Hallo...
Es ist meine erste Wohnung und ich habe eine frage, mein Mietvertrag ist befristet und mein Vermieter erhöht die Miete ständig. Ich zahle knapp 600 Euro für eine 2 Zimmer wg die sehr alt ist wo die Dusche noch in der Küche ist ( sehr Renovierungsbedürftig ) . Mein Baby kommt im Dezember und er hat auf grund der Nebenkostenabrechnung die Miete erhöht, kann er wenn mein Baby kommt die Miete wieder erhöhen ??? Zudem läuft der Mietvertrag zum 15 Juni. 2018 aus wenn ich bis dahin keine Wg gefunden hab kann er mich mit Kind dann auf Straße setzen ? Wo wäre dann meine Nächste Anlaufstelle ?
von
PetraRenz
am 13.08.2017, 21:28
Antwort auf:
Erhöhte Miete wegen Baby ? Erlaubt?
Hallo,
ich stimme meiner Vorrednerin zu.
Ein Baby erhöht die Nebenkosten enorm.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 14.08.2017
Antwort auf:
Erhöhte Miete wegen Baby ? Erlaubt?
Nebenkosten sind nicht Teil der eigentlichen Miete, es sind laufende Kosten, die der Vermieter auf seine Mieter umschlägt. Wenn die Kosten steigen, zB. Weil der Ölpreis gestiegen ist oder die Heizkosten höher waren als veranschlagt, dann legt er das logisch um. Eine erhöhte Zahlung an Nebenkosten ist keine wirkliche Mieterhöhung. Das sind Kosten, die der Veemieter 1:1 weitergibt. Wenn du das anzweifelst, muss er dir die offen legen und erklären können.
Bei den Nebenkosten gibt es sehr oft auch Posten, die nach Zahl der Bewohner umgrechnet werden, zB Müll, evtl. Wasser o.ä. Welche das bei dir sind, sollte aus den vorherigen Nebenkostenabrechnungen hervorgehen. Der Vermieter hat durchaus das Recht, solche Posten mit dem Baby neu zu berechnen, denn dein Verbrauch wird sich ja ziemlich wahrscheinlich tatsächlich entsprechend erhöhen. Deshalb mjst du den Vermieter auch informieren, wenn sich die Zahl der Bewohner (durch das Baby oder den Vater) dauerhaft ändert.
Wenn dein Vertrag ausläuft solltest du dich rechtzeitig um eine Verlängerung bemühen oder eine neue Wohnung suchen. Wenn das Mietverhältnis unverlângert endet, hast du keine Wohnung. Der Vermieter "schmeißt" dich nicht raus oder "setzt dich auf die Straße", er verlängert nur den Vertrag nicht. Klar, für dich am Ende das gleiche Resultat, aber rechtlich was völlig verschiedenes. Du weißt, dass der Vertrag endet und hast noch ein ganzes Jahr Zeit. An Deiner Stelle würde ich mich jetzt umschauen oder schon mal mit dem Vermieter über eine Verlängerung reden.
Was für eine nächste Anlaufstelle meinst du? Um Wohnung musst du dich schon selbst kümmern. Finanzielle Unterstützung muss u.a. der Vater des Kindes ab Dezember leisten.
Sei mir nicht böse, aber das klingt alles sehr naiv bei dir und teilweise etwas weltfremd. Caritas und auch manche Gemeinden bieten eine sogenannte "Schwangerenkonfliktberatung". Das hat nichts damit zu tun, ob man das Kind will oder nicht sondern ist eine Beratung in den. Erschiedensten Lebensbereichen. Von Finanzen bis sozialer Situation.
Hör dich doch mal um, wo es sowas bei euch gibt und setz dich da mit jemandem zusammen, der dir wirklich von Angesicht zu Angesicht mit allen Fragen und Problemen, die du - vielleicht auch einfach Hormonbedingt - gerade zu sehen glaubst helfen kann.
LG Lilly
Mitglied inaktiv - 13.08.2017, 22:53
Antwort auf:
Erhöhte Miete wegen Baby ? Erlaubt?
Dass die Wohnung renovierungsbedürftig ist und die Dusche in der Küche steht wussten Sie vor Einzug, das ist jetzt kein Grund sich zu beschweren...
Wenn Ihr Vertrag Juni '18 ausläuft würde ich mich bis spätestens dahin um eine neue Wohnung kümmern. 2-Zimmer mit Dusche in der Küche sind blöd mit Baby.
Außerdem (falls Sie nicht gerade in München, Hamburg, oÄ leben) klingt 600,-€ warm für eine schäbige 2-Zimmer-Wohnung recht viel.
Wenn er nicht verlängert ist das sein gutes Recht und kein "auf die Straße setzen".
Dass Ihr Vermieter die Kaltmiete ständig erhöht ist nicht rechtens.
Allerdings klingt es so, als würde er die Warmmiete anpassen. Was aber auch im Regelfall 1x im Jahr mit der Nebenkostenabrechnung passiert.
Eine Anpassung der Nebenkosten ist sein gutes Recht und durchaus Ihr Vorteil.
Wenn er von dem Baby weiß und die Nebenkosten ab Dezember erhöht, ist das im Prinzip sogar "nett" von ihm, da Sie so einer eventuellen Nachzahlung vorbeugen.
Ich würde lieber 20,-€ mehr im Monat zahlen und am Ende des Jahres 0 auf 0 rausgehen oder sogar was zurückbekommen anstatt eine dicke Nachzahlung auf dem Tisch liegen zu haben.
Ggf. sprechen Sie auch mit Ihrem Stromanbieter und vereinbaren eine Abschlagserhöhung. Gleiches Prinzip wie bei den Nebenkosten.
Wie bereits erwähnt, ist es Ihre Aufgabe sich eine Wohnung zu suchen und die Miete für diese zu begleichen.
Machen Sie einen Termin bei der lokalen Schwangerschaftsberatungsstelle, dort wird man Ihnen sagen, an welche Stelle (Caritas, Wohngeldstelle,...) Sie sich wenden können.
von
Kristiiin
am 15.08.2017, 16:04