Frage: Was würden Sie empfehlen?

Sehr geehrter Herr Prof. Abeck, zunächst vielen Dank, daß Sie sich Zeit nehmen, meine Frage zu beantworten! Mein Sohn (5 Monate) hatte seit der Geburt ein juckendes rotes Augenlid, später mit 2 Monaten dann rote Stellen am Hals und auf der Brust. Nach der ersten Impfung (mit 2 Monaten) verliefen die roten Stellen auf Brust und Schultern zu einer großen roten Fläche, die sehr juckte, nässte und sich in großen Hautfetzen immer wieder schälte. Der 1. Hautarzt in einer Gemeinschaftspraxis verordnete Prednicarbat Salbe 2,5 mg/g. Diese schlug nach einigen Tagen 1x täglich eincremen an. Dann versuchten wir abzusetzen, leider kamen schon nach einem Tag wieder rote Flecken, so daß wir weiter behandelten wie vom Arzt empfohlen. Mittlerweile hat er auch schon rote Frieseln hinter den Ohren und im Nacken sowie auf dem kompletten Bauch, Rücken und Oberschenkel, sowie rote Flecken in den Achseln und kreisförmig um die Kniekehlen und um die Armbeugen sowie am Fußgelenk, wenn wir nicht regelmäßig eincremen. Das Gesicht sowie der Windelbereich ist eher wenig betroffen. Nur am Hoden gibt es eine Wunde stelle, die nicht richtig abheilt. Das schlimmste ist der Juckreiz, der dazu führt, daß er nicht mehr in Ruhe trinkt und auch ständig weint und nachts immer nur 1 h schläft und dann getröstet werden muss. Nach 1 Monat mussten wir nur aller 3 Tage mit Prednicarbat eincremen. Die zweite Ärztin der Haut-Gemeinschaftspraxis meinte bei der Wiedervorstellung nach 4 Wochen (Haut durch Prednicarbat alle 3 Tage nur mit einigen Frieseln), sie würde bei den Frieseln gar nicht mit Prednicarbat eincremen und es könne auch ein seborrhoisches Ekzem (weil sie in den Armbeugen nichts sah) sein was die Kinderärztin allerdings für unwahrscheinlich hielt. Allerdings ist es einige Tage ohne Prednicarbat nun wieder sehr schlimm geworden besonders nach der nächsten Impfung ist die Haut nun wieder sehr rot und er juckt ständig und es nässt. Fenistiltropfen haben wir bekommen aber noch nicht eingesetzt. Tägliches lauwarmes kurzes Abduschen vertrug er bisher besser als nur 1-2 x pro Woche. Ein Bluttest auf 8 typische Allergene hat der Kinderarzt (obwohl er noch voll gestillt wird)gemacht, dabei ist nichts aufgefallen, nur die eosinophilen Granulozyten lagen bei 9,6 bei einem Grenzwert von 6.Wir möchten nun den ersten Hautarzt noch mal sprechen und erfahren was wir tun sollen, der Termin ist aber erst in 3 Wochen. Macht es Sinn auf ein weniger starkes Kortikoid zu wechseln da die Fläche so groß ist? Was können wir tun, um die Prednicarbatgabe zu verringern? Bisher verwenden wir neben Prednicarbat noch Eucerin Atopi Control Akut creme, die er bisher besser vertrug als die vom Hautarzt empfohlene Excipal Kids Lotion. Ich habe in den ersten 2 Monaten der Stillzeit 2x Antibiotika bekommen u.a. Staphylex. Kann es sein, daß diese die starke Reaktion verursachen? Sollen wir weiter impfen?

von Bollensis am 26.08.2014, 09:11



Antwort auf: Was würden Sie empfehlen?

es besteht ein Ekzem ohne Hinweis auf allergische Provokationsfaktoren, was prinzipiell für eine gute Prognose spricht; Impfungen sollen durchgeführt werden wie vorgeschrieben; es gibt Kortisonalternativen, die diskutiert werden sollten!

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 26.08.2014