Frage: mahlzeiten

Bei uns(Kind 11 Monate) wird schon etwas länger der Brei verweigert... was leider nicht so gut ist, sie ist sehr sehr wählerisch und fordernd. Bei den Breimahlzeiten ist es kein Problem. Ich bin völlig ratlos, denn ich kann ihr ja nicht nur Banane und Nudeln geben. Was ist eigentlich mit dem Öl, das man zusätzlich beigefügt hatte, dass fällt nun komplett weg. Braucht das Kind die Fette nicht mehr in den Mengen? Milchmahlzeiten (pre, oder Breimahlzeiten mit Milch) mag sie gar nicht mehr, auch nicht als Drink neben dem Brötchen oder so. Wie viel Milch brauchen denn die Kleinen? Vielen Dank schon einmal im Voraus!!!

von Fliegenpilzchen am 19.07.2016, 10:31



Antwort auf: mahlzeiten

Hallo Fliegenpilzchen deine Tochter ist jetzt fast ein Kleinkind und zeigt dir das ganz deutlich gerade dadurch, dass sich ihre Ernährungsweise ändert. Sie benötigt vorübergehend etwas weniger. Was du beobachtest, ist für diesen Altersabschnitt durchaus nicht unnormal. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Sie werden nicht nur größer. Neben der Gesamtentwicklung und dem Längenwachstum nehmen sie auch schnell und viel an Gewicht zu. Sie legen ausserdem "Fettreserven" an und all das erfordert die Aufnahme großer Kalorienmengen (das äußert sich auch durch "Hunger". Die einfachste Art der Kalorienaufnahme ist das Saugen. Milch ist die erste und einzige Kost, die Babys brauchen. Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der die schnelle Größen- und Gewichtszunahme so schnell vor sich geht in der Regel weitestgehend abgeschlossen. Jetzt ist der Zeitpunkt ab dem die Kleinsten gerne mehr möchten als nur Brei. Die ersten Zähnchen sind da oder brechen durch und das Gebiss will benutzt werden. Die meisten Babys können jetzt sitzen und sie beobachten bei Tisch ihre Mitwelt, die sie imitieren (möchten). Sie wollen jetzt alles, was Mama und Papa essen und können selbständig essen. Der Hunger lässt etwas nach. Die Größen und Gewichtszunahme stagniert nun sogar ein ganze Weile.Häufig geht die Entwicklung nun schubweise weiter. In diesen Wachstumsphasen wird der Hunger vorübergehend groß und die Kinder scheinen eine Weile unersättich. Das wirst du bald beobachten können. Plötzlich wird deine Tochter wieder sehr viel Hunger haben und kurze Zeit später kannst du beobachten, dass sie gewachsen ist. Du kannst hier also ganz darauf vertrauen, dass deine Tochter essen/trinken wird, wenn sie hungrig ist. Der Merkspruch dazu lautet etwa so: Kinder essen nicht, um zu wachsen, sondern Kinder essen WEIL sie wachsen. Jetzt geht es darum, dass du eurer Tochter viele kulinarische Erlebnisse bietest. Essen ist ein Lernprozess. Kinder lerne ganzheitlich und mit allen Sinnen. Es zählen jetzt nicht die Mengen, sondern die Vielfalt, Kinder wollen Essen "fühlen", sehen, riechen, schmecken, erkunden, ausprobieren. Die Kleinsten sollten jetzt viele neue Speisen langsam kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen. Bei der Einführung der Familienkost geht es um die Anpassung, den Essgenuss, die Gewöhnung.Dein Kleine kann jetzt einfach essen, ohne dass du grammgenau kontrollieren musst, wie viel sie isst. Gesunde Babys essen nicht zu viel und nicht zu wenig. Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur., das Erleben neuer und auch einmal aussergewöhnlicher Geschmackserlebnisse. Biete weiterhin Milch und Brei an und lass sie einfach so viel essen/trinken, wie sie benötigt. Zum Brei kannst du deiner Tochter vermehrt Fingerfood anbieten, ausserdem vereinzelt und in kleiner Menge: eure übliche Familienkost. Den GOB am Nachmittag kannst du weglassen und stattdessen Obst (als Mus oder in weichen Stückchen - roh oder gegart) anbieten. Startet mit Butterbrotstückchen morgens in den Tag . Biete als Grundlage eine gewöhnliche Mischkost mit 3 Hauptmahlzeiten und 1- 2 ZMZ. Das Fett/Öl, das in den Brei gerührt werden sollte, wird jetzt bspw durch Butter/Margarine auf dem Brot und durch den Fettgehalt der Familienkost ersetzt. Macht das Essen zum Erlebnis und esst gemeinsam leckere Speisen. Grüße B.Neumann P.S. sieh auch hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=43020&suche=zusammen&seite=1

von Birgit Neumann am 20.07.2016



Antwort auf: mahlzeiten

... was ich ganz vergessen hatte... Kann es sein, dass dies nur eine Phase ist? Da alles was ich ausprobiere sie nicht will. Meine Sorge ist, dass ihr zwecks Nährstoffe etc fehlen, wenn sie sich so einseitig ernährt.

von Fliegenpilzchen am 19.07.2016, 13:00