Wie kann ich meinem Baby das Dauernuckeln abgewöhnen?

Baby das Dauernuckeln abgewöhnen

© Adobe Stock, evgenyatamanenko

Dabei spielt das Alter Ihres Kindes eine wichtige Rolle. Junge Kinder haben ein natürliches Bedürfnis, an etwas zu nuckeln, zum Beispiel, um sich zu beruhigen.

Babys, die keinen Schnuller haben, nuckeln daher auch mal an ihrer Hand oder schieben die Zunge zum Nuckeln zwischen die Zahnleisten. Laut Statistik nuckeln sogar 80% der Dreijährigen noch. Sehr beliebt sind der Schnuller - der übrigens kein Muss ist, sondern besser nur in Notfällen als Tröster dient - Trinkfläschchen, Daumen, Tücher oder auch Plüschtiere.

Problematisch und oft auch für die Mütter belastend, wird die Nuckelei, wenn ein Kind nicht mehr ohne klarkommt. Also ständig an Mamas Brust oder am Fläschchen nuckeln will. Dann ist es sinnvoll, Ihrem Kind das Dauernuckeln sanft, aber konsequent abzugewöhnen. Zugegeben, das ist häufig anstrengend für beide Seiten. Da hilft es, wenn Sie sich immer wieder vor Augen führen, dass Sie Ihrem Baby und sich selbst trotzdem einen Gefallen tun.

Mamas Brust ist nur zum Stillen da

Neugeborene oder junge Säuglinge benötigen auch nachts ihre Stillmahlzeit(en). Da spielt also wirklich der Hunger mit. Später aber ist das regelmäßige nächtliche Trinken reine Gewohnheit. Ein Kind im zweiten Lebenshalbjahr braucht nachts keine Mahlzeit mehr. Und so gesund das Stillen sonst ist: Dauernuckeln, vor allem nachts, ist schlecht für die Zähne Ihres Kindes.

Weil das so schön kuschelig ist, gewöhnen sich manche Babys jedoch an, die Brust als Schnullerersatz zu nutzen. Sie schlafen zum Beispiel nur an der Brust ein oder verlangen auch dann nach der Brust, wenn sie gar nicht hungrig sind. Ihrem Kind zu vermitteln, dass Sie das nicht länger möchten, erfordert Geduld und Ausdauer. Ihr Kind hat sich daran gewöhnt, dass Mamas Brust tröstlich ist oder daran, nachts um eine bestimmte Uhrzeit trinken zu wollen. Die Umstellung geht also nicht von heute auf morgen. Es ist sehr hilfreich, wenn Ihr Partner Sie dabei unterstützt. Er kann es zum Beispiel übernehmen, das Baby zu beruhigen, wenn es sich nachts wieder in den Schlaf nuckeln will. Denn solange Sie stillen, riecht Ihr Baby die Milch, wenn Sie es auf dem Arm haben und will an die Brust. Eine Alternative: Versuchen Sie mal, die "Nuckelzeiten" immer weiter zu verkürzen und sich so gleichsam auszuschleichen. Falls Sie nicht recht weiter kommen, wenden Sie sich ruhig an eine Hebamme oder Stillberaterin, um sich Rat zu holen.

Auch das Fläschchen ist kein Spielzeug

Ähnlich, wie Mamas Brust, nutzen Kinder auch das Fläschchen gerne als Nuckel. Hier gilt ebenfalls: Nach dem ersten Lebenshalbjahr braucht Ihr Kind nachts keine Mahlzeit mehr. Versuchen Sie doch mal, ihm statt Milch etwas Wasser zu geben, die Trinkzeit zu verkürzen und sich so auszuschleichen. Tipp: Abends oder gar nachts sollten Kinder generell nichts Süßes bekommen. Das macht sie nur noch "aufgedrehter" und schadet den Zähnen.

Zum Dauernuckel wird das Fläschchen häufig, sobald Kinder es selbst halten können. Zahn- und Kinderärzte raten dringend, Kindern das Fläschchen wirklich nur zu den Mahlzeiten zu geben. Oder um schnell mal etwas zu trinken (wobei es sinnvoll ist, mit dem Umstieg auf die Beikost auch das Trinken aus dem Becher einzuführen). Unter anderem, weil das ständige Nuckeln die Zahnentwicklung beeinträchtigen kann. Viele Getränke, z.B. Apfelsaftschorle, enthalten Zucker oder Zitronensäure (Ascorbinsäure), das fördert die Entstehung von Zahnschäden. Selbst zuckerfreie Getränken gefährden bei ständigem Nuckeln die Zähne. Sie verdünnen den Speichel und spülen ihn von der Zahnoberfläche weg, was die Mineralienversorgung der Zähne gefährdet. Eine Fläschchenkaries kann sich auf den gesamten Organismus auswirken. Mikro-Organismen sammeln sich in den zerstörten Zähnen, dem umgebenden Weich- und Knochengewebe. Von dort aus können sie in den Körper gelangen und das Allgemeinbefinden beeinträchtigen.

Altersgerechtes Spielzeug ist eine Hilfe

Es fällt Kindern leichter, sich das Dauernuckeln abzugewöhnen, wenn sie andere Dinge haben, die sie mit dem Mund erkunden können. Oder auf denen sie herumkauen können, wenn die ersten Zähnchen durchbrechen. Es gibt zum Beispiel Beißringe und andere Spielsachen, die sich dafür eignen. Fragen Sie doch einfach auch mal Ihren Zahn- oder Kinderazt um Rat.

Ãœbrigens: Erklären Sie Ihrem Kind ruhig immer wieder, warum Sie ihm zum Beispiel das Fläschchen wegnehmen, wenn es nuckeln will. Das hilft nicht nur Ihnen selbst. Ihr Kind wird zwar Ihre Worte noch nicht verstehen. Es bemerkt aber sehr wohl das Gefühl und die innere Haltung, die bei Ihnen dahinter stehen.

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