Frage: Dauerkranke Kinder im Winter

Hallo Herr Dr. Wahn, meine Frage bezieht sich auf die kommende Erkältungssaison. Ich habe 3 Kinder (9J, fast 7J, fast 2J.), diese waren im letzten Winter von Mitte Oktober bis Anfang April DURCHGEHEND krank, d.h., immer mindestens 1 Kind, teilweise alle 3 gleichzeitig. Die längste infektfreie Pause innerhalb dieser 6 Monate waren einmal 3 ganze Tage am Stück, an denen mal alle 3 gesund waren. Von Mittelohrentzündung über Streptokokken, Staphylokokken, Magen-Darm, Inflenza A, Dauerhusten, Schwindelanfälle, Fieber und Nasennebenhöhlenentzündung bis hin zu einem letztendlich diagnostizierten Vitamin D Mangel beim ältesten Kind (Wert lag im großen Blutbild bei ca 17) war alles dabei. Daraufhin hat das älteste Kind 1.000er Vigantoletten über 3 Monate hinweg genommen, nach 6 Wochen war das Kind deutlich stabiler. Das kleinste Kind bekam ohnehin noch Vitamin D (500er), dem mittleren habe ich es dann aus Verzweiflung auch alle 2 Tage gegeben (1000er). Mir ist bewusst, dass das bei 3 noch verhältnismäßig kleinen Kindern nichts Außergewöhnliches ist, v.a. bei der Kombination Tagesmutter-Kiga-Schule. Und auch nicht per se etwas Schlechtes. Wir achten sehr auf gute, vitaminreiche Ernährung, wir gehen viel raus und die beiden großen Kinder machen unter der Woche auch jeweils regelmäßig 2 Mal Sport/ Schwimmen. Dennoch ging die Situation so weit, dass ich meine Arbeit vorübergehend niederlegen musste, weil ich pro Monat nicht einmal mehr 5 vernünftige Arbeitstage zustande gebracht habe. Ich war nur noch verzweifelt und habe bereits jetzt Panik, wenn ich an den kommenden Winter denke. Daher meine Frage: was kann ich präventiv tun, um nichts tatenlos zuzusehen? Das alles ging nämlich meiner Meinung nach über das normale Maß hinaus. -Vitamin D prophylaktisch für alle? Ist das Öl da besser als die Tabletten? -Gute Multivitaminsäfte, z.B. Rabenhorst o.ä.? -Vitaminpräparate wie z.B. Sanostol? -Propolis Tinktur direkt vom Imker? Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Verzweifelte Grüße....

Mitglied inaktiv - 06.09.2016, 14:45



Antwort auf: Dauerkranke Kinder im Winter

Ich kann Ihren Frust absolut verstehen, auch wenn wir Ärzte da immer noch von einer "physiologischen Infektanfälligkeit sprechen würden, denn Zahl und Art der Infektionen sind immer noch einigermaßen im Rahmen der Norm. Es mag sein, dass dieser Winter der schlimmste war, vermutlich wird in den kommenden Wintern die Immunität der Kinder zur Entspannung beitragen. Entscheidend für mich: Im Sommer haben die Kinder sich offenbar stabilisiert, sie haben also keine echte Abwehrschwäche. man kann vieles tun, aber man sollte extrem vorsichtig mit Aktionismus sein. Vollwertige Ernährung ist in Ordnung, ich würde weder Vitamine noch Mittel zur "Stärkung der Immunabwehr" geben, vieles wird angeboten ohne seriöse Belegung der Wirksamkeit. Setzen Sie auf die Zeit, meiden Sie Kontakt zu Kranken, sofern sich dies zu Haus mit Unterstützung noch einmal organisieren lässt. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 06.09.2016