Hallo Prof. Dr. Jorch,
mein Sohn geboren 31+0 hatte bei Entlassung in 37+2 einen Hb Wert von 10,2 g/dl und Hämatokrit war 27%. Er soll deswegen Eisentropfen nehmen. Wie beurteilen Sie diese Werte bzw wie müssten diese sein, damit kein Eisenmangel mehr vorliegt? Und können Sie mir außerdem sagen, warum Frühchen überhaupt meist einen Eisenmangel haben?
Danke+viele Grüße
Izzy
von
Izzy2013
am 02.09.2015, 14:41
Antwort auf:
Eisenmangel
Frühchen haben einen Eisenmangel, weil sie wegen der kürzeren Zeit im Mutterleib nicht soviel Eisen speichern konnten. Weitere Gründe können sein: Blutentnahmen, rasche Abnabelung bei der Geburt, Infektionen, verzögerter Nahrungsaufbau.
Den Eisenmangel misst man am besten, indem man im Blut das Ferritin oder die Transferrinsättigung bestimmt. Beide geben Hinweise auf die Größe des Eisenspeichers. Hb und HKT sind nur indirekte Maße für die Eisenvorräte.
10,2 g/dl bzw. 27 % reichen bei einem sonst stabilen Frühchen aus, erst ab 7,5 oder 20 wird es wirklich kritisch. Da dennoch aber die Eisenspeicher bereits ziemlich leer sein können, empfiehlt sich die prophylaktische Eisengabe.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 03.09.2015