Frage: Was darf ein Kind nicht essen??

Hallo, also mir ist schon klar das Alkohol und solche Sachen verboten.sind. Wir kochen auch nicht mit Alkohol und trinken ihn auch selber so gut wie nie. Aber mein Mann ist ein exzellenter Koch und experimentiert sehr gerne. Unsere Tochter ist wirklich alles. Zb Ziegenkäse, feta oder kefir. Auch unser normal stark gewürztes essen isst sie und verträgt es auch. Ist mal ein Stück Ananas oder honigmelone in Ordnung? Darf sie selbst gemachte Nudeln spätzle essen??? Wir verzichten zu 95 % auf künstliche Aromen oder Glutamat, einfach weil wir es nicht mögen. Unsere kleine ist 14 Monate alt und sie ist zwar mein viertes Kind ( ich habe drei kinder mitgebracht) aber keines meiner Kinder hat in diesem alter so viel gegessen Danke für ihre Mühe

von sterntaler82 am 16.10.2015, 19:40



Antwort auf: Was darf ein Kind nicht essen??

Hallo sterntaler82 es gibt nach dem 1. Geburtstag fast kaum noch Einschränkungen. Erlaubt ist, was schmeckt und kindgerecht ist. Manches ist eine Frage der Menge und der individuellen Toleranz. Kinder sind allerdings keine kleine Erwachsenen und so gibt es doch noch so ein paar Einschränkungen... Die üblichen Empfehlungen* sind: Betreffs Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A., sowie Toxoplasmose, Salmonellen) ist es ähnlich wie bei Schwangeren - Kinder sind kleiner und dadurch schneller anfällig, ihr Immunsystem ist noch nicht gut ausgereift. Desdhalb besser Vorsicht alten lassen, wenn ihr Rohmilchkäseliebhaber seid und diesen häufig esst. Aber auch nicht jeder Rohmilchkäse hat Listerien - die Wahrscheinlich ist hierbei nur eben höher. Vorsicht auch bei Gemüse-Rohkost - diese immer super gut waschen, waschen, waschen! Wenn du Rohmilchkäse durcherhitzt, besteht übrigens keine Gefahr mehr und dein Kind kann mitessen. Bei Weichkäse wie Brie oder Camembert kannst du die Rinde wegschneiden, dann verringerst du das Risiko enorm. Listerien wachsen nicht ins Käseinnere. Rohmilch-Hartkäse wie Emmentaler ist auch nicht so dramatisch. Hartkäse hat nur noch einen geringen Wasseranteil und dadurch eine schlechte Lebensbedingung für Mikroorganismen. Salami und Co gilt als auch als "zu würzig". Zu viele gepökelte Wurstwaren gelten als nicht optimal. Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Keinen rohen Fisch (kein Sushi). Mit evtl Schwermetallen belastete Fische (Tunfisch bspw) eher selten geben Keine rohen Eier. Nicht zu viel Zimt, Quark nur im Rahmen der Familienkost. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: (Baby-)Hirseflocken. Vorsicht auch bei kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten) - möglichst entfernen. Saaten gelten ebenso am Anfang als weniger gut geeignet, wie Nüsse. Und auch Leinsamen ist in größeren Mengen weniger gut geeignet. Hierbei geht es um das enorme Quellvermögen, was für den kleinen Darm schnell zu groß sein kann. Zwiebel, Knoblauch, Ingwer sind individuell unterschiedlich verträglich und deshalb gibt es keine Empfehlung :-) Wer schon durch Fruchtwasser und Muttermilch darauf "geeicht" ist, verträgt das meist problemlos. Empfindliche Babys haben damit eher ihre Schwierigkeiten. Wenn du bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind erst mal nur wenig davon und nicht täglich. Chili auch noch meiden. Das Essen sollte im 2.Lj nicht übertrieben salzarm sein - aber auch nicht zu salzig. In reichlich Fett gebratene Speisen sind etwas schwerer verdaulich, weshalb sie für die Kleinsten abends weniger gut bekömmlich sind. Fleisch sollte schonend gebraten werden. Ziegenkäse (durcherhitzt), Feta und Ananas sind also durchaus möglich. In Anbetracht der vielen neuen Lebensmittel (vor allem aus der veganen Szene), die es in den Supermärkten zu kaufen gibt, müsste man die Liste noch weiter fort führen... Doch wo anfangen und so aufhören? Algen, Chia-Samen usw. Zu viel Sojaprodukte galten für Kinder bspw nicht als ganz optimal. Fazit: Wenn du dir bei etwas unsicher bist, dann gib deiner Tochter vorerst nur erst einmal eine kleine Menge davon. Und insgesamt ist es doch aber schön, dass deine Jüngste so gerne mit isst. Nutze ihre Neugier aus und passe euren Speisenplan wenn nötig, an die noch besonderen Bedürfnisse eurer Jüngsten an. Hilfreich ist es, wenn ihr zu manchen Gerichten, die nicht ganz kleinkindgerecht gekocht wurden, eine zusätzliche, gute und im Prinzip ähnliche Alternative anbietet. Also dann Grüße B.Neumann *Der Verzicht auf Kaffee, Cola, zu viele Fertiggerichte (Fertigpizza und Co) sowie Alkohol versteht sich von selbst - da hast du selbst auch schon so geschrieben..., brauche ich also nicht zu wiederholen... für die Vollständigkeit erscheint es hier im Anhang.

von Birgit Neumann am 18.10.2015