Frage: Nicht zu eintöniges Essen?

Liebe Frau Neumann, unsere Tochter hat mit einem Jahr angefangen endlich richtig zu essen. Sie ist jetzt 18 Monate. Nun es doch recht häufig so, dass sie früh und Abends doch fast immer das Gleiche isst. Selten, dass sie mal etwas anderes probiert. Früh eigentlich immer entweder irgendein Brötchen/ Vollkorntoast mit Mandelmus oder Haselnuss-Dattel oder ihr Müsli mit Milch. Eigentlich auch sonst Obst, derzeit mag sie davon aber nichts. Ausser es gäbe Erdbeeren. Mal Bananen. Abends Brotsorte/Knäckebrot mit Tomatenstreich aus dem Bioladen. Quark, frischkäse rührt sie schon eine Weile nicht mehr an. Wurst, Käse bieten wir immer mal an, aber wird runtersortiert. Irgendwie scheint ihr das im Mund komisch zu sein. Rührei hat sie mal probiert, jetzt gar nicht mehr. Sonst isst sie derzeit an Gemüse Abends nur gerne Paprika. Anderes wird weg sortiert. Ich weiß, dass sich die Kleinen an Vieles erst herantasten müssen, aber Vieles probieren wir schon lange und bieten es öfter an. Was können wir noch tun? Wie ungünstig ist es, dass sie jeden Abend den gleichen Aufstrich isst? Streiche scheinen ihr angenehmer zu sein, aber nicht mal Avocado wird mehr angerührt. War vor einem halben Jahr öfter gern gegessen. Ich freue mich über Hinweise und vielleicht Tipps. Viele Grüße, Ina

von ulina1810 am 08.03.2016, 20:33



Antwort auf: Nicht zu eintöniges Essen?

Hallo Ina das gemeinsame Essen ist hier das beste Mittel, um euere Tochter langfristig an neue Geschmackserlebnisse und neue Konsistenzen heranzuführen. Es ist völlig okay, wenn eure Tochter diesen einen Brotbelag(styp) gerne mag und diesen bevorzugt isst. Kinder mögen Verlässlichkeit beim Essen. Je mehr eure Kleine bei euch Eltern sieht, was und wie ihr esst, desto mehr und vielseitiger wird sie langfristig essen. Dazu ist es gut, wenn es immer wieder die gleichen Sachen gibt. Der Gewöhnungseffekt kann dauern! Manchmal bis ins Jugenalter hinein, und länger. Langsam und allmählich erweitern Kinder ihren Essens-erlebnis-horizont doch. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant.... Einseitig ist das Beschränken auf eine Sorte Brotbelag nicht. Deiner Tochter gibt diese beschränkte Auswahl vielmehr Sicherheit und auf Basis des Vertrauten kann sie sich gut (und angstfrei) satt essen. Das macht zufrieden. Zusätzlich kann und sollte sie Neues probieren. Schaffe dafür die entsprechenden Anreize und lass sie das Neue selbst entdecken - auf ihre Art, in ihrem Tempo. Wenn sie momentan gerne Paprika mag, dann biete sie an. Irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem sie auch die anderen Angebote wieder akzeptieren wird. Vielleicht ist dann die Paprika "out"... Hab also einfach Geduld, esst zusammen, esst vielseitig, habt Spaß bei Essen und biete viele Essanreize - zusätzlich zum Vertrauten. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 10.03.2016