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Konstellationen + Erfahrungen

Thema: Konstellationen + Erfahrungen

Hallo ihr alle Ich habe gemerkt, dass es hier wohl ganz unterschiedliche Konstellationen von binationalen Paaren gibt, bzw Frauen aus solchen Paaren. Ich fände es sehr interessant, zu lesen, was für Konstellationen dies sind und welche Erfahrung ihr im Alltag macht was die Sprache betrifft, insbesondere bei der Erziehung eurer Kinder. Ich würde dann mal denn Anfang machen... Ich selbst komme aus der Schweiz und bin mit einem Mann aus Gambia verheiratet. Wir haben 2 Kinder, eine 3 jährige Tochter und einen 6 Woche alten Sohn. Ich spreche Schweizerdeutsch mit den Kindern, mein Mann EIGENTLICH Muttersprache Wolof. Dies klappt leider nicht so gut, er glaubt nicht so richtig daran, dass die Kinder es hier in der Schweiz, wo wir leben, schaffen Wolof zu lernen. Er gibt vor der schweizerdeutschen "Übermacht" etwas auf. Was dadurch herauskommt, ist ein Gemisch zwischen, Wolof, Englisch und Hochdeutsch. Mein Mann und ich sprechen Englisch zusammen. Unsere Tochter spricht nun perfekt Schweizerdeutsch. Mit ihrem Papa spricht sie ein wildes Durcheinander zwischen den 3 Sprachen, am ehesten aber Hochdeutsch (das sie auch mal bei Kindersendungen im Tv sieht). Vater und Tochter verstehen sich ganz gut und sie haben eine sehr enge Verbindung. Ich hoffe wirklich, dass mein Mann noch mehr beim Wolof bleibt und unsere Kinder vielleicht, doch noch besser die Sprache ihres Papas sprechen können. Wir gehen einmal im Jahr nach Gambia und meine Schwiegereltern sprechen nur Wolof... So nun bin ich gespannt, was ihr zu erzählen habt. Kuona

von Kuona am 05.07.2013, 22:04



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ej Kuona! Wir haben uns ja schon ein bißchen kennengelernt. Bei uns ist es ganz wenig aufregend dänisch-deutsch mit dän. Umgebung. Und dies gleich an Deinen Mann: Viele, auch ich, sind und waren in seiner Situation,. nämlich als einzige/r die Nicht-Umgebungssprache sprechen --- und da kann sehr viel passieren, wenn man am Ball bleibt. Bei uns war es natürlich erleichternd, daß die Familiensprache deutsch ist, weil die Kinder dann eben mehr von der Nicht-Umgebungssprache hören. Generell gilt eben: Je mehr die kinder von der Sprche hören, umso besser können sie sie. Das gilt für jede Sprache - nur kommt es eben bei der Umgebungssprache ganz automatisch, bei der Nicht-Umgebungssprache muß man u.U. nachhelfen und Situationen schaffen, i ndenen das dann der Fall sein kann. Gerade solange die Kinder klein sind und noch nicht soviele Kameraden heimschleppen, mit denen man nicht mehr die Nicht-Umgebungssprache sprechen kann, gerade dann sollte der Einsatz groß sein, denn das ist dann ja der grundstock. Also, mach Deinem Mann Mut! Ich war und bi die eizige dt. Bezugsperson, und meine kinder haben Deutsch sehr gut gelernt. Die Große hat inzwischen nach ihrem Abitur einen Job gerade wegen ihrer sehr gutem Sprachkenntnissen bekommen; der Jüngsten konnten wiri mmerhin jetzt das Wahlfach Deutsch erlassen, damit sie auf der Efterskole, die sie ab August besucht, noch mehr Zeit für ihre kreativen Fächer hat. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 06.07.2013, 13:05



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Hallo Kuona! Bei uns ist es folgendermassen: Wir sind beide deutsch, leben mit unserer Tochter in den Niederlanden, Umgebungssprache also niederlaendisch. Unsere Kleine ( 22 Monate )spricht momentan ein herrliches Gemisch aus beidem, versteht aber beide Sprachen. Wir sprechen mit ihr aber ausschliesslich deutsch. Der Rest der Familie ( Stiefgeschwister, Omas und Opas ) alle deutsch. Da muss ich dann manchmal ihre Sprache etwas "uebersetzen", da ich nicht moechte, dass sie von den anderen korrigiert wird, wenn sie was richtiges - nr eben auf niederlaendisch - sagt. Kann bei grossen Geschwistern im Teenageralter naemlich durchaus passieren... Groetjes, Katrin

von NinnyM am 08.07.2013, 10:20



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Luxemburgisch-deutsch sind wir. Das ist wohl die Variante, wo die Unterschiede am geringsten sind, eine Kultur, definitiv, Deutsch ist auch Amtsprache in Luxemburg, die Original-Luxemburger können auch alle Deutsch. Mein Sohn versteht Luxemburgisch (ich auch, das meiste jedenfalls), spricht aber nur einzelne Wörter, obwohl er es, glaube ich, könnte. Witzig sind manchmal bei uns die Dialoge, wenn der Vater Luxemburgisch mit ihm redet und er auf Deutsch antwortet.

von Silke11 am 08.07.2013, 11:03



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mein mann und unser gemeinsamer sohn sind registrierte stammesmitglieder der sicangu lakota oyate. ich selbst bin lakota abstammung bin aber in wien aufgewachsen. wir leben auf der rosebud sioux indian reservation in south dakota. Ich spreche mit Freddy deutsch......umgebungs sprache hauptsaechlich englisch aber auch lakota. freddy spricht fliessend wienerisch angehauchtes deutsch aber auch lakota und englisch..... liebe gruesse aus south dakota

von lakotagirl am 08.07.2013, 15:11



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Wir leben in Deutschland, mein Mann stammt aus Mexiko. Er spricht mit unseren Mädchen ausschließlich Spanisch und ich Deutsch. (Außer manchmal wenn ich schimpfen muss, dann mache ich das auf Spanisch, da hören die Kids einfach besser ) Bei uns treffen auch zwei Kulturen aufeineander, die wir aber auch versuchen den Kids näher zu bringen. Wir haben einige Freunde mit der selben Konstellation. Wir sind in einem spanischsprachigen Verein in dem auch traditionelle Feste gefeiert werden. außerdem geht die Große Samstag zm Spanisch Unterricht um auch das Schreiben und Lesen in der 2. Sprache richtig zu lernen. LG alemana_mex

von alemana_mex am 11.07.2013, 05:57



Antwort auf Beitrag von alemana_mex

Oh die beiden sind ja süss! Da scheint es euch ja sehr gut zu gelingen, die beidn Sprachen in euren Alltag zu integrieren, schön...

von Kuona am 11.07.2013, 23:00