Frage: Nahrungsverweiherung mit 2,7 Jahren

Hallo, Mein Sohn ist 2 Jahre und 7 Monate alt. Er isst seit 2 Wochen fast nichts mehr. Anfangs dachte ich das es durch die Erkältung kommt, die er hatte. Dabei ist mir aber schon aufgefallen das er weniger ist als bei seinen sonstigen Erkältungen zuvor. Er hatte aber nur Schnupfen und etwas Husten, nichts dramatisches, kein Fieber, kein Magen Darm oder so. Er ist auch von seinem Verhalten her nicht verändert. Er turnt, schwimmt und spielt normal. Auch sein Schlafrhytmus ist normal. Er bekommt morgens beim aufstehen ein Glas Milch 200ml, im Laufe des Tages isst er ein halbes trockenes Toast oder mal einen Joghurt. Abends mal ein bis vier Löfflel vom Hauptgericht. Zum zu Bett gehen wieder ein Glas Milch. Ich koche meistens ausgewogen. 50% Gemüse, 30% Reis, Nudeln oder Kartoffeln und dazu 20% Fleisch. Zudem biete ich über den Tag hinweg verschiedene Obstsorten an. Mein Sohn hat bis jetzt immer alles gegessen und keine besonderen Vorlieben gehabt. Klar, ein Kind verhungert nicht vor vollem Teller, aber so wenig? Deckt er denn damit alles ab was er zu wachsen braucht? Er trinkt sehr viel Apfelsaft / Apfelschorle, Traubensaft, oder multivitamin. Hat er aber auch schon immer gemacht. Leider kein Interesse mehr am Tee. Soll ich weiterhin alles wie gewohnt anbieten und hoffen das er irgendwann wieder was isst, oder sollte ich doch mal mit ihm zum Arzt? Bis jetzt hat er vom Gewicht nicht viel eingebüßt, nur 1/2 Kilo. Er wiegt bei einer Größe von 98 cm, 18,5 Kilo. Vielen Dank. Gruß Amiro

von amiro am 30.06.2016, 15:05



Antwort auf: Nahrungsverweiherung mit 2,7 Jahren

Hallo amiro lass zunächst einmal alle Säfte und Saftschorle weg. Zum Trinken solltest du ausschliesslich Wasser oder Mineralwasser anbieten. Fülle in eine Glaskaraffe/Krug kleingeschnittene (von unbehandelten Früchte, bei denen die Schale zum Verzehr geeignet ist) Zitronenscheiben, Nach Belieben kannst du auch andere, ggf kleingeschnittene Früchte (bspw Traube, Erdbeere, Himbeere, Pfirsich, Melone, Heidelbeere) dazu geben und/oder Kräuter wie frische Minze, Zitronenmelisse, ggf Basilikum etc. Mit Leitungswasser oder wahlweise Mineralwasser aufgiessen. Zum Umfüllen in ein Glas einfach ein Sieb benutzen. Die Früchte könnt ihr später essen. Siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=1&forum=kochen-fuer-kinder&bild=2#start So fällt deinem Sohn die Umstellung auf das Wassergetränk bestimmt viel leichter und du kannst konsequent beim Getränkewechsel bleiben. Durch die fehlenden Kalorien (Kohlenhydrate, Zucker) an dieser Stelle, kann dein Kleiner zu den Malzeiten wieder mehr Hunger und Appetit entwickeln. Auch bei der Milch könntest du evtl etwas einsparen. Ca 330 ml sind (inklusive Milchprodukte) am Tag, im Alter deines Kindes, angemessen. Um den 3. Geburtstag herum entwickeln Kinder häufig neue Essvorlieben - und Abneigungen. Soweit erscheint das Verhalten deines Sohnes auf den ersten Blick auch erst einmal völlig normal. Auch das inzwischen wärmer gewordene Wetter plus die Erkältung können zusätzlich dazu beitragen, dass die Essgewohnheiten (vorübergehend) anders sind. Kinder haben häufiger Phasen, in denen sie lustlos im Essen herumstochern. Siehe auch hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=41757&suche1=gewagt&seite=1 Und ganz wichtig ist übrigens, dass du mittags am besten immer Gerichte anbietest, die dein Sohn bereits kennt und grundsätzlich essen würde. Dazu in kleinen Mengen und immer wieder Neues. Neue Speisenangebote sollten trotzdem immer mal wieder dazu kommen. Am besten dazu und nicht anstatt. So ist die Bereitschaft zum Probieren größer - wenn es freiwillig geschehen kann. Kinder lieben das zu essen, was sie kennen. Kinder sind sehr anpassungsfähig. Sie können eine Mahlzeit bei Nichtgefallen einfach ausfallen lassen oder nur ein bisschen etwas davon essen. Bei der nächsten Mahlzeit holen sie sich ihren notwendigen Kaloriennachschub, zur Not auch bei der übernächsten. Wenn ihnen das Angebot bei einer Mahlzeit nicht zusagt, schaffen sie es problemfrei bis zur nächsten Mahlzeit. Und wenn es den Kleinen außerordentlich gut schmeckt, können sie locker eine große Menge essen, um es bei den nächsten Mahlzeiten entsprechend wieder einzusparen. Das Verhalten deines Sohnesr ist soweit also völlig normal. Hast du das schon beobachten können? Trotzdem möchte ich noch erwähnen, dass du, wenn du wirklich sehr besorgt bist und das Gefühl hast, das etwas nicht stimmen könnte, doch bitte einmal zum KiA gehen solltest. Viele Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 01.07.2016