Frage: Früchstück für Baby

Hallo Birgit, ich hatte eine Frage, meine Tochter vor kurzem 8 Monat geworden hat schon bereits 6 Zähne, ich stille sie morgens so um 8 Uhr und um 12 spätestens 13 Uhr bekommt sie dann Gemüse- Kartoffel- Fleisch Brei dann wenn wir Frühstücken möchten schaut sie uns immer zu und bewegt ihren Mund wenn wir was essen :) Ich glaube das sie auch etwas möchte. Theoretisch liebt sie das essen egal ob Brei oder hin und wieder Vollkornnudeln was sie dann selber essen darf. Was kann ich ihr den anbieten wenn sie mit uns am Tisch sitz? Dürfte sie eventuell schon Ei, Morzarella, Frischkäse und Brot essen? Freue mich auf deine Antwort

von Ebru_Miray am 16.03.2017, 13:22



Antwort auf: Früchstück für Baby

Hallo Ebru_Miray Gut eignen sich für Babys anfangs noch weiche, mit dem Gaumen zerdrückbare Lebensmittel. Ein Stück gut reife, dadurch weiche Birne oder ein Stück Banane ist bsüw gut geeignet. Ein Stück roher Apfel (=hart) eignet sich dagegeb eher nicht als Fingerfood. Rohen Apfel kannst du fein reiben oder den Apfel dünsten und in Stückchen anbieten, ggf zu Mus pürieren. Familienkost am besten immer so anbieten, dass diese häppchenweise erkundet werden kann. Dein Baby sollte die Speisen gefahrenfrei essen und schlucken können. Kartoffeln, Gemüse, weiche Früchte, Obst, weiches Gebäck, Hack, Brot, Käse, Ei, Pfannkuchen, Gratin, Auflauf, - all das ist, mit 8 Monaten als Probierangebote geeignet. Deine Tochter hat schon einige Zähne und kann damit schon viel besser kauen als ein komplett zahnloses Kind. Wichtig ist einfach, dass du als Mama immer dabei bleibst wenn dein Kind isst und höre bei der Speisenauswahl auch auf dein Bauchgefühl. Zu meiden sind im 1. Lj bspw: Kernchen bei Himbeeren können im Mundraum stören und irritieren, beim Verschlucken ggf Probleme machen. Es ist empfehlenswert, solche Kernchen vor Verzehr zu entfernen (Marmelade, Eis, Joghurt besser ohne). Es sollte aber kein Problem sein, wenn deine Tochter ein paar Himbeeren pur isst - da kommt es einfach darauf an, wie sie individuell das empfindet. Leinsamen ist wegen des enormen Quellvermögens ebenfalls nicht gut. Betreffs Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A., sowie Toxoplasmose, Salmonellen) ist es ähnlich wie bei Schwangeren - Kinder sind kleiner und dadurch schneller anfällig, und ihr Immunsystem ist noch nicht gut ausgereift. Nicht jeder Rohmilchkäse hat Listerien - die Wahrscheinlich ist hierbei nur höher. Vorsicht auch bei Rohkost - diese immer super gut waschen, waschen, waschen! Wenn du Rohmilchkäse durcherhitzt, besteht keine Gefahr mehr und dein Kind kann mitessen. Bei Weichkäse wie Brie oder Camembert kannst du die Rinde wegschneiden, dann verringerst du das Risiko enorm Listerien wachsen nicht ins Käseinnere. Salami ist sehr würzig und eignet sich für die tägliche Ernährung noch nicht optimal. Schinken ist ebenfalls noch nicht geeignet. Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: (Baby-)Hirseflocken. Zwiebel, Knoblauch sind individuell unterschiedlich verträglich und deshalb gibt es keine Empfehlung :-) Chili meiden. Fertiggerichte sind häufig sehr würzig und deshalb nicht optimal. In reichlich Fett gebratene Speisen sind etwas schwerer verdaulich, weshalb sie für die Kleinsten vor allem abends weniger gut bekömmlich sind. Besonders Fleisch sollte deshalb schonend gebraten werden. Rohe Möhre(Kohlrabi) und roher Apfel sind noch zu hart und größere Stücke könnten abbrechen. Diese eher härteren Obst/Gemüsesorten eignen sich als Rohkost, wenn sie fein geraffelt angeboten werden. Die Paprikahaut ist schwer verdaulich, weshalb Paprika (rot =süß) meist gut akzeptiert wird, wenn sie geschält angeboten wird. Heidelbeeren kannst du ggf zerdrücken, bevor sie dein Kleine aufnimmt und sich in den Mund steckt. Die Gefahr der Aspiration ist bei Kleinkindern etwas höher und so ein kleines rundes Obststückchen könnte in die Luftröhre gelangen. Das sind alles Horrorszenarien - ich weiß - aber ich versuche einfach nur die vielfältigen Warnhinweise etwas zu erklären. Aus diesem Grund sind auch Nüsse nicht geeignet - nur gemahlen. Keinen rohen Fisch (kein Sushi). Mit evtl Schwermetallen belastete Fische (Tunfisch bspw) eher selten geben Keine rohen Eier. Kein Chili u. ähnliche scharfe Sachen. Nicht zu viel Zimt, Quark nur im Rahmen der Familienkost. Etwas Vorsicht bei der Speisenauswahl ist durchaus angemessen, aber übertreiben musst du es nicht. Kleinkindgerechte Speisen sollten gut kau - und schluckbar sein. Wenn du dir bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind erst mal nur wenig davon und nicht täglich. Das Gros der Ernährung sollte noch Brei und Milch in der empfohlenen Menge sein. Dazu darfst du, zur Gewöhnung, erste Familienkost (Ei, Brot) anbieten. Satt essen sollte sich dein Kind vorest täglich damit allerdings möglichst noch nicht. Zur Gewöhnung und zum Kennen lernen der Kost ist der Anfang mit Miniportionen auf jeden Fall super. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 18.03.2017