Sehr geehrter Herr Prof. Jorch,
erhöht bzw. verringert Ihrer Meinung nach das Pucken mit einer Puckhilfe (Säckchen) das SIDS-Risiko für ein 3-4 Monate altes Kind? Im Internet habe ich völlig konträre Empfehlungen / Ansichten gefunden. Unsere eine Kinderärztin hat es empfohlen, ihre Vertretung abgeraten.
Zum Rauchen: wir bekommen für 2 Wochen Besuch von rauchenden Verwandten, die aber draußen rauchen werden. Das ist dann doch kein Problem, oder? Auch, wenn sie das Kind mal auf den Arm nehmen? Oder erhöht auch der tägliche Umgang mit Freiluftrauchern bereits das SIDS-Risiko? (Wir selbst rauchen nicht)
Vielen Dank für Ihre Antworten!
von
lennuk
am 26.11.2014, 12:10
Antwort auf:
SIDS und Pucken / Rauchen
Zum Pucken gibt es verständlicherweise keine Studien und somit keine wissenschaftlich begründeten Empfehlungen. Als Pro-Argument kann angeführt werden, dass in Ländern mit Pucktradition die SIDS-Sterblichkeit, soweit die Angaben verlässlich sind, eher niedrig ist und das Risiko für Überdeckung durch die Bewegungseinschränkung wohl niedriger ist. Wir wissen aber auch, dass wohl das Risiko für Hüftgelenksprobleme höher ist, wenn die Oberschenkelspreizung eingeschränkt wird. Letztlich sind das aber alles Spekulationen. Ich empfehle den Schlafsack als liberalere Puckalternative.
Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor, aber sehr dosisabhängig. Der von Ihnen beschriebene geringe bzw. zeitlich beschränkte Rauchkontakt dürfte kein wesentliches Risiko verursachen.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 27.11.2014