Frage: Essen 11Mon

Guten Tag mein Sohn (11Mon) hat bisher alles Essphasen wunderbar mitgemacht. Seit kurzem aber verweigert er sich. Er bekommt nach wie vor früh so 5 oder 6 Uhr eine Flascher 2er ca. 220ml. Zum Frühstück gegen 9 da kaut er ein Stück Brötchen und trinkt nochmal so etwa 80-100 Milch dazu Mittags ist jetzt das große Problem, das er die fertigen Breie nicht mehr isst, er nimmt sie kurz in den Mund dann spuckt er sie aus. Wenn ich ihm von unserem Essen gebe - soweit das möglich ist - dann spielt er auch nur damit rum und nur wenige Brocken landen dabei im Mund. Nachmittags lutsch er nen Kinderkeks. Das klappt ganz gut. Abends ist es aber das selbe wie mittags, Abendbrei geht gar nicht mehr und mit dem Brot (mit Leberwurst oder Butter oder Schmelzkäse) wird mehr gespielt als gegessen. Dazu bekommt er nochmal 100ml Milch. Er scheint aber trotzdem nicht hungrig zu sein denn er ist tagsüber mopsfidel und meckert nicht rum. Aber wie bekommt er trotzdem genug Nahrung zu sich oder muss ich mir da jetzt nicht so viel Sorgen machen? Schönen Sonntag.

von lev13 am 02.03.2014, 10:48



Antwort auf: Essen 11Mon

Hallo lev13 dein Baby entwickelt sich offensichtlich prächtig und zeigt dir dies auch an den veränderten Essgewohnheiten. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in "Hunger". Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können. Ihr befindet euch gerade in einer Umbruchphase. Diese beginnt in der Regel um den 10. Lm herum. Brei wird abgelehnt und Alternativen wurden bisher kaum gefunden. Das hängt damit zusammen, dass die Phase des schnellen Wachstums zu Ende geht und künftig kleinere Essensmengen ausreichen können. Und die Kinder müssen neue Speisen erst kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen. Kleine Mengen können ausreichen. Freue dich, wenn dein Kind etwas gegessen hat oder auch nur probiert hat. Das ist besser als nichts und dein Kind lernt dazu. Neue Esssitten und Rituale treten an Stelle althergebrachter Gewohnheiten. Dein Kleiner ist in die Liga der Kleinkinder aufgestiegen und will keinen Babybrei mehr essen. Er will etwas "Richtiges". Das kannst du ihm ruhig geben. Zur Morgenmilch kannst du einen Teller mit Butter bestrichenen Brotstückchen geben. Idealerweise isst er sie sogar selbst. Im Lauf des Vormittags kannst du eine Obstportion anbieten wie bspw reife (weiche Birne) in Stückchen oder Banane. Die weiche Konsistenz kann dein Sohn mit dem Gaumen zerdrücken und gut schlucken, ohne überfordert zu sein. Mittagessen könntest du mit dem üblichen Brei plus weiche gegarte Stückchen (Gemüse/Kartoffel) und/oder Nudeln etc her richten. Und du darfst ihm auch das geben, was du isst. Du könntest bspw einen frischen Kartoffelbrei zubereiten, von dem du auch isst. Diesen Brei kannst du mit den genannten Vorschlägen erweitern. Auch Nudeln sind wunderbar. Weiche, mit dem Gaumen gut zerdrückbare Speisen sind gut. Harte kleine Stückchen solltet ihr unbedingt meiden. Kartoffelbrei ist für den Anfang bestens geeignet. Dazu weich gekochte und in Butter oder Öl geschwenkte Gemüsestückchen wie Möhren oder Kürbis, Zucchini, Erbsen usw. Als Fleischzugabe Minifrikadellchen. Rindersteak (mageres Stück Fleisch von Rind, Schwein oder Lamm) kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur. Kartoffelbrei: Kartoffeln schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Kartofelstampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig! Kennst du Grießklößchensuppe? besonders schnell und einfach geht das, wenn du eine Dreierpackung Bernbacher Grieß kaufst und die Klößchen laut Packungsanweisung zubereitest. Da kommt Ei, Butter und Salz zum Grieß dazu. Geht fix und ist lecker. Nudelauflauf gekochte Nudeln (z.B.Spirelli), ca 125g 1/2 B Sahne, 1 Ei Schnittlauch, Gemüsebrühe, Petersilie (auch TK), Salz, Pfeffer, Prise Zucker Käse zum Bestreuen (Edamer oder junger Gouda oder Sorte nach Gusto) Ei verquirlen, Sahne zugeben, Kräuter und Gewürze dazu. In eine Auflaufform die gekochten Nudeln geben, mit der Mischung übergiessen. Käse aufstreuen oder weglassen. Im Ofen bei 175Grad ca 25 min backen. Wenn zuviele Nudeln unbedeckt sind, kann man die Form nach ca 10 min Backzeit mit Alufolie abdecken. Es ist wichtig, dass die Kleinen jetzt viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen, Konsistenzen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien (oder Stückchen) satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Aromen und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Mit Familienkost kannst du ganz langsam beginnen. Es geht gar nicht so sehr darum, Breimahlzeiten zu ersetzen, als viel mehr darum, diese zu ergänzen. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 02.03.2014



Antwort auf: Essen 11Mon

Danke für die Tipps und danke das ich mir jetzt nicht so viele Gedanken machen muss. Sonnige Grüße

von lev13 am 03.03.2014, 12:42