Frage: Essen knapp 3-Jährige...

Hallo, Ich verzweifel grad mit meiner Tochter (wird im Dez. 3 Jahre alt). Essen war nie ein Problem, sie isst zwar Spatzenportionen, aber die reichen ihr. Sie hat schon immer alles gegessen, ohne Probleme. Es gab bis jetzt immer Müsli oder Brot zum Frühstück, mittags was warmes, nachmittags Obst und/oder Kekse, abends Brot. Seit einigen Wochen schmeckt ihr nichts mehr... Sie nimmt 2 Bissen und sagt "Schmeckt mir nicht", ich weise sie darauf hin dass es nichts anderes gibt, es ist ihr egal. Keine 5 min. nachdem sie aufgestanden ist kommt "Mama, ich hab Hunger" Gefühlt kommt das 100 x am Tag. Ich sage dann es gab Essen, sie kann einen Apfel etc. haben, will sie auch nicht. Bisher hab ich selten nachgegeben, dieses "Mama, ich hab Hunger" macht mich aber so langsam echt wahnsinnig, so dass ich jetzt schon manchmal ne Brezel geb oder ne trockene Scheibe Brot. Das futtert sie, als ob sie am Verhungern wäre. Was soll ich denn tun? Ich denke, sie isst viel zu wenig :-( Manchmal nur morgens ein paar Löffel Müsli, mittags 3 Gabeln und abends ne halbe Scheibe Brot. Gibt es mal Kuchen bei Oma oder wir sind auf einem Fest wo es mal Pommes gibt, haut sie rein wie ein Scheunendrescher. Ist das ne Phase? Kann es mit der Geburt ihres Bruder (4 Monate) zusammenhängen? Ist das abklärungsbedürftig beim Kinderarzt? Haben Sie einen Tipp? LG Steffi

Mitglied inaktiv - 08.11.2016, 19:36



Antwort auf: Essen knapp 3-Jährige...

Hallo Steffi das Verhalten deiner Tochter ist vollkommen normal für dieses Alter. Deine Tochter entdeckt jetzt ihre Eigenständigkeit und will evtl sogar Aufmerksamkeit mit ihrem Verhalten auf sich lenken, sowie Grenzen austesten. Wenn deine Tochter gesund und munter ist, und sich gut entwickelt, dann besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Denn gesunde Kinder verhungern nicht vor vollen Tellern. Darauf kannst du vertrauen. Hilfreich ist: Du als Mama darfst und solltest das Angebot bestimmen. Deine Tochter wiederum darf bestimmen, was und wie viel sie davon jeweils isst. Wenn sie nichts oder nur wenig möchte, dann gibt es erst wieder etwas zur nächsten Mahlzeit. Vertraue hierbei deinem Kind und vertraue darauf, dass sie, dein gesundes Kind, nicht vor vollen Tellern verhungern wird. Ist der Hunger groß, wird sie essen. Das ist natürlich kein Freibrief für Gummibärchen, Chips, Schokolade und Co. Das Angebot sollte aus gesunden, schmackhaften, leckeren Gerichten, Basics bestehen. Als ZMZ können durchaus auch Kuchen und Kekse, ggf Pudding und Schokolade angeboten werden. Bei diesen Leckereien darfst und solltest du die Menge bestimmen. Es handelt sich dabei um beonsders Extras die in der Menge reglementiert werden dürfen. Und wenn sich deine Kleine hierbei nicht satt isst, kann sie sich bei den Hauptmahlzeiten mit den "gesunden" Speisen sättigen.. Dass sie bei besonderen Gelegenheiten (Pommes und Co) auch mal ordentlich große Portionen isst, auch das ist völlig normal. Kinder essen, wenn es ihnen besonders gut schmeckt auch mal viel. Was sie bei einer oder mehreren Mahlzeiten versäumen, das holen sie bei solchen Gelegenheiten einfach nach. Der Körper ist hier sehr anpassungsfähig. Kinder können eine Mahlzeit bei Nichtgefallen einfach ausfallen lassen oder nur ein bisschen etwas davon essen. Bei der nächsten Mahlzeit holen sie sich ihren notwendigen Kaloriennachschub, zur Not auch bei der übernächsten. Wenn ihnen das Angebot bei einer Mahlzeit nicht zusagt, schaffen sie es problemfrei bis zur nächsten Mahlzeit. Und wenn es den Kleinen außerordentlich gut schmeckt, können sie locker eine große Menge essen, um es ggf bei den nächsten Mahlzeiten entsprechend wieder einzusparen.... Bei einem ausreichend gesunden Speisenangebot ist auch kein Nährstoffmangel zu befürchten. Der Körper holt sich, was er braucht. Und zu guter Letzt: Thematisiere auch nie die Eigenheiten deines Kindes und kontrolliere nicht zu viel. "Kategorisches Ablehnen" einer Speise könnt ihr durch ein generelles Probiergebot abgelösen. Finde ein paar Essensregeln, die für euch passen. Diese Orientierung könnte deiner Tochter helfen, die negative Haltung bei einer Mahlzeit umzuformen und ihr eine Chance geben, aus der ablehnenden Haltung herauszufinden. Positiv formulierte Regeln werden meist gut angenommen. Finde Regeln. Welche könnten bei euch sinnvoll sein? Also dann Grüße Birgit S.

von Birgit Neumann am 09.11.2016