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zweitesprache

Thema: zweitesprache

Hallo zusammen , Bestimmt ist die Frage schon x mal gestellt worden. Unsere kleine ist jetzt 5Monate und wir wollen ihr gerne eine zweite Sprache mit auf dem weg geben. Wir sind beide deutsch und möchten ihr etwas englisch beibringen. Allerdings klappt es nicht das nur ein Elternteil diese Sprache spricht. Bis jetzt habe ich mit ihr englische Lieder, Geschichten und in bestimmten Situation wird auch englisch gesprochen. Was sagt ihr bringt das was? Ich würde ihr aber auch gerne mal deutsche Geschichten vorlesen?

von Xaverr am 16.12.2013, 20:03



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Hallo xaverr, zu diesem Thema ist tatsächlich schon viel hier gesagt worden: "beibringen" und zweisprachig aufwachsen sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Sprecht ihr englisch auf Mutterspracheniveau? Was erhofft ihr euch für euer Kind? Einen schulischen Vorsprung oder wollt ihr tatsächlich mal in ein engl.sprachiges Land ziehen? Du merkst jetzt schon dass es ANSTRENGEND ist und dass du gern deutsche Geschichten lesen würdest. Das liegt daran, dass ihr euch "verbiegen" müsst, englisch ist nicht eure Erstsprache, es kommt weder natürlich noch von Herzen. Sprache ist Kommunikation, ist Herzenssache. Wenn ihr es tatsächlich versuchen wollt, dann schlage ich vor, dass ihr zB eine Handpuppe nehmt, die nur englisch kann. Also immer nur mit dieser Puppe, dann entsteht keine Verwirrung und ihr könnt relaxt die Puppe zur Seite legen und zurück ins Deutsche wechseln. Ich prophezeie: euer Kind wird keinen Schaden nehmen, aber auch keinen signifikanten Nutzen davon haben, Ihr als Eltern übt euer Englisch, auch schön, aber investiert eure Energien in Dinge, die jetzt für euren Säugling wichtig sind und nicht in ambitionierte Projekte. Ich sage nicht, lasst es sein, aber ich sage, mit echter Zweisprachigkeit hat das nichts zu tun. Google mal Immersionsmethode , vllt. findet ihr eine Kita, die bilingual ist. Oder ein Au Pair aus England. LG Blessed

von blessed2011 am 16.12.2013, 20:14



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Ich habe meine Töchter (inzwischen 14 und 12) künstlich zweisprachig erzogen. Ich habe allerdings sofort mit der Geburt begonnen, Englisch mit ihnen zu sprechen und habe das bis vor einigen Jahren sehr konsequent durchgezogen. Das Bedürfnis, ihnen deutsche Geschichten vorzulesen, hatte ich eigentlich nie, denn Englisch ist meine "Herzenssprache". Wenn du nun schon nach so kurzer Zeit das Bedürfnis hast, deiner Tochter deutsche Geschichten vorzulesen, bist du doch wahrscheinlich recht halbherzig bei der Sache und ich würde es lassen. Zweisprachige Erziehung in einer Nicht-Muttersprache ist extrem anstrengend und erfordert sehr viel Disziplin. Nebenbei hat man auch noch immer ein schlechtes Gewissen (war zumindest bei mir so), weil man doch ab und an mal Fehler einbaut oder ein Wort nicht kennt. Du wirst ihr vermutlich nicht schaden, wenn du ihr englische Lieder vorsingst oder mal eine Geschichte vorliest, aber viel wirst du damit nicht erreichen. Was willst du denn überhaupt erreichen? Bei uns war es so, dass mein Mann und ich viel im Ausland waren, untereinander auch viele englische Worte ins Gespräch einfließen ließen, viele Filme auf Englisch geguckt haben und insgesamt eine anglophile Ader haben. Daher war es für uns natürlich, unsere Töchter von Anfang an in diese Welt einzuführen. Es war auch gut und richtig, weil wir nach wie vor sehr viel reisen und die Mädels sich von klein an überall auf der Welt verständigen konnten und an Führungen usw. teilnehmen konnten. Auch ist unser Freundeskreis sehr international, so dass sie immer mal wieder Englisch wirklich zur Verständigung benötigen. Nur alleine wegen ggf. besserer Englischnoten würde ich es nicht machen, besonders weil dein Englisch wirklich sehr gut sein muss, damit du deinem Kind keine Fehler beibringst. Ein bisschen Schulenglisch und vielleicht ein Au-pair-Jahr in England reichen da aus meiner Sicht nicht. Alles Gute Silvia

von Silvia3 am 16.12.2013, 22:27



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Hej! Daß ich ein bekenennder Gegener der nicht-muttersprachl. mehrsprachigen Erziehung bin, ist (hier) weitreichend bekannt - und dies, obwohl ich neben Silvia übver mir einige WENIGE (halbwegs) gelungene Beispiele dafür kenne. In diesen Fällen jedoch hatten die Eltern eine besonders Zuneigung und Verbindung uz dem betreffenden Land, dessen Sprache das Kind (auch) lernen sollte: Sei es, daß sie viel Kontakt dorthin hatten, sei es, daß der (geschiedene) Vater dorther stammt, sei es , daß sie selber eine Weile dort gelebt hatten und somit wirklich fließend die Sprache beherrschten. Was Du letztendlichtust, ist natürlich Deine Sache, aber gib doch den Gedanken auf, ein Kind sei nur fahclich bezogen zu besseren Schulleistungen zu bringen, zu fördern. Schau doch mehr auf das ganze Kind und fördere Neugier, Lernbereitschaft, Konzentration, Ausdauer, ... alles Eigenschaften, die zum Erlernen jeglicher (nicht nur schulischer) Dinge wichtig sind und die, wenn Du in entsprechende Foren - auch hier im RUB, mitliest,.bei den Kindern oft vermißt werden. Egal, in welches Mehrsprachenforum Du gehst: So gut wie alle hier wie dort erziehen die kinder nicht aus irgendwelchem Ehrgeiz mehrsprachig, sondern weilsie in einer binationalen Umgebungs aufwachsen. Ich lebe seit mehr als 20 J,. in Dk, Du kannst mir glauben,daß ich die Sprache fließend in jeder Lebenslage beherrsche - aber niemals so gut wie meine Muttersprache! Und niemals kme ich daher auf ide idee, Dänisch an mein Kind weitergeben zu wollen! Davon abgesehen geht nichts über eine facettenreiche, differenzierte, grammatikalisch fundierte und wortreiche Muttersprache -dies gilt nur für das Aufsatzschreiben in eben dieser Muttersprache, sondern in höchstem Grad auch f+r das Erlernen weiterer Sprachen. das "bißchen Englisch", das in Kursen oder beim Liedersingen vermittelt wird, schadet natü+rlich nicht (nimmt allerdings Zeit von der Muttersprache weg, wie immer, wenn man zu etwas JA sagt, sagt man ja auch NEIN zu anderem), aber es bringt dem Kind wenig - und vor allem nichts, was es nicht in kürzester Zeit inder Scule gelernt hätte. Darum: Sorg für eine gute Mutterspracheund lasse Dein Kind das lernen, was für Kinder ansonstenwichtig ist. Dann hat es de besten Voraussetzungen, sich auch in der Scule in Fremdsprachen durchzusetzen. Meine Vorgängerinnen schrieben schon einiges zur Herzenssprache etc., mach selberden kleinen Test und übersetze spontan alles, was Du so i gerade in deiner Umgebung hörst - und sei kritisch: Ist das muttersprachlich oder "nur" gutes Schulenglisch - oder scheiterst Du evtl .schon an Begriffen wie Abfalleimer, Windel und Schnuller? Alles Gute -Ursel, DK

von DK-Ursel am 17.12.2013, 09:59



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Hallo, danke für eure Antworten. Ersteinmal geht es mir nicht darum mein Kind für die Schule fitt zu machen (Sie ist 5Monate, das ist mir egal).. Englisch ist meine Herzenssprache und wir haben in Amerika gelebt und sind jetzt wieder zurück in Deutschland. Mein Mann und ich unterhalten uns in Englisch und Deutsch, schauen Filme etc. Also die Sprache wird gelebt in unserem Hause und das bedürfnis Ihr eine Geschichte auf Deutsch vorzulesen, kommt nur daher das ich Ihr natürlich auch die Deutschesprache vermitteln möchte. Daher habe ich gehoft hier ein paar Nützliche Tipps zu bekommen.

von Xaverr am 17.12.2013, 21:04



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wenn ihr in den USA gelebt habt und es euch beiden wirklich ein Herzensanliegen ist, ist das was anderes. Ich meine andere Leute haben zB Tennis als Hobby und schleppen ihre Kinder mit zum Training, einfach weil SIE davon begeistert sind. So sehe ich das bei euch auch. Ihr müsst selber schauen, wie gut euer Englisch ist. Probierts doch einfach aus und berichtet uns davon. Meine Situation war ähnlich, ich habe auch in den USA gelebt, aus lauter Leidenschaft englisch mit meinem Sohn gesprochen, der auch super verstanden hat aber wenig gesprochen. Dann kam aber unsere Tochter mit einer Hörbehinderung auf die Welt und ich habe die künstliche Zweisprachigkeit schweren Herzens aufgegeben, weil sie es schon schwer hat, nur eine Sprache zu lernen. Jetzt sind die Kinder 2 und 4. Meine Tochter hat sehr wenig englisch-Input, weil wir nur manchmal englische Bilderbücher anschauen und ich mit ihr eigentlich gar nicht viel englisch gesprochen habe (nur ausnahmsweise, wenn ich es nicht lassen konnte, und meinen Traum einfach nicht aufgeben konnte). Und sie redet! Auf englisch. Sie hat ein super Gedächtnis für Wörter und holte diese dann passgenau raus: "That's heavy!" (neulich als sie eine Milchpackung tragen sollte) Wir lesen manchml nach Lust und Laune engl. Bücher, singen Lieder, aber sprechen deutsch im Alltag, TV auf englisch. Beide schauen gern Caillou. Seitdem sagte meine Tochter zB zum Papa manchmal "Daddy". Fazit so verrückt wie's ist: viele Wege führen zur Sprache. Meine kleine Tochter mit Hörbehinderung und viel weniger Input erstaunt mich komplett während mein großer Sohn viel versteht, aber wenig sagt auf englisch. Außer "rain, rain go away, come again another day!" hehehe So viel zu uns, meldet euch doch einfach, wir könnten uns austauschen. Karina

von hopsefrosch am 17.12.2013, 21:29



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...einem anderen raten, wenn die Informationen vorenthalten werden, die wichtig sind? Natürlich wirft es ein anderes Licht auf die Sache, wen nEnglisch bei Euch quasi gelebt wird - wobei das auch noch relativ sein kann. Natürlich ist Euer Englisch sicher besser als das der übrigen Deutschen, wenn ihr einige Jahre im Land gelebt habt. ichglaube aber, für mich wäre das trotzdem keine Option, trotz 20 Jahre mit dänischer Sprache im täglichen Leben. Ich merke nämlich, wie vielviel differenzierter, wieviel facettenreicher, mit wieviel mehr WEorten und Begriffen ich mich auf Deutsch ausdrücke n kann. Auf Dänisch kann ich alles sagen, aber manches eben nur schwarz-weiß. Bei anderen Dingen fallen mir eben ganz normal die gängigsten Begriffe ein -- wo ichauf Deutsch 3-4 Begriffe gleichwertig uzr Auswahl hätte. Ich fürchte, wenn meine Kinder von mir Dänisch lernen soltlen - ja, sie würden in der Scule klarkommen wie manche ihrer Mitschüler, die aus einem eher sprachlosen Elternhaus kommen und dem die lehrer manchmal Mangel anSprachphantasie bescheinigt haben. Aber sie würden nie bildreich in Worten schwelgen, genußvoll mit Wölrtern malen, sich wirklich präszise in allen Zwischentönen ausdrücken können. So, wie mir das manchmal auc auf Dänisch fehlt. Ich spreche sehr gut Dänisch, das bestätigen mir auch die Dänen. Sie verstehen oft meine Zweifel und meine uNzufriedenheit nicht. Aber ich weiß: Egal wieviel ich noch lerne, ich werde Dänisch niemaöls so gut wie Deutsch sprechen. Und ich bin froh, daß meine Kinder beide Muttersprachen so genußvoll bunt leben können statt eingegrenzt in Mutters spörliches Vokabular. Wobei eben bei Euch die Umgebungssprache Deutsch ja doch anders vermittelt, noch in der Schule und Englisch dann eben die andere ist. Versucht es halt, wie weit Ihr kommt - und erzählt gerne, denn wie ich neulich hier oder woanders auf eine ähnliche Frage antwortete: Es hat wohl auch sienen Grund, daß wir kaum von gelungenen (und on den gescheiterten erst recht nicht) Beispielen der nicht-muttersprachlichen mehrsprachigen Erziehung hören. Dabei ist das ja letztendlich in beiden Fällen interessante Erfahrung, die weitergegeben - ja, vielleicht auch analysiert werden sollte: Woran lag´s, daß es geklappt hat - oder eben auch nicht. Dann mal los - alles Gute - Ursel, DK (ehrlich gesagt aber trotzdem eher skeptisch)

von DK-Ursel am 17.12.2013, 21:41



Antwort auf Beitrag von hopsefrosch

Ja, das alles ging aus deinem ersten Beitrag nicht hervor - klar, dass dir dann erst einmal abgeraten wird. Hier wird auch künstliche Zweisprachigkeit gelebt (habe dazu auch hier schön öfter geschrieben, also ruhig mal die Suchfunktion bemühen). Von daher denke ich, wenn ihr sicher seid, dass es das ist was ihr wollt und auch sprachlich fit genug seid umd in jeder Situation angemessen in Englisch zu reagieren, dann versucht es. Ich weiß nicht, wie lange ihr in den USA gelebt habt, aber es gibt auch Leute, die selbst im Land die Sptrache nicht wirklich lernen, daher erwähne ich das extra Anfangs solltest Du /ihr schon konsequent bei der gewählten Sprache bleiben. Aber Kinder sind nunmal schlau und wissen, wenn Mama oder Papa auch die andere Sprache gut können, deshalb sind wir dann beim Vorlesen auch bald davon abgewichen. Da gabs dann eben verkehrte Welt und Papa las in Englisch vor oder Mama in deutsch, weil es eben ganz genau diese Geschichte sein musste. Klar, bei Bilderbüchern habe ich noch synchron übersetzt, aber irgendwann macht man das eben nicht mehr. Gerade mein Großer (mittlerweile 9 Jahre), der eine absolute Leseratte ist, wagte sich auch schon früh an ziemliche Wälzer und wollte (bzw. mag immer noch) auch mal ein Kapitel daraus als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen bekommen. Klar hat dann eben auch der Papa den Harrry Potter in englisch vorgelesen und von mir gibts gerade abends ein halbes Kapitel der Unendlichen Geschichte in deutsch - auch wenns bei uns im Normalfall auf OPOL hinausläuft. Es gibt verschiedene Modelle für Mehrsprachigkeit, aber keines ist für jeden richtig. da müsst ihr herausfinden, was für euch passt.

von platschi am 17.12.2013, 21:55



Antwort auf Beitrag von Xaverr

Hallo Xaverr, ich habe mir jetzt die anderen Beitraege durchgelesen und verstehe, warum Ihr Euer Kind zweisprachig erziehen wollt. Ich wuerde es an Eurer Stelle trotzdem nicht machen, und zwar weil Du bereits nach fuenf Monaten schreibst, dass Du doch auch gerne deutsch vorlesen willst, etc. Insofern waere es nicht natuerlich und wuerde wahrscheinlich ueber kurz oder lang verkrampft werden. Ich wuerde an Eurer Stelle lieber Deutsch mit dem Kind sprechen, aber auf der anderen Seite auch Eure (Eheleute) normale Konversation, Fernseh-/ Lesekonsum aufrechterhalten und weiterhin Kontakt zu anderen englischsprachigen Freunden pflegen. Da lernt Euer Kind ohnehin, dass es verschiedene Sprachen gibt, die nuetzlich sind. Spaeter dann koennt Ihr ja sehen, ob Euer Kind in einen englischen/bilingualen Kita, Kindergarten, Schule kommen kann. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis ein Kind, das zweisprachig (Muttersprache und Umgangssprache) erzogen wird, dessen Eltern aber auch viele internationale (englischsprachige) Freunde haben. Durch den Kontakt mit diesen Freunden (und deren Kindern) hat dieses Maedchen (inzwischen 12 Jahre) ziemlich gut Englisch sprechen gerlernt. Insofern geht es auch ohne Familienenglisch, wenn das Kind Englisch als eine nuetzliche Sprache erlebt. Vielleicht zieht Ihr ja auch nochmals wieder zurueck nach USA oder in ein anderes englischsprachiges Land, da wuerde Euer Kind ohnehin Englisch lernen und Ihr muesstet Euch eher um sein Deutsch sorgen. Alles Gute und: Kinder sind ziemlich robust, die halten auch einiges an Experimenten aus, auch sprachlicher Art. Gruss FM

von Foreignmother am 18.12.2013, 13:04



Antwort auf Beitrag von Xaverr

Macht doch einfach genauso weiter, wie bisher! Lies und sing Deiner Tochter nach Lust und Laune englisch oder deutsch vor, sprich mit ihr englisch (und manchmal deutsch) und der Papa z.B. umgedreht. Wenn Du offen und ohne grosse Erwartungen auf ein bestimmtes Ergebnis an die Sache herangehst, intuitiv auf Deine Tochter reagierst, kann es nicht schlecht sein, denke ich. Sprachlicher Perfektionismus (dass man eine oder beide Sprachen möglichst "vollständig" beherrschen soll) ist nichts für Mehrsprachige - das ist meine Meinung. Ich bin zweisprachig aufgewachsen - oder eigentlich besser gesagt 1 und dreiviertel, zeitweise vielleicht sogar 1 einhalbsprachig. Ich hatte immer Lücken - mal konnte ich etwas in der einen, mal in der anderen besser ausdrücken und es nicht richtig übersetzen. Entsprechend habe ich als Kind oft auch mal die eine oder andere Sprache bevorzugt gesprochen und zeitweise eine sogar längere Zeit komplett verweigert. Niemand hat daraus bei uns je ein Drama gemacht, es wurde so genommen, wie es war und es fanden oft auch zweisprachige Gespräche statt - mein Opa oder Oma sprach in meiner schwächeren Sprache, ich antwortete in meiner stärkeren... Das ganze wirklich "neutral" und ohne Druck oder Vorwurf, ohne das Gefühl, dass sie jetzt enttäuscht von mir sind. Ich betone das so, weil es für mich langfristig die Bedingung war, weshalb ich trotzdem einen Weg zur schwächeren Zweit- (Nichtumgebungssprache) gefunden habe. Einsprachige denken oft, sie könnten eine Fremdsprache nicht richtig, weil sie nicht alles so sagen können, wie sie es von ihrer Muttersprache gewohnt sind. Genau diesen Zustand, habe ich immer als normal empfunden - eben wegen der Zweisprachigkeit, die eben selten komplett symmetrisch ist. Dank dieser frühen Erfahrung hatte ich in den Fremdsprachen in der Schule einen Vorteil: ich habe einfach das Französisch, Englisch usw. angewendet, was ich schon gelernt hatte - ohne mir einen Kopf zu machen, dass ich jetzt nicht alles genau so präzise sagen kann wie in meinen Muttersprachen. Das hat mir geholfen, die "theoretisch" erlernten Sprachkenntnisse zu verinnerlichen und meine Mitschüler dachten immer, ich kann "besser" frz, engl. usw. Dann kamen sie und fragten mich: Was heisst dieses oder jenes? Ich wusste es genausowenig wie sie! Verstehst Du, was ich meine? DAS kannst Du Deiner Tochter auf jeden Fall mitgeben - wie gut sie von Dir Englisch lernt, sollte dabei aber zweitrangig sein! Sie wird es vermutlich sehr gut lernen - nicht nur von Dir. Denn um Englisch kommt man eh nicht herum heutzutage. Aber wenn Du meinst, Du willst ihr gerne Deutsch vorlesen, dann tu das auf jeden Fall! Denn gutes Deutsch ist selbst unter einsprachigen Deutschen heutzutagen beinahe eine Seltenheit. Und DAS ist dann wieder ein echter Vorteil im Leben. Viel Glück! K

von Kacenka am 19.12.2013, 08:06



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Danke für eure vielen Antworten. Entschuldigt wenn ich etwas verschieden habe. Ich denke es und hab wohl vergessen dies zu erwähnen. Übrigens, mein Mann und ich sprechen auch Ca.zwei std.am Tag englisch, sowie die Frühstückszeit ist in englisch. Väterlicherseits leben Oma in Australien. Wir wollen alles ziemlich locker halten, es soll kein zwang dabei sein und Spaß machen. Es ist uns auch nicht wichtig ob sie dadurch einen Vorteil bekommt. Mit euren Tipps kann ich viel anfangen und denke das ich so weiter mache. Wenn ich merke das sie sprachlich ein Problem bekommt,in deutsch, werde ich dies abbrechen.

von Xaverr am 19.12.2013, 19:06



Antwort auf Beitrag von Xaverr

Hej nochmal! Ist Deutsch Deine Muttersprache? Nix für ungut, ich stutze nur über manche Formulierungen ... Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 19.12.2013, 19:16



Antwort auf Beitrag von Xaverr

Ha ha ist ja lustig. Vielleicht sollte ich an meinem deutsch arbeiten, bevor ich meinem Kind englisch beibringen. Hab es mir gerade auch noch einmal durchgelesen ;) Naja.... Zu meiner Entschuldigung, ich hasse es mit dem tablet zu schreiben. Da passiert mir immer so etwas und daher halte ich vieles kurz. Ach, ja meine Muttersprache ist deutsch

von Xaverr am 19.12.2013, 21:18



Antwort auf Beitrag von Xaverr

Hej --- war nicht böse gemeint. Aber wie wir alle - und nicht zuletzt Experten raten: Grundlage für eine Fremdsprache oder auch (später erlernte 2. Muttersptache ) ist eine gute (1.) Muttersprache! Alles Gute - und berichte doch mal! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 19.12.2013, 22:29



Antwort auf Beitrag von Xaverr

Ich habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, aber hier meine Meinung: ich halte davon rein gar nichts. Ich persönlich finde künstliche Zweisprachigkeit für mich als falsch an und hätte das nie gemacht. Sprache ist wesentich mehr als nur die Wörte rund Grammatik und DAS kann man nicht "gekünstelt" mitgeben. Ein bisschen englische Lieder etc. singen bringt auch rein gar nichts. Ich habe mal einen Test gelesen wonach die Kinder, die im Kindergarten schon "Fremdsprachen" hatten dann in der Schule in dieser Sprache tatsächlich besser waren - für ungefähr 6 Wochen. Danach wurden sie von den andren Kindern eingeholt.

von Fuchsina am 06.01.2014, 21:35