Haustiere

Forum Haustiere

Erfahrungsbericht Blasenentzündung Kater

Thema: Erfahrungsbericht Blasenentzündung Kater

Ende Januar begann mein Kater an einem Sonntag neben das Katzenklo zu urinieren. (Bei mir schrillten alle Alarmglocken, da ich als Kind schon einen Kater mit Nieren-/Blasenproblemen hatte und dieser mit 4 Jahren eingschläfert werden musste.) Ich fuhr mit ihm und einer Urinprobe am Montag sofort zum Tierarzt. Am Mittwoch sollten wir zur Auswertung wiederkommen. Im Urin wurde nichts gefunden. Auch eine Ultraschalluntersuchung ergab nichts. Allerdings stellte der Arzt fest, dass er komisch mit dem Rücken zuckte. Diagnose: Er könnte Rückenschmerzen haben und dadurch eine Blasenentzündung verursacht worden sein. Ich war irritiert und fragte auch hier im Forum um Rat. Mein Kater bekam Antibiotikum und Schmerzmittel. Am Folgetag wurde es schlimmer. Er versuchte immer wieder in der ganzen Wohnung Urin abzusetzen. Es kam aber kaum etwas raus. Also sind wir mit ihm abends in die Notaufnahme gefahren. Dort wurde ein wenig an ihm herum gedrückt. Dabei lief Urin aus der Blase. Er wurde nicht als Notfall eingestuft. Wir sollten ihn am nächsten Morgen vorbei bringen und sie würden ihn den ganzen Tag mal auf den Kopf stellen. Diagnose: Struvitkristalle im Urin. Er bekam Antibiotika und Schmerzmittel und sollte ein halbes Jahr eine spezielle Diät fressen. Nach 2 Wochen sollten wir einfach zur Nachkontrolle wieder zu unserem Haustierarzt gehen. In der ersten Woche wurde es besser, in der zweiten schlechter. Ich fuhr mit unserem Kater und einer Urinprobe zu unserem Tierarzt. Plötzlich hieß es der Urin sei völlig vergrießt und die Blase müsse gespült werden. Er hat es versucht, aber der Penis war schon so zugesetzt, dass er den Katheter nicht rein bekam. Das hat uns schon gewundert, weil der Urin ja noch rauskam. Wir mussten sofort in die Tierklinik. Die haben dasselbe nochmal probiert. Ging nicht so recht. Der Penis sollte amputiert werden. Das wird in so einem Fall wohl oft gemacht und zieht selten Komplikationen nach sich. Also haben wir zugestimmt. Wir konnten ihn am nächsten Tag mit nach Hause nehmen. Er bekam einen Trichter um den Hals und uns wurde eindringlich erklärt, dass er ihn an behalten muss und sich auf keinen Fall an der Wunde lecken darf. Unser Kater hat Fellwechsel. Lose Haare haben sich in der OP-Naht verfangen. Durch den Urin, der auf diese Haare lief, wurde das ganze Areal feucht gehalten und über das Wochenende ging die Naht wieder auf. Also Montag wieder in die Tierklinik. Das hat dort auch noch keiner erlebt. (Wir sollen die ersten sein, bei denen so etwas passiert???) Haare wurden entfernt und Wunde wieder zugenäht. Am nächsten Tag konnten wir ihn wieder abholen, aber nur unter der Bedingung, dass wir täglich zur Wundbehandlung kommen. Besser wäre es, er würde drin bleiben und sie könnten das 3xtäglich machen. Aber unser Kater machte dort wohl so ein Riesentheater, dass es besser wäre, wenn einer von uns dabei ist. Nun gut. Am nächsten Tag fuhren wir wieder hin. Der Arzt war sehr erstaunt darüber, wie in der kurzen Zeit schon wieder so viel Fell in der Naht hängen kann. Also beschlossen wir, dass unser Kater den Rest der Woche in der Klinik bleibt, damit die Wunde ordentlich behandelt werden kann. Da müssen eben alle Beteiligten da mal durch. Am nächsten Tag ruf ich dort an, um zu erfahren, dass er es geschafft hat, in einem unbeobachteten Zeitraum sich den Trichter abzustreifen und sich die ganze Wunde aufzulecken. Diese Mitteillung klang auch noch sehr vorwurfsvoll. (Hab ich meinen Kater etwa nicht ordentlich erzogen???) Ich stürzte wutentbrannt dorthin, um ihn sofort dort rauszuholen und hatte ein ernsthaftes Gespräch mit dem Arzt. Drei Mitteilungen sind mir im Gedächtnis geblieben: 1. Seien Sie doch froh, dass wir Ihnen die Wahrheit sagen. 2. Beten Sie, dass die entstandene Infektion nicht in den Muskel/die Bauchhöhle vordringt. Dann haben wir ein richtiges Problem. 3. Es gab am Anfang ein Fehldiagnose. Es waren nur wenig Struvitkristalle zu finden. Stattdessen hat er eine komplett verkalkte Blasenwand und dadurch die Blasenentündung. Man hätte gar keine Blasenspülung machen dürfen, sondern hätte gleich amputieren müssen. Ihm wurden alle 4 Pfoten und der Schwanz dick verbunden. Damit er sich den Trichter nicht mehr abstreifen kann, mit den Pfoten nichts an der Wunde machen kann und die Haare vom Schwanz nicht an die Wunde kommen. Er bekam auch keine Schmerzmittel mehr, weil er sich ständig übergeben hat. Er lag wie ein Häufchen Elend hier. Wir wussten gar nicht mehr, was wir machen sollten. Wir bekamen in der Klinik eine andere Ärztin, die ihm ein magenfreundliches Medikament gespritzt hat. Ihm ging es dann auch etwas besser. Ich verstehe nicht warum der andere Arzt nicht auf die Idee gekommen ist. Ich hab doch schließlich keine Ahnung! Die haben das doch studiert und bekommen viel Geld von mir. Die Verbände haben ihn ganz schön fertig gemacht. Und einen Verbandswechsel hat er gar nicht zugelassen und sich so seine Freiheit wieder erkämpft. Mein Mann und ich sind dann abwechselnd 4 Wochen täglich 2x zur Wundbehandlung gefahren. Und dann noch 2 Wochen einmal täglich. Jetzt ist es so gut wie verheilt. Es hat sich Gott sei Dank alles zum Besten gewendet. Die Wunde sah so übel aus. Ich hoffe nicht, dass jetzt noch irgend etwas Dämliches passiert, das uns wieder zurück wirft. Tat irgendwie auch gut, sich das mal von der Seele zu schreiben.

von orleander am 07.04.2014, 16:49



Antwort auf Beitrag von orleander

Aaausch das schmerzt mich shcon beim lesen der arme Kater derist aber einganz Tapferer Kater.. gibt Ihmein Paar kof krauelvon mir und alles alles gute für Ihn möge er nie wieder solche Schmerzen haben Ling

von linghoppe am 07.04.2014, 17:18



Antwort auf Beitrag von orleander

oh weh, dass ist wirklich hart. das arme tier und eure nerven... drücke euch allen die daume , dass es jetzt nur noch gut wird...

von cystus am 08.04.2014, 00:14