erneuert habe. Ich habe nun den Verdacht, dass dies bereits die ersten Heuschnupfen-Symptome sind. Sein Vater hatte ebenfalls als Kleinkind bereits Heuschnupfen, später (mit 4 J.) bereits Asthma. Unser Sohn hatte auch als Baby leichte Neurodermitis, die allerdings so gut wie verschwunden ist. Was mich nun beschäftigt: Kommt das Asthma sowieso irgendwann (bei den Genen...) oder lohnt es sich trotzdem schon dagegen etwas zu tun und wenn ja, was? Soweit ich weiß, werden bei so Kleinen noch keine Allergietests oder Desensibilisierungen gemacht!? Wozu raten Sie uns? Herzlichen Dank und entschuldigen Sie die Länge des Beitrags...

von Katinka26 am 06.07.2015, 13:32



Antwort auf: Frage zu Vorgehen bei Verdacht auf Heuschnupfen mit Veranlagung zu Asthma

Ihr Verdacht ist begründet und klingt für den Experten sehr plausibel. Natürlich kann mit einem kleinen Blut-Allergietest (IgE-Antikörper auf Pollen) sehr leicht eine Abklärung erfolgen. Man kann dann gezielt in den nächsten 2 Jahren antiallergisch behandeln. Eine Hyposensibilisierung (Sublingual oder subcutan) kommt ab dem 6. Lebensjahr in Frage, wenn die Symptome nicht verschwinden. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 06.07.2015



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