Frage: Was darf sie nun alles essen?

Hallo Frau Neumann Meine Tochter ist nun 10 1/2 Monate alt und bekommt schon seit dem sie 5 1/2 Monate ist ihre Beikost. Sie isst sehr gut. Ihr Mittag koche ich immer selber und zu den anderen Mahlzeiten bekommt sie angerührten Brei und immer etwas Fingerfood. Sie isst gerne Brot und alles was sie selber in die Hand nehmen kann. Morgens: Milch Getreide Brei mit Obst (200g) und Rinde vom Brot. Mittags: Gemüse Kartoffel Fleisch / Fisch Brei (250g) und Obstpüree zum Nachtisch Nachmittag: GOB (200g) und Kinderkekse/Hirsekringel/Obst als Fingerfood Abends: Milch Getreide Brei mit Obst ( 230-250g) und eine kleine Scheibe Brot Nun meine Fragen... 1. Darf ich ihr in ihrem Alter nun alles geben und muss beim Brot auch nicht mehr auf die Menge achten? Denn sie liebt es. 2. Was kann ich ihr Mittags alles geben und wie bereite ich es am besten zu? Denn sie mag glaube ich langsam den Brei nicht mehr essen. Habe mich aber gerade an das Brei kochen gewöhnt und friere immer alles ein, da ich vormittags nicht so viel zeit habe zum kochen. Haben sie einen Tipp für mich wie ich es am besten machen kann. 3.Kann ich gekochte Gemüsesticks und Kartoffeln auch einfrieren und wie mache ich es mit dem Fleisch? Ich selber esse mittags nicht warm und abends auch recht selten, da mein Mann beruflich meistens unterwegs ist. Dürfte ich ihr denn alles geben wenn ich für uns kochen sollte. Auch gewürzte Gerichte? 4. Haben sie ein paar Rezepte für mich? Gerne auch eine einfache Idee für Bolognese für Kinder zb oder eine Tomatensauce. Vielleicht auch etwas mit Reis. Das habe ich noch gar nicht versucht. Nur muss ich das dann wieder pürieren? 5. Bis jetzt hat sie 3× wöchentlich 30g Fleisch und 2×wöchentlich 30g Fisch im Brei bekommen. Das wird sicherlich weniger werden, wenn sie alles als Fingerfood bekommt. Win kann ich das gut ersetzen? 6. Kann ich sie überfüttern? Denn sie isst ja immer sehr große Portionen. Sie war schon immer sehr groß und schwer. 4520g und 59cm bei der Geburt. Habe Angst dass sie später zu dick werden könnte. Nun macht der Babyspeck ja noch nichts :-) Vielen Dank für ihre Antwort, Hilfe und ihre Zeit. Viele Grüße

von Schwester84 am 27.03.2017, 21:49



Antwort auf: Was darf sie nun alles essen?

Hallo Schwester84 du könntest den Brei am Morgen komplett durch Brot (kleine mit Butter/Frischkäse bestrichene Stückchen ohne Rinde) ersetzen und dazu Milch (Säuglingsmilch oder Mumi) zum Trinken anbieten. Im Lauf des Vormittags könnte es, je nach Hunger, etwas Obst (ggf als Fingerfood ) geben, was widerum den Obstmusnachtisch nach dem Mittagsbrei ersetzt. Den Mittagsbrei kannst du mit babygerechtem Fingerfood ergänzen und zusätzlich babygeeignete Familienkost probieren lassen. Nachmittags kann es wieder etwas Obst (Fingerfood oder Brei) geben, je nach Hunger etwas zum Knabbern dazu und abends je nach Laune deiner Tochter entweder einen Milchbrei geben oder as Angebot wie morgens. Jetzt gehe ich noch einmal nach der Reihe, deine konkreten Fragen durch und versuche Anregungen zu geben: 1. morgens und abends ist ca 1/2 Scheibe (Misch)Brot (ca 25g) ein Richtwert für eine Portionseinheit. Dein Baby darf so viel Brot essen, wie sie schafft. Das kann tageweise verschieden sein. Du darfst deine Kleine aber auch stoppen, wenn es dir zu viel vorkommt. Es sollte auf jeden noch Platz für eine Portion Milch bleiben. Dein Baby benötigt am Tag noch ca 400-500 ml Säuglingsmilch (inklusive 200 ml Kuhmilch im Milchbrei). Es ist übrigens häufiger zu beobachten, dass Babys nach einer anfänglichen Broteuphorie auch bald wieder bescheidenere Mengen fordern. 2.Fingerfood schmeckt am besten frisch gekocht. So hat es auch eine gute Konsistenz. Andere Ideen außer Gemüse, Kartoffeln, Nudeln etc: siehe hier: * 3. + 5. am besten schmeckt es deinem Baby natürlich, wenn du (und Papa) mit isst. Ihr seid Vorbilder für euer Kind. Denn Kinder lernen essen hauptsächlich durch das Nachahmen und durch das Beobachten und Imitieren - wichtig dafür ist dabei die Authentizität anderer (essender) Personen bei Tisch. Versuche doch, nach deinen Möglichkeiten, eure Mahlzeiten irgendwie zeitlich und thematisch einander anzunähern. Was isst du für gewöhnlich? Kann deine Kleine irgendetwas davon mit essen? Obst, Gemüse, Kartoffeln? 4. schnelle Tomatensosse: von 2 Tomaten den Butzen herausschneiden. Die Tomaten auf der anderen Seite kreuzweise mit dem Messer einritzen. In eine Schüssel legen. Wasser kochen und die Tomaten in der Schüssel damit übergießen, so dass sie komplett überdeckt sind. Warten, ca 5 - 10 min. Die Tomaten jetzt häuten, das geht ganz leicht. Die Tomaten klein schneiden. In einem Topf etwas Olivenöl erwärmen, ca 4 frische Basilikumblättchen zugeben und die Tomaten. Alles aufkochen, Wasser zugeben und köcheln lassen (ggf Wasser nachgeben), vorsichtig würzen (minimal Zucker, Salz). Alles pürieren. Fertig. Zu Nudeln bzw mit Nudeln servieren, Bolognesesosse 1 kleine Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe gepresst. Noch dazu: 1 geraspelte Möhre . Gemüse in 1 EL Olivenöl ca 10-15 min dünsten. 300g gemischtes Hack und 1 weiteren EL Olivenöl zugeben, anbraten. Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten, bis das Gemüse weich und das Fleisch gar ist. Dann mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) auffüllen, aufkochen. Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt. Die Sosse ca 30 min köcheln lassen. dazu klein geschnittene Spagetti Fleisch kannst du weiterhin als Fleischbrei geben, bspw auch als Brotbelag. Fleisch vom gegraten Hühnerschenkel kannst du geben, gekochtes Fleich vob Gulasch oder Braten ist geeignet, da es fast zerfällt beim Essen. Und sehr gut ist Tartar bzw mageres Hack. Rezept Frikadellen: 500g Hack mit 1 verquirltem Ei vermischen würzen mit: 1/4 TL Zucker, 1/4 TL Salz, Prise Pfeffer, 1/2 EL getrocknete italienische Kräuter untermischen, Semmelbrösel zugeben und vermischen - soviel Semmelbrösel zugeben, bis die Konsistenz der Hackmasse gut formbar wird. Aus der Masse Frikadellen formen. In wenig, aber ausreichend Öl, in einer beschichteten Pfanne braten. Du kannst die geformten Bratlinge auch einfrieren Pfannkuchenrollen, in Stückchen: In einen hohen Rührbecher schlägst du ein Ei und verquirlst es. Eine Prise Salz dazu, ein Schuss Öl, etwas Haferdrink (oder Reisdrink), damit die Masse flüssig wird. Verquirlen und schliesslich esslöffelweise so viel Mehl dazu geben und jeweils verrühren, bis der Teig zähflüssig - nicht zu fest und nicht zu flüssig- wird. Den Teig kurz quellen lassen und ca 2-3 Pfannkuchen in heissem (Kokos) Öl oder ausbacken. Die Pfannkuchen mit Obstmus bestreichen und zusammenrollen. In Stücke schneiden Ofenpommes aus Süßkartoffeln: Süßkartoffel schälen, waschen, trockentupfen, in Pommesstücke schneiden, in Öl wenden. Auf 1 mittelgroße Süßkartoffeln benötigst du etwa 1/2 EL Öl. Geölte Stäbchen auf ein Backblech mit Backpapier legen und im Ofen (200°) ca 15-20 min backen. Immer mal nachschauen und ggf wenden, dass sie nicht verbrennen. Garzeit ist abhängig vom Durchmesser Kürbisspätzle: Mengenverhältnisse: 1 Ei 110g Weizenmehl Type 1050 125g Kürbismus oder Möhrenmus (bspw aus Babygläschen/Babybrei) Salz aus den Zutaten einen Spätzleteig herstellen, quellen lassen. In siedendem Salzwasser Spätzle kochen. Den Teig, wenn Spätzlepresse o.ä. fehlen, einfach in einen Spritzbeutel oder TK-Tüte füllen (nach dem Befüllen und Verschließen ein kleines Loch schneiden) und in das kochende Wasser drücken. Wenn sie an der Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle abschöpfen, in einer Pfanne mit geschmolzener Margarine geben, kurz anbraten, fertig ist das Fingerfood. Gemüseblech mit einer kombinierten Auswahl von Kartoffeln, Möhren, Pastinaken, Hokkaido-Kürbis, Süßkartoffel, Kohlrabi, Fenchel.... alles waschen, schälen, nochmals waschen, in fingerdicke Stäbchen schneiden. Das Gemüse mit Olivenöl mischen. Auf einem Backblech verteilen. Schalotten klein hacken und zusammen mit 1 Zweiglein Rosmarin, ggf Thymian, darauf verteilen. Bei 180° ca 45 im Ofen backen, dabei ab und zu wenden. 6. dein (gesundes) Baby wird immer nur so viel von "gesunden" und vollwertigen Speisen essen, wie es zum Satt- und Zufrieden werden benötigt. Die Kost sollte möglichst wenig Salz und Zucker enthalten und babygerecht zubereitet sein. Halte dich an die üblichen Mengenempfehlungen für die jeweiligen Lebensmittelgruppen: bspw 400-500ml Säuglingsmilch im 1. Lj und ca 300 ml Kuhmilch im 2. Lj. 2 Portionen Obst, 3 Portionen Gemüse Ganz grob überschlagen, könnte dir evtl folgende Auflistung als Mengenorientierung dienen: vor ca 10 Jahren hat man als Orientierung für die Zeit ab dem 10. Lm, ab dem Zeitpunkt zur Einführung derFamilienkost folgende Mengen genannt: Frühstück: 25 g Brot 5 g Margarine 1 P Säuglingsmilch oder Getreideflocken/Kindermüsli mit Säuglingsmilch vormittags (1. Zwischenmahlzeit): 25 g Brot 5 g Margarine/Butter 50 g Obst(saft), mind 1:1 verdünnt mit Wasser Mittagessen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch 100 g Gemüse 60 g Kartoffeln 40 g Obstsaft oder Wasser 30 g Fleisch 10 g Fett plus Familienkost nachmittags (2. Zwischenmahlzeit) wie vormittags abends: Vollmilch-Getreide-Brei 200 ml Vollmilch3,5 % Fett 20 g Getreideflocken 20 g Obst der Jahreszeit oder Obstsaft oder: 25g Brot 25 g geriebene Karotten 25 g geriebener Apfel 1 P Säuglingsmilch Tagesmenge Säuglingsmilch: ca 400-500 ml bis zum 1. Geburtstag - oder Muttermilch/Stillen nach Bedarf Diese Empfehlungen müssen an den tatsächlichen Bedarf deines Babys angepasst werden. Manche Kinder/Babys benötigen mehr und andere Babys deutlich weniger Nahrung. Die Auflistung dient als Orientierung ganz allgemein: Kinder lernen essen durch Gewöhnung, durch eigene Erfahrungen mit den Speisen, durch Spiel, durch Beobachtung und Nachahmung anderer Mitesser. Regelmäßige und gemeinsame Mahlzeiten bei Tisch sind eine gute Voraussetzung dafür, dass eure Tochter bald mit viel Spaß einfach mit isst. Überlege dir, welche Speisen (gesund und frisch :)) ihr als Familie in Zukunft essen wollt. Daran kannst du sie langsam, in kleinen Schritten, durch wiederholtes Anbieten, gewöhnen. Mit diesem Potpourri an vielen verschiedenen Lebensmitteln und einfacher aber doch facettenreicher Kost, wird deine Tochter gut mit allen Nährstoffen versorgt. Die Kost sollte stets so aufbereitet sein, dass sie dein Kind ohne "Gefahr" essen kann. Verschlucken sollte vermieden werden. Also dann, viel Spaß beim Ausprobieren Grüße B.Neumann * "Rezept" für die Zubereitung von babygerechten Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Bspp für Obstsnacks: fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet Trauben geviertelt und ohne Kerne? sind möglich, Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Pfannkuchen 2 Eier 250g Mehl 400 ml Milch Prise Salz Prise Vanillezucker Grießschnitten: 200ml Kuhmilch ca 35g-40g (*/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden, dazu etwas flüssige Butter, ggf nochmals erwärmen und Obstmus (selbst zubereitet?) zugeben. Haferflockenkekse für nachmittags: 50 g feine Haferflocken 30 g Dinkelmehl 25 ml Rapsöl 30 ml Apfeldicksaft Zubereitung: Alle Zutaten verkneten. Zugedeckt ruhen lassen. Nach der Quellzeit den teig auswellen und in Streifen schneiden. Backen: 170° ca 20 min Gebäck mit Apfeldicksaft 160-180g Dinkelmehl Type 630 50g Hafermehl 75g kalte Butter 4 EL Birnen-oder Apfeldicksaft 1 Msp Vanillepulver 2 Eigelb aus den Zutaten einen Knetteig kneten, ggf Mehl oder Flüssigkeit zugeben, bis ein glatter Teig entsteht. Teig in Folie wickeln und mind. 1 h im Kühlschrank ruhen lassen. Zur Weiterverarbeitung etwas Mehl auf einer glatten Fläche austeilen. Kleine Stücke vom Teig abschneiden und jeweils mit Mehl ausrollen. Motive ausstechen. Auf ein Backblech mit Backpapier mit Abstand zueinander setzen. im Vorgeheizten Ofen (180°) ca 12-15 min backen. Anschliessend auskühlen lassen und nach Belieben verzieren beliebt bei vielen Müttern sind selbst gebackene Kekse aus einem Obstpüree (Banane oder Apfel) gemischt mit Haferflocken. Bspw: Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib die Haferflocken und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschließend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern und ihren Babys beliebt. Ggf musst du allerdings etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. oder so: 200g Apfelmus mit 100g Haferflocken vermischen. Teigberge mit Teelöffeln abnehmen und auf einem Backblech (Backpapier) absetzen. Bei ca 160°C (vorgeheizt) ca 15 min backen. Auch hier gilt: experimentieren, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Für die Vollständigkeit: !!! Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben. P.S. sieh auch hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=44376&suche1=bolognese&seite=1

von Birgit Neumann am 30.03.2017