Frage: CMV bei Reifgeborenen

Hallo Herr Dr Wahn, ich bin derzeit in der 36 SSW und mein Kind wird via Kaiserschnitt bei 39+1 geholt. Meine Fragen zu CMV, da ich mich die ganze SS über schon panisch davor zu schützen versuche, da mein erstes Kind noch im Wickelalter (19 Monate alt) ist. : - Wenn mein Kind nun eher kommen würde, was zur Debatte steht wegen Trichterbildung: Ist es dann in der 36 SS ausserhalb des Mutterleibes noch gefährdet mit Spätfolgen wie Gehörproblemen etc. bei einer möglichen Ansteckung durch das Geschwisterkind oder andere Kinder - Wenn mein Kind ganz normal bei 39+1 auf die Welt geholt wird, ist dann eine CMV-Infektion definitiv kein Problem mehr ....mein Pränataldiagnostiker hat mir diesbezüglich etwas Angst gemacht, mit der Begründung, dass mein Baby ja durch mich seronegative Mutter keine Antikörper mitbekommt und deswegen nicht vergleichbar ist, mit Babys, welche bei seropositiven Müttern regelmässig über das stillen angesteckt werden. Durch die fehlenden Antikörper meines Kindes, sollte sich das Baby auch die ersten Wochen nach Geburt (selbst wenn Reifgeboren) nicht anstecken.... Können Sie das bestätigen? Ich habe schon soviele Ärzte zu dem Thema befragt, jeder sieht das anders......

von Anna Lena 1981 am 25.08.2015, 07:15



Antwort auf: CMV bei Reifgeborenen

Frauen- und Kinderärzte haben Respekt vor einer CMV-Infektion in der Früh-Schwangerschaft, weil dies zu erheblichen Schädigungen des Embryos führen kann. In den letzten Wochen der Schwangerschaft (36 -40) ist die T-Zell-Immunität, die für die Immunantwort auf CMV entscheidend ist, gut ausgereift, sodass auch das Kind, welches keine mütterlichen Antikörper mit auf den Lebensweg bekommt, kompetent antworten kann. Ich finde es gut, dass Sie problembewusst und vorsichtig sind, Anlass für schlaflose Nächte haben sie nicht. Beste Grüße, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 25.08.2015