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Kastration von Hündinnen

Thema: Kastration von Hündinnen

Wir überlegen, eine Hündin zu uns zu holen, natürlich aus dem Tierschutz. Nun sind alle Hündinnen, die ich finde, kastriert. Ich habe das fast erwartet und finde es aus Tierschutzsicht auch nachvollziehbar - aber problematisch. Mir machen die Nebenwirkungen des Eingriffs Kopfzerbrechen. Wenn die Hündin nach dem Eingriff nicht inkontinent ist, wird sie das auch nicht mehr oder ist das ein Problem, das dann im Alter auftritt? Wenn sie jetzt nach wie vor sozialverträglich ist, bleibt sie das auch? Schilddrüsenprobleme und Hang zu Fettleibigkeit müssten wir wohl abwarten und therapieren, falls es auftritt. Habt ihr Erfahrungen und könnt dazu was sagen? Oder kennt ihr Vereine, die Hündinnen auch unkastriert abgeben? Wir wollen ja keinen Wurf Welpen haben, ich will nur einen gesundheitlich nicht unnötig belasteten Hund.

von miebop am 27.10.2015, 06:21



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Die Hündin meiner Eltern musste mit 14 Jahren kastriert werden (komplette Gebärmutterentfernung bei eitriger Entzündung). Sie hat sich garnicht im Wesen verändert, wurde schlanker als vorher und hat auch mit anderen Hunden keine Probleme. Inkontinent ist sie auch nicht, muss allerdings öfter raus als früher, das kann aber auch einfach am Alter liegen, Schilddrpsenprobleme hat sie nicht. Ich befürcht, da gibt es kein pauschalen Aussagen. Kenne auch einige, die wirklich dicker wurden, aber das ist von Hund zu Hund verschieden.

Mitglied inaktiv - 27.10.2015, 13:23



Antwort auf Beitrag von miebop

Ich würde einen Hund nie einfach so kastrieren aus von dir genannten Gründen. Für mich gehört ein gesunder Hund nicht kastriert ohne triftigen Grund wie eine Pyometra, Hodenkrebs, extrem viel Sexualtrieb beim Rüden ect. (auch eine Hündin nicht die Scheinträchtig ist, das ist normal, meine hat aktuell auch grade wieder viel Milch und schäft viel, aber ihr geht es gut dabei, es stört sie aktuell nicht, grade etwas faul zu sein) Ich kenne 3 inzwischen inkontinente Hunde persönlich: ein Golden Rüde, der 1,5 Jahre nach dem Eingriff inkontinent wurde (das ist bei Rüden extrem selten), eine Dobermannhündin,die 1 Jahr nach dem Eingriff inkontinent wurde und eine Mixhündin, die 4 Jahre nach der Kastration inkontinent wurde. Mit Tabletten hält sich das alles aber gut in Grenzen. Aber, wenn ich einen Tierschutzhund haben wollen würde, wäre ein bereits kastrierter Hund für mich kein Ausschlußkriterium, dann ist das eben schon so. Allerdings würde ich mich weigern einen noch unkastrierten Tierschschutzhund später kastrieren zu lassen. Die Klausel im Vertrag ist allerdings auch nicht rechtsgültig.

von lejaki am 27.10.2015, 17:49



Antwort auf Beitrag von lejaki

Lejaki, danke für deinen Beitrag - ja, ich würde eben auch nicht ohne medizinische Not kastrieren lassen, verstehe aber, dass es im Tierschutz so gehandhabt wird, weil die natürlich Vermehrung ausschließen wollen. Ich mache es ja bei meinen Pflegekatzen genauso - allerdings ist Kastration bei Katzen ja auch überhaupt nicht umstritten, anders als bei Hunden. Danke für deine Beispiele, die großen Hündinnen sind für die Inkontinenz wohl anfälliger, bei mir wäre es ein mittelgroßer Hund - dafür habe ich gerade einen Rassemix im Blick, der rassetypisch wohl nach der Kastration unverträglich mit Artgenossen werden kann. Im Moment ist sie allerdings sehr verträglich. Es wird sich alles finden. :-)

von miebop am 28.10.2015, 11:04



Antwort auf Beitrag von miebop

Habt ihr euch den Tierschutzhund überhaupt gut überlegt? Wisst ihr, wie wichtig die ersten 16 Lebenswochen für einen Hund sind? Fangt ihr mit dem Wort Deprivationsschäden was an? Wisst ihr, dass Hunde, die in den ersten 14 Wochen nicht viel und positiven Menschenkontakt hatten, kaum mehr Bindungsfähigkeit zum Mensch entwickeln können? Kennt ihr euch aus mit Leishmaniose, Dirofilariose, Tollwut, Babesiose, Ehrlichiose und wisst, woran ihr das erkennen und ob oder wie man das therapieren kann? Wisst ihr, welche Weichenstellungen in der Pubertätsphase nötig sind bzw. versäumt werden können? Hab ihr euch mit den rassespezifischen Eigenschaften der Rassen, die im Herkunftsland so unterwegs sind, befasst?

von like am 27.10.2015, 21:33



Antwort auf Beitrag von miebop

Du hast ja recht, aber sollen all die Hunde im Tierschutz bleiben, weil da von anderen Leuten etwas versäumt wurde? Man kann wahrscheinlich nicht alles aufholen, Wiedergutmachung und retten, aber auch diese Hunde haben doch ein gutes zu Hause verdient. Sollte man deswegen keinen Hund aus dem Tierschutz nehmen, weil andere Menschen (und sei es auch aus ganz traurigen Umständen) etwas verpasst haben? Ich finde es toll, dass jemand einem solchen Hund ein schönes zu Hause bieten möchte! Ja, dieser ist oft kastriert und das kann physische und körperliche Nebenwirkungen haben, aber trotzdem ist das doch kein Grund, davon abzuraten. Grundsätzlich in Frage stellen sollte man das auf jeden Fall, aber die schon dort gelandeten und kastrierten Tiere sollten doch auch eine Chance bekommen!?

Mitglied inaktiv - 27.10.2015, 22:09



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Sorry, es soll @like heißen, nicht lejaki

Mitglied inaktiv - 27.10.2015, 22:09



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denke aber, die Leute sollten sich bewusst sein, was sie sich da holen. Und das sind sich die meisten nicht. Gut gemeint ist leider nicht gleich gut gemacht. Mit der Folge von unglücklichen Hundehaltern und Hunden oder womöglich Wiederabgabe des Hundes.

von like am 28.10.2015, 08:48



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Like, ich bin dir dankbar für deinen Beitrag mit den vielen Hinweisen. Vieles ist mir bekannt, die Problematik mit möglichen "Mittelmeerkrankheiten" (werde mich da noch weiter einlesen), es ist auch klar, dass es kein Herdenschutzhundmix wird, weil wir keine Schafherde haben :-) und die rassetypischen Merkmale hier eher Probleme mit sich bringen würden. Ich kenne auch Hunde, denen man mit der Adoption wenig Gefallen getan hat (vieles davon fällt wohl unter das Stichwort Deprivation). Aber ich denke, das können wir abschätzen, weil wir den Hund vorher mehrmals besuchen werden, spazieren gehen, sehen, wie er mit Artgenossen, Kindern und Katzen umgeht, wie er auf Neues reagiert und dann dürfte das nicht mehr so sehr ins Gewicht fallen (Prägephase und Sozialisation sind wichtig, keine Frage, aber die müssen ja auch nicht immer negativ sein und es ist eben auch nicht alles, je nach Persönlichkeit stecken manche Tiere manches leichter weg als andere und alles weitere würde ich dann einfach mit Blick auf den Hund entscheiden). Nur das mit der medizinisch unnötigen Kastration würde ich wirklich gerne vermeiden, wenn es geht. Oder zumindest, wenn ich mir eine junge Hündin im Alter von 1-2 Jahren hole, die schon kastriert ist, dass ich gehofft hätte, dass damit schon die Risikofaktoren ausgeschlossen werden könnten. Was wohl nicht der Fall ist. Da werde ich dann wohl in den sauren Apfel beißen müssen. Früher hatten wir einen Hund vom eingetragenen Vereinszüchter, heute kommt das für mich nicht mehr in Frage, es fühlt sich einfach unnötig an, Hunde für den normalen Hausbetrieb zu züchten (ich brauche ja keinen Arbeitshund), wenn es schon so viele Hunde gibt, bei denen man nicht weiß wohin. Und ein Vermehrer, auch wenn ich da einen hübschen, biligen, unkastrierten Wunschrassemixwelpen bekommen könnte, kommt natürlich nicht in die Tüte.

von miebop am 28.10.2015, 10:59



Antwort auf Beitrag von miebop

Unsere Tierschutzhündin mussten wir laut Vertrag kastrieren lassen und haben das auch getan. Sie ist weder fett noch inkontinent (jetzt fast 13). Ihre Verträglichkeit ist weniger geworden, allerdings ist sie auch zweimal von anderen Hündinnen (die läufig waren) gebissen worden, ohne dass sie was dazu konnte, vielleicht war es das auch... Eine bereits kastrierte Hündin würde ich unbedenklich nehmen, über eine Neukastration mir aber Gedanken machen.

Mitglied inaktiv - 27.10.2015, 22:33



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Ja, so sehe ich das auch, wenn eine Hündin schon kastriert ist und ihr mit ihr klarkommt wenn ihr sie öfter besucht, dann würde ich sie nehmen, mich vertraglich zu einer Kastration zwingen lassen, würde ich nicht, da ich es bei Hunden weniger sinnvoll finde, als bei Katzen.

Mitglied inaktiv - 28.10.2015, 11:17



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ich habe ein Mopsmädchen und eine Pekinesenhündin,beide sind nicht sterilisiert. Wir passen halt auf damit nichts passiert. Wenn sie heiß sind darf auch nichtmal mein Sohn mit ihr raus gehen,da passe ich peinlichst genau auf. Ich kenne eine Labradordame die ist ganz schön fett geworden,gut sie hat schon immer kein Sättigungsgefühl gehabt,also muß jetzt nicht unbedingt was damit zu tun haben. Aber warum willst du sie sterilisieren lassen ?

von Maximum am 29.10.2015, 09:13



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Unsere Golden Hündin musste leider aus gesundheitlichen Gründen kastriert werden und sie hat sich im Wesen nicht verändert,wurde aber sehr sehr verfressen und auch bissl Inkontinent

von Juli1979 am 29.10.2015, 20:05