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ab wann richtig sprechen beibringen

Thema: ab wann richtig sprechen beibringen

Hallo, Unser Sohn 19 Monate wächst zweisprachig auf. Zu hause wird nur russisch gesprochen, in der Krippe natürlich deutsch. Jetzt ist es so, dass er die zwei Sprachen vermischt. Wie sollen wir vorgehen? Macht es Sinn ihn zu korrigieren, da er gerade das Sprechen lernt? Oder legt es sich dann wieder, wenn er älter wird? Danke LG

von anita_30 am 16.11.2013, 14:39



Antwort auf Beitrag von anita_30

Das legt sich, nicht korrigieren, einfach korrekt wiederholen. Alles Gute.

von Pamo am 16.11.2013, 15:18



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hej 1 Aber das tut Ihr doch schon! Ihr redet doch sicher Eure Sprache ohne Beimischung der Umgebungssprache mit dem Kind, oder? Und draußen hört es die reine Umgebungssprache. Also gebt ihr Beispiele dafür, wie es richtig geht. Meistens mischen die kleineren Kinder, weilsie manche Sachen nur in 1 Sprache kennen - das legt sich, wen nIhr ihnen die benötigten Wörter liefert. Mit gutem beispiel ist Mischen normal und geht wieder weg. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 16.11.2013, 17:54



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Ja, wir achten sehr drauf das die zwei Sprachen im Beisein des Kleinen nicht gemischt werden. Man merkt aber tatsächlich das er manche Dinge nur in einer Sprache benennen kann. Danke für die Antworten, jetzt weiß ich wie wir weiter vorgehen sollen. LG

von anita_30 am 17.11.2013, 16:56



Antwort auf Beitrag von anita_30

Auch mein Grundschulkind mischt die Sprachen teilweise. Das liegt einfach daran, dass es das Wort nur in der einen Sprache kennt. Es bekommt dann vom jeweiligen Muttersprachler das Wort in der anderen Sprache gesagt. Einige Sachen gibt es auf Deutsch auch gar nicht. Bei uns gibt es z.B. in der Schule Personal, was die Kinder mit beaufsichtigt, fuer die Lehrer Kopien macht, im Notfall die Eltern anruft und die Schule sauber macht. In D gib es sowas nicht. Deshalb kenne ich auch keine deutsche Bezeichnung dafuer. Entweder wir die PErson umschrieben oder wir benutzen ausnahmsweise das Wort auf Italienisch.

von germanit1 am 18.11.2013, 10:56



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Bloss nicht korrigieren, das verwirrt doch nur. Irgendwann trennt er die Sprachen von selbst. Wir haben hier auch teilweise sehr bunt gemischte Saetze....sooo niedlich.

von NinnyM am 18.11.2013, 16:59



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Hej nochmal! Naja, die "richtigen" Wörter sollte man schon liefern, damit der Wortschatz eben wächst. es geht ja auch, den Satz zu wiederholen und eine Frage anzuschließen: Mein Kind sagt: "Tina war heute nicht im børnehaven." Und Ich sage: So, Tina war heute nicht im Kindergarten? Warum denn nicht, weißt du das? Das ist ja nicht direkt korrigieren, aber ich liefere dem Kind eben das fehlende Wort in meiner Sprache. Schließlich will ich doch, daß sein Wortschatz (in beiden Sprachen) wächst!!! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 19.11.2013, 00:30



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Solche "Korrekturen" passieren mir automatisch, ohne dass ich darüber nachdenke. Ich glaube, das macht man intuitiv, wenn man gewohnt ist in einer bestimmten Sprache mit dem Kind zu sprechen, oder? Ansonsten verschwindet das Mischen spätestens dann, wenn der andere die "Fremdelemente" nicht versteht - das ist ja bei den Eltern eher selten der Fall - die können meist die andere Sprache auch zumindest ein bisschen, bzw. lernen diese mit dem Kind mit. Aber bei anderen Kindern, den Erzieherinnen usw. funktioniert das eben nicht so einfach, da erledigt sich das Problem dann von selbst. "Beibringen" muss man den Kindern das "richtige Sprechen" aber in meinen Augen überhaupt nicht, es genügt, mit den Kindern korrekt zu sprechen - je mehr, umso mehr können sie lernen. Kinder haben einen angeborenen Sprachinstinkt, der nur irgendeine Form des Inputs braucht, um geweckt zu werden. Sprechen lernen sie von alleine, genauso wie Laufen... Instruktionen behindern dabei nur. (Wenn sie dabei - wie bei den Pidgin-Sprachen in den Kolonien - mit einer reduzierten Sprache ohne komplexe Grammatik konfrontiert werden, entwickelt die so aufgewachsene Kindergeneration von allein eine voll funktionsfähige Grammatik. Solche Neuen Sprachen sind mehrfach dokumentiert worden, sie entstehen innerhalb einer Generation - aber es müssen eben Kinder sein...) K

von Kacenka am 19.11.2013, 09:51



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Hej Kecnka! Wir sind mal wieder völlig einer Meinung, wie die meisten sicher. ic hhatte beim Dankeschön der Ausgangsposterin auch schon im Sinn zu schreiben. nehmt Euch nicht soviel (im Kopf) vor! Sprecht einfach. Abner irgendwie haben wir das ja bereits geschrieben,a lso ließ ich es. Aber der punkt ist eben, daß man das tun soltle, was einem am besten liegt und wie es einem am besten im lltag zu praktizieren ist - dann geht es eben leichter, selbstverständlicher, und so soll Sprache ja sein. SO lernen ja einsprachige Kinder auch sprechen, da überlegt sich ja selten jemand (auch nicht von denen, die uns dann so Supertips zur mehrsprachigen Erziehung geben, seufz), wie sie ihren Kindern da sSprechen beibringen. Sie reden mit dem Kind - mehr oder weniger, daraus regibt sich dann er mehr oder weniger gute Sprachegbrauch - und das war es dann auch, irgendwann fängt das Kind zu sprechen an. Deshalb. Redete einfach in Eurer Sprache, liefert dem Kind viele Wörter und Satzgebilde (z.B. ebenauch durch Vorlesen) und freut Euch dran, wie die Sprache wächst, die Sprachen wachsen! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 19.11.2013, 10:38



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo nochmal, Ich denke jetzt auch das es nicht verkehrt ist, den Satz in einer Sprache korrigiert zu wiederholen. Damit es nicht zu diesem "Mischmasch" kommt. Ich habe sehr viele Freunde deren Kinder zu hause eben so gemischt sprechen, in der Schule oder sonst wo problemlos auf deutsch. Oder die Kinder sprechen nur auf deutsch, höchstens verstehen nur russisch. Man sagt mir dann oft dass es normal ist, die Kinder suchen sich eine Sprache aus, die für sie am bequemsten ist. Für mich ist es sehr wichtig das er beide Sprachen kann, und vor allem nicht mischt, das finde ich überhaupt nicht schön. LG

von anita_30 am 19.11.2013, 21:35



Antwort auf Beitrag von anita_30

Hej Anita! Lies doch bitte noch mal oben nach: Wir alle möchten doch, daß unsere Kinder mehr als 1 Sprache können - nämilch auch unsere, die, die die Umgebung nicht spricht. Keiner von uns findet Mischen "schön", aber keiner findet es (in diesem Alter sowieso) dramatisch, denn: Es legt sich ja. Und ja, wir "korrigieren" ja sozusagen auch, aber eben nicht wie im Fremdsprachenunterricht: "oh, Moment, das heißt aber richtig ...." sondern indem wir das Gespräch normal weiterfürhen und die fehelnde Vokabel auf diese Art liefern. und weiterüben. Wenn Kinder zuhause mischen, ansonsten ur die Umgebungssprache (Deutsch) sprechen, haben sie nicht genug Russisch gehört. Wenn Kinder die Nicht-Umgebungssprache nicht sprechen, hat das oft sehr verschiedene Gründe - n nicht können (passive 2. Sprache) bis hin zu nicht wollen. Und eins ist mal sicher: ALLE Kinder, ein- wie mehrsprachige, lernen Sprache durch gutes Beispiel, durch reichliches Hören und Selbersprechen - da muß ich als Mutter nicht den Lehrer rauskehren und korriereg", da kann ich als Mutter losquatschen, Sprachschatz erweitern und meine Sprache an den Mann, nee, an´s Kind bringen! Also, wir widersprechen uns eigentlich doch nicht, nur definieren wir "korrigieren" etwas als anders. Und das funktioniert sehr gut! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 19.11.2013, 22:16



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo Ursel, DK Ja, ich habe schon die Beiträge gelesen, und habe auch verstanden das ich mich wegen "Mischen" nicht stressen soll. Wollte nur noch die Gründe für meine Sorge mitteilen, weil ich eben in meiner Umgebung sowas oft mit bekomme. Danke LG

von anita_30 am 19.11.2013, 22:49



Antwort auf Beitrag von anita_30

ja das kommt wirklich sehr oft vor. Oft ist es "Bequemlichkeit", manchmal auch Spiel mit der Sprache - wenn sie zu Hause auch später weiter mischen. Der Geschmack der Eltern ist da nicht immer derselbe wie der der Kinder :-) Und es ist auch nicht selten, dass die Kinder dann eine zeitlang oder dauerhaft eine bestimmte der beiden Sprachen bevorzugen und die andere "nur" verstehen. Die Ursachen dafür sind sicher sehr unterschiedlich und ich würde da nicht unbedingt die ganze Verantwortung bei den Eltern und deren Sprechverhalten sehen wollen. Gerade wenn man aber bei seinem Kind eine solche Tendenz beobachtet, würde ich eher zu vorsichtiger Konsequenz als zu lehrerhaften Ermahnungen raten. Es ist gerade im Schulalter nicht immer leicht, die Balance zwischen beiden Sprachen aufrechtzuerhalten. Wenn es nicht möglich ist, dass trotzdem beide sprachen sich in etwa gleich weiterentwickeln (man nehme z.B. den Wortschatz in so Bereichen wie Biologie oder Geographie!), hängt letztlich auch viel vom Eigeninteresse des Kindes ab. Klar kann man Bücher anbieten, versuchen alles mit dem Kind noch mal in der nicht-Schulsprache durchzugehen, Filme schauen. Aber manchmal erzeugt zu viel Druck eben auch Gegendruck, die Kinder machen dicht und man erreicht genau das Gegenteil von dem, was man wollte - sie sind von den Sprachbemühungen der Eltern genervt. Auch so etwas habe ich in einigen Familien schon beobachtet. Da sind dann letztlich beide Seiten unzufrieden... K

von Kacenka am 20.11.2013, 15:15



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

so meinte ich das auch. Das ist fuer mich auch kein korrigieren...

von NinnyM am 20.11.2013, 15:38



Antwort auf Beitrag von NinnyM

Hej nochmal! Ich denke, wir soltlen immer daran denken - und es so handhaben - daß wir eben eine weiter MUTTERsprache anbieten. Da gingen wir, würden wir unserem Land wohnen, ja auch nicht so restriktiv wie ein Lehrer mit dem Rotstift (im Kopf) umher, sondern ließen unser Kind sprechen. Natürlich ist es ein gewisser Unterschied, daß wir eben oft die einzigen sind, die mit gutem Beispiel vorangehen, aber dann soll uns das eben noch mehr Ansporn dazu sein statt den zeigefinger hochzuheben und zu sagen: So heißt das aber nicht. Es ist, wie Kacenka schreibt --- besser ist eben, eine natürliche Gesprächssituation zu schaffen, in der der fehlende Wortschatz ergänzt wird. Das ist natürlich auch eine gewisse Korrektur, aber nicht so offenkundig, nicht so belehrend, nicht verbessernd und krisitierend. (s. mein Beispiel im obigen Beitrag) Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 20.11.2013, 18:26