Frage: Ernährung Sohn 15 monate alt

Hallo, Ich habe Fragen bezüglich der Ernährung meines Sohnes. Er ist 15 monate alt und hat 14 Zähnchen. Seit 3 Monaten isst er komolett Familienkost, auch sehr gut und viel wie ich finden :) Unser Essenplan: ca. 9h frühstück Joghurt mit Haferflocken und Banane gemust 11:30 Mittag, abwechslungsreich und frisch, gekocht isst er eig fast alles 15h obstteller ( isst er meistens nicht ), eher Haferschleim mit apfelmus 17:30 Abendbrot mit Getreide- milchbrei, Grießbrei Zu meinen Fragen: ist es ok, wenn zwischen Mittag und Schläfchen eine halbe Stunde nur liegen, er isst immer sehr viel beim Mittag. Bei Zwischenmahlzeiten bin ich sehr ratlos, liegt aber auch Daran, dass Mein Sohn rohes Obst- Gemüse nicht isst. Sowie beim Abendbrot da er seit 2 Monaten Brot komplett verweigert ( außer selbst gemachte Pizza oder laugenstange ) egal was aufs Brot kommt isst er nicht, Toast schon, gebe ich ihn aber nicht, finde es zu ungesund! Apfel darf man schon als Stück essen? Bei meinem Sohn klappt es leider noch nicht, er verschluckt sich Dolle, gerieben mag er nicht, nur apfelmus. Genau das gleiche bei anderen "härteren" Obst Sorten. Es ist ihn zu hart und dann kann oder will er es nicht essen. Sonst liebt er Weintrauben und Pflaumen, aber er mag keine schale! Und die zu pulen ist sehr schwierig... Daher bekommt er an Obst eig nur apfelmus, birnenmus und Banane was mich sehr stört weil ich es sehr einseitig finde. Genau das gleiche beim Gemüse, gurke mag er so gerne verschluckt er sich aber auch, auch wenn's klein geschnitten ist. Sonst fällt mir auch nicht wirklich was ein, gedünstet mag er nicht so. Vitamine denke ich hat er auch genug im Mittag ich koche immer sehr gesund, da isst er meistens auch alles ohne Probleme, muss Kohlrabi zb nur musen und anderes sehr "Stückige". Vllt haben Sie ein paar Tipps- Ratschläge, was ich als Abendbrot sonst geben kann, und was ich mit dem Obst und Gemüse machen kann?! Und woran kann es liegen das er Brot so verweigert, pizza, laugenstange aber ohne Probleme isst? Ganz liebe Grüße und vielen vielen dank schon mal im Voraus!!!

von Sarahanton am 06.04.2016, 17:58



Antwort auf: Ernährung Sohn 15 monate alt

Hallo Sarahanton kennst du eine sog. Glasreibe?* Auf ihr kannst du rohen Apfel ganz fein reiben, so dass er zu Mus zerfällt ohne braun zu werden. Meine Tochter hat rohen Apfel auf diese Weise geliebt und mag das sogar heute noch - wenn z.b. beim Mittagessen das Apfelmus zu Schupfnudeln leer ist, wird einfach schnell etwas rohes Apfelmus nachgemacht. Im Alter deines Sohnes können nur wenige Kinder einen Apfel schon stückig essen. Er ist einfach noch zu hart. Reife weiche Birne klappt bei den meisten Kleinkindern dagegen meist problemlos. Auch Banane ist meist kein Problem. Auch Papaya und Mango, Kiwi finden die meisten Kleinkinder toll. Jetzt wird es bald wieder Frühling und die Obstauswahl größer. Erdbeeren sind super, Heidelbeeren (ggf platt gerdükckt), Beerem jeder Art. Es geht beim Obstkonsum schlicht darum, deinem Kind durch die Vielfalt an Farbem Formen und Aromen, die Genusswelt zu erobern. Da Obst süß schmeckt, wird Obst meist gut akzeptiert und entsprechend bereitwilliger probiert. Sind evtl Fruchtsmoothies etwas für dein Kind? Auch mit dem Pürierstab oder Mixer kannst du rohes Obst zerkleinern. Manche Kinder finden diese Art Obst zu essen, sehr praktisch. Auch stört hier nichts, das Mundgefühl ist gut. Deshalb konnten sich in den letzten Jahren die Fruchtquetschbeutel gut etablieren. Diese "Quetschies" (manche enthalten auch einen Anteil Gemüse) mögen viele Kinder gerne, denn neben dem Genuss, zählt für sie hier der Spaßfaktor. Die Dinger sind lustig in der Handhabung, schmecken leicht süß und lassen sich "nuckeln", was an die Babyzeit erinnert. Nur für die Zahngesundheit: nicht optimal zum Dauergebrauch geeignet... Manche Kids wollen von frischem Obst und Gemüse einfach nichts wissen. Da ist der Quetschbeutel oder auch mal der Saft in der Flasche durchaus eine gute kurzfristige (Zwischen-)Lösung. Quetschies sind auch für unterwegs wunderbar. Zu Hause wäre es dennoch besser, das Obst frisch zur Verfügung zu stellen, da der Vitamin C-Gehalt (u.a) natürlich auch viel höher ist. Als Kompromiss mixen, Um die Vielfalt kennen zu lernen, das Obst am besten im Ganzen zeigen, zubereiten und zusammen essen. Ideen für Gemüserohkost: rasple auf einer ganz feinen Reibe Möhre (oder Rote Bete) und mische sie mit dem geriebenen Apfelmus. Auch fein geriebener Kohlrabi ist gut und auch pur sehr lecker. Die Möhre kannst du auch mit hochwertigem Öl und ggf Zitronensaft verfeinern und löffeln. Tomaten kannst du mit dem Pürierstab/Mixer zu einer rohen Tomatensuppe verrabeiten. Gemüserohkost sit allerdings kein Muss. Du kannst dein Kind auch ab und zu bei dir probieren lassen. Auch so gewöhnt sich dein Kleiner an den Geschmack von bspw Salat. Er wird im späteren Leben mit großer Wahrscheinlichkeit Salat besser mitessen, wenn er den Geschmack bereits als Kleinkind erleben durfte. Wenn sich dein Sohn mit Gemüseohkost noch schwer tut, dann ist das okay. Du kannst kleinkindegerechte Möglichkeiten bieten - das ist soweit gut. - wenn dein Kind nicht möchte oder gar nicht gut kann - weil kauen, schlucken schwierig - dann setze mehr auf Obstrohkost und biete Gemüse gekocht/gedünstet an. Auch Avocado (=roh) ist wunderbar geeignet. Und alles was auch du (und Papa) gerne mag. Denn ihr seid unabhängig von den individuellen Essvorlieben eures Kindes, seine besten Vorbilder. Wichtig für die Esserziehung sind viel mehr Routine, eigene Rituale und persönliches Vorleben - eine lockere, zum freiwilligen Probieren einladende Atmosphäre bei Tisch - ohne Zwänge oder Forderungen. Besonders schön hat das einmal der bekannte dänische Familientherapeut, Jesper Juul, formuliert. Er bezeichnet Erziehung als "Osmose", Erziehung ginge vielmehr durch die Haut. Mehr als durch Worte gesprochen zähle die Haltung, die innere Einstellung - all das nähmen die Kleinen viel stärker wahr als Worte. Das Vorleben steht bei ihm an erster Stelle - persönliche Maßstäbe und Überzeugungen - unausgesprochen - prägten Kinder. Welche Gemüsesorten magst du besonders gerne? Welche Sorten hast du während Schwangerschaft und Stillzeit besonders gerne und oft genossen? Die Wahrscheinlichkeit, dass euer Sohnr diese Sorten essen wird, ist nämlich besonders hoch. Aber auch ungeachtet dessen ist es sinnvoll, wenn du solche Gerichte servierst, die du mit großem Genuss selber isst. Dein Kleiner wird dir/Papa (langfristig) nacheifern und mitessen. Dafür muss er dich (und Papa und Oma/Opa und andere Personen) beim Essen sehen, beobachten und imitieren. Manchmal braucht es bis zu 10 Probiermomente, bis euer Kind schliesslich gut mit essen wird. Gut ist immer, wenn du selbst (und andere) mit Genuss "vor"isst. Wenn du mehr Rohkost etablieren willst, gehe bspw so vor; Führe bspw routinemäßig eine kleine Vorspeise zum Mittagessen ein. 1-2 TL von Möhrensalat - aus reiner Gewohnheit gegessen - sind langfristig ein lohnendes Ziel. Diesen frischen "Möhrensalat" kannst du durch fein geraffelte Kohlrabi, Rote Bete, Zucchini, Blumenkohl etc austauschen. Durch die Routine kannst du erreichen, dass Vielfalt auf den Tisch kommt und gegessen wird. 1 -2 TL werden meist akzeptiert Um Essen zu lernen, um Essen attraktiv zu finden, um zu wissen, was überhaupt essbar ist - dazu hilft den Kleinsten vor allem das sog. soziale Lernen (=lernen durch Beobachtung, durch Zugucken). Sie lernen vor allem durch (instinktmäßige) Nachahmung und durch stetige (Geschmacks-)Wiederholung. Viele Kinder finden Gemüsesticks super und manche verschmähen Gemüse und Co, wenn es pur vor vor ihnen auf dem Teller liegt. Wird das Gemüse in Speisen verpackt, Cremesuppen, Sossen und andere Gerichte, wird das Gemüse meist kommentarlos gegessen. Inzwischen raten sogar Kinderärzte zu diesen einfachen Massnahmen, damit Gemüse und Co in Kindermägen wandert. Gemüse kannst du auf vielerlei Arten anbieten. Manche Kinder mögen Rohkost, weil sie schön knackig ist und Spaß macht, sie zu essen. Andere Kinder wollen Gemüse lieber nicht sehen, sie essen aber nahezu jede Sorte in einer Cremesuppe, wenn das Gemüse bis zur Unkenntlichkeit püriert wurde. Manche Kiinder essen Gemüse sehr gerne, wenn es in Gerichte eingearbeitet ist. Bspw Spinat in Maultaschen, Tomatensosse auf Pizza. Mache doch einmal Bolognese Pizza - statt mit Nudeln servierst du die Bolognesesosse auf Pizza gebacken. Etwas Käse darüber - backen - fertig. Auch Kartoffeln zählen übrigens durchaus als Gemüseportion, sie haben viele gute Inhaltsstoffe. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 08.04.2016