Frage: Ab wann bronchiale Hyperreagibilität und Kortison-Inhalation?

Sehr geehrter Herr Prof. Wahn, unser Sohn ist nun 1,5 Jahre alt. Seit er knapp ein Jahr alt ist, hat er regelmäßig - mindestens einmal im Monat - einen Infekt (seit Januar geht er in die Kita). Er hat quasi einen Dauerschnupfen und einen chronischen Tubenkatharr. Laut Kinderärztin bewegt sich die Häufigkeit der Infekte aber im normalen Bereich. Bisher sind wir auch ohne Antibiotikum ausgekommen. Seit Dezember hat unser Sohn nun jedoch bereits die dritte obstruktive Bronchitis. Die erste war recht heftig an der Grenze zur Lungenentzündung, heilte aber unter Behandlung mit Salbutamol und Kochsalzlösung als Inhalat gut aus. Bei der zweiten waren die Bronchien nur leicht belegt und wir mussten nur wenige Tage Salbutamol inhalieren. Nun hat er wieder eine eher schwere Bronchitis, bereits 2 Tage nach dem ersten Schnupfen mit beschleunigter Atmung und Einziehungen der Haut zwischen den Rippen, Salbutamol und Kochsalzlösung aber halfen auch hier ganz gut, so dass wir auf Cortisonzäpfchen verzichten konnten und das Salbutamol nun gerade langsam wieder ausschleichen. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass sich die Anzahl der Bronchitiden in den Wintermonaten auch noch im Normalbereich bewegt und nicht weiter besorgniserregend sei. Zwischendurch hatte er auch 1-2 Infekte ohne Obstruktion der Bronchien. Nun sprach unsere Kinderärztin jedoch von bronchialer Hyperreagibilität und möchte mit Cortisoninhalat (Flutide) (nach-)behandeln. Ergänzend möchte ich nicht hinzufügen, dass unser Sohn ein Frühchen war (SSW 35+1). Er kam mit einer mit dem Verdacht einer konnatalen Pneumonie auf die Welt, wurde 10 Tage beatmet und erhielt anschließend 5 Tage Koffein zur Atemstimulation, falls das Auswirkungen auf die bronchiale Konstitution hat. Ab wann spricht man denn von einer solchen bronchialer Hyperreagibilität? Und ab wann ist eine Therapie mit Cortison sinnvoll? Müsste dann zwangsläufig 2-täglich mit Flutide inhaliert werden oder wäre evtl. auch einmal am Tag ausreichend? Ich selbst bin Asthmapatientin und komme in Behandlungsphasen mit einer Minimaldosis von einem Hub Pulmicort aus. Besten Dank im Voraus und beste Grüße

von winpin28 am 13.03.2017, 08:48



Antwort auf: Ab wann bronchiale Hyperreagibilität und Kortison-Inhalation?

Die bronchiale Hyperreagibilität ist dann anzunehmen, wenn die Atemwege empfindlicher als üblich auf Erkältungen, körperliche Anstrengungen oder Temperaturreize reagieren. Ein Veranlagungskomponente (Asthma in der Familie), auch eine Frühgeburtlichkeit mit Atemproblemen kann dies noch verstärken. Dieser Zustand ist nicht notwendigerweise von Dauer, sondern kann nach Monaten oder Jahren verschwinden. Den Vorschlag einer Fluticason-Inhalation finde ich gut nachvollziehbar. Ich würde zunächst bis Ende Mai behandeln und dann in der infektarmen Jahreszeit beobachten, ob und wieweit Ihr Sohn sich stabilisiert. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 13.03.2017



Antwort auf: Ab wann bronchiale Hyperreagibilität und Kortison-Inhalation?

Besten Dank für Ihre Antwort. Ich werde das so mit unserer Kinderärztin besprechen. Viele Grüße

von winpin28 am 13.03.2017, 21:19



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