Frage: Tilapia / Buntbarsch

Hallo :) Leider finde ich im Inet keine Antwort aber viell können Sie mir es beantworten... Ich kaufe ganz gerne für meine grosse Tochter TK Tilapiafilets... Sie liebt diesen zarten praktisch grätenfreien Fisch... Kaufen tu ich diesen immer bei Bofrost (weiss nicht ib es diese Firma auch in Deutschland gibt) hat einen MSC Siegel. Nun hat letztens meine bald 10 Monate alte Tochter davon gekostet und wollte gar nicht mehr aufhören... Darf sie diesen Fisch essen??? Außerdem mag meine Kleine im Moment ihren Brei nicht mehr so gerne - lieber isst sie von meinem Teller mit - da ich aber doch würze bin ich da immer sehr verhalten bzw. weiss nicht recht ob sie das alles schon essen darf - wie zB heute mit den Käsespätzle: da geb ich in den Teig immer etwas Quark - dann werden sie schön flaumig - und der Käse ist natürlich auch nicht der mildeste und Zwiebeln... Darf ich Emma davon schon was geben? Mögen würde sie es schon... Danke für Ihre Antwort! Lg

von schnuffi30 am 04.11.2015, 21:26



Antwort auf: Tilapia / Buntbarsch

Hallo schnuffi30 Tilapia ist ein Süßwasserfisch, der in Aquakulturen gezüchtet* wird. . Sein "Fleisch" gilt als "gesund", u.a. weil fettarm und ist sehr schmackhaft. Deine Kleine kann etwas davon, in Rahmen der Familienkost, gerne mitessen. Er liefert jedoch (Süßwasserfisch) keine nennenswert hohe Menge Jod. Aber essen kann sie ihn natürlich ab und zu trotzdem. Vorsicht nur vor Gräten. Dass deine Kleine bei der Familienkost so gerne zugreift ist auf jeden Fall sehr gut., Du kannst ihre Neugier weiterhin damit unterstützen, wenn du statt Brei vermehrt Stückchen kochst und diese mit Familienkost ergänzst. Die Familienkost könntest du vorübergehend evtl etwas weniger stark salzen und würzen, so dass auch deine Jüngste mitessen kann. Diese etwas milder gewürzte Familienkost (und ggf auch diese nochmals etwas abgemildert) kann sie in kleinen Mengen mitessen. Sie erhält dadurch eine "Ahnung" von Aroma und Geschmack, kann sich mit der einfachen Basis an Lebensmitteln wie Kartoffeln, Nudeln, Gemüse satt essen und bekommt trotzdem die gleichen Speisen wie alle Mitesser bei Tisch. Vor allem dieses gemeinschaftliche Erlebnis ist eine wesentliche Funktion vom Familientisch. Es geht hierbei auch um das Dazugehörigkeitsgefühl. Um das Essen als Erlebnis, in Gemeinschaft, um Gleichberechtigung, um unsere Esskultur und an das langsame, selbständige Herantasten an neue Speisen. Es ist also wunderbar, wie du es bisher gehandhabt hast. Wenn du bei einer Speise unsicher* bist, dann gib davon zunächst nur eine kleine Portion. Biete trotzdem vor allem Vielfalt! Beginne den Tag mit Brot und biete bei den ZMZ durchaus auch eine größere Auswahl. Bspp für Obstsnacks: fein geriebener Apfel Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet. Trauben geviertelt und ohne Kerne? sind möglich, Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen. Manche, sehr säurereiche Obstsorten können bei empfindlichen Babys einen wunden Po verursachen. Ansonsten ist rohes Obst in diesem Alter, wenn es gemocht und gut ertragen wird, eine ausgezeichnete Bereicherung des Speiseplanes. Kiwi und Erdbeeren sind im Prinzip geeignet. Der Vollständigkeit wegen, weise ich nur trotzdem noch darauf hin, dass diese beiden Obstsorten zu den häufiger Allergien auslösenden LM zählen. Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. hier eine Idee für Fingerfood. d.h. eine Art Rezept für die Zubereitung von babygerechten Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) und/oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare die Sticks (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Rindertatar kannst du mit Semmelbröseln vermischen und zu Frikadellen formen, Vorsichtig garen, mit wenig Öl, ganz sanft in einer Pfanne. Kartoffelfingerfood: 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kannst du den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. MIt etwas Sahne bepinseln und ca 15 min im Ofen bei 190° backen. Schneide regelmäßig morgens (und abends) eine halbe Scheibe mit Butter/Margarine bestrichenes Mischbrot o.ä. (fein vermahlenes VK-Brot oder Kartoffelbrot oder Roggenbrot,....), vorerst noch ohne Rinde, in kleine mundgerechte Stückchen. Diese kleinen Stückchen locken zum Zugreifen. Belag nach Wahl, entweder direkt aufgeschmiert oder daneben leg en. Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur., das Erleben neuer und auch einmal aussergewöhnlicher Geschmackserlebnisse Familienkost i.A. bedeutet: Vielfalt und Geschmack, Erlebnis bei Tisch, Familienkost mit Übergang zu gewöhnlichen Speisen Also dann Grüße B.Neumann *Vorsicht wäre noch geboten bei:Erlaubt ist, was schmeckt und kindgerecht ist. Manches ist eine Frage der Menge und der individuellen Toleranz. Kinder sind allerdings keine kleine Erwachsenen und so gibt es doch noch so ein paar Einschränkungen... Die üblichen Empfehlungen* sind: Betreffs Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A., sowie Toxoplasmose, Salmonellen) ist es ähnlich wie bei Schwangeren - Kinder sind kleiner und dadurch schneller anfällig, ihr Immunsystem ist noch nicht gut ausgereift. Desdhalb besser Vorsicht alten lassen, wenn ihr Rohmilchkäseliebhaber seid und diesen häufig esst. Aber auch nicht jeder Rohmilchkäse hat Listerien - die Wahrscheinlich ist hierbei nur eben höher. Vorsicht auch bei Gemüse-Rohkost - diese immer super gut waschen, waschen, waschen! Wenn du Rohmilchkäse durcherhitzt, besteht übrigens keine Gefahr mehr und dein Kind kann mitessen. Bei Weichkäse wie Brie oder Camembert kannst du die Rinde wegschneiden, dann verringerst du das Risiko enorm. Listerien wachsen nicht ins Käseinnere. Rohmilch-Hartkäse wie Emmentaler ist auch nicht so dramatisch. Hartkäse hat nur noch einen geringen Wasseranteil und dadurch eine schlechte Lebensbedingung für Mikroorganismen. Salami und Co gilt als auch als "zu würzig". Zu viele gepökelte Wurstwaren gelten als nicht optimal. Schinken im 1. Lj kompett meiden (wegen Pökelsalz), im 2. Lj in kleinen Mengen ab und zu okay. Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Keinen rohen Fisch (kein Sushi). Mit evtl Schwermetallen belastete Fische (Tunfisch bspw) eher selten geben Keine rohen Eier. Nicht zu viel Zimt, Quark nur im Rahmen der Familienkost. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: (Baby-)Hirseflocken. Vorsicht auch bei kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten) - möglichst entfernen. Saaten gelten ebenso am Anfang als weniger gut geeignet, wie Nüsse. Und auch Leinsamen ist in größeren Mengen weniger gut geeignet. Hierbei geht es um das enorme Quellvermögen, was für den kleinen Darm schnell zu groß sein kann. Zwiebel, Knoblauch, Ingwer sind individuell unterschiedlich verträglich und deshalb gibt es keine Empfehlung :-) Wer schon durch Fruchtwasser und Muttermilch darauf "geeicht" ist, verträgt das meist problemlos. Empfindliche Babys haben damit eher ihre Schwierigkeiten. Wenn du bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind erst mal nur wenig davon und nicht täglich. Chili auch noch meiden. *Laut Herstellerangaben züchtet die Firma den für den Verkauf bestimmten Fisch in einem See in Indonesien

von Birgit Neumann am 06.11.2015