Frage: Alternativen zu den 3 Breimahlzeiten

Hallo Frau Neumann, mein Sohn (knapp 9 Monate) ist leider kein leidenschaftlicher Breiesser. Wir haben bisher immer noch Probleme mit dem Essen bei allen drei Breimahlzeiten. Er isst sehr gerne Brotstückchen mit Butter und Süßkartoffeln, sowie weiche Birnen- und gedünstete Apfelstückchen. Ihm mach das Selberessen sichtlich Spaß. Gibt es Alternativen um die Breie zu ersetzen damit er auch weiterhin die wichtigen Vitamine/Mineralstoffe etc. bekommt? Ich bin mir leider total unsicher, was ich ihm anstatt den Breien geben/kochen könnte. Können Sie mir bitte Alternativen zu den drei Breien nennen? Oder müssen Babies in diesem Alter unbedingt diese Breie bekommen, damit sie gut versorgt sind? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Liebe Grüße

von KeinZufall am 25.01.2017, 15:55



Antwort auf: Alternativen zu den 3 Breimahlzeiten

Hallo KeinZufall stillst du dein Baby oder bekommt dein Baby Säuglingsmilch? Davon sollte dein Baby noch ca 400-500 ml am Tag erhalten. Inbegriffen ist in der Menge der Milchbrei, der üblicherweise ca 200 ml Säuglingsmilch (oder Kuhmilch) enthält. Diese Menge solltet ihr einhalten. Beim Stillen nach Bedarf, kannst du einfach weiter machen wie bisher, eine Mengenkontrolle ist nicht nötig. Wenn bei deinem Baby weiterhin die Milchversorgung sicher gestellt ist, kannst du deinem Baby die bevorzugte Beikostvariante anbieten. Dein Baby präferiert momentan Fingerfood, d.h. er entwickelt sich vollkommen altersentsprechend. Dein Baby wird jetzt zum Kleinkind, was sich auch an den Änderungen der Essvorlieben zeigt. Statt Brei und Milch sind sie stark an fester Nahrung und an dem was Mama/Papa essen interessiert. Die Umbruchphase in die neue Ära beginnt um den Zeitpunkt um den 10. Lm herum. Biete jetzt als tägliche Nahrungsrundlage eine gewöhnliche Mischkost mit 3 Hauptmahlzeiten und (1-)2 ZMZ. Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur., das Erleben neuer und auch einmal bei aussergewöhnlichen Geschmackserlebnissen. Du kannst 2 mal am Tag eine Brotmahlzeit anbieten, wodurch der GOB bzw der Milchbrei in Bezug auf die Getreideversorgung ersetzt sind. Das Obst aus dem GOB kannst du nachmittags pur geben. Mittagessen kannst du aus einer Mischung von Brei und Fingerfood anbieten. Erfahrungsgemäß dauert ein Fingerfoodmenü meist zu lange, die Kleinen verlieren die Lust und essen womöglich nicht genug. Das müsstest du einmal bei deinem Sohn beobachten. Prinzipiell ist es möglich, dass sich die Kleinsten mit einem Fingerfoodmenü zu Mittag sattessen. Das musst du jedoch individuell beobachten und bewerten. Orientiere dich hierbei an den Bedürfnissen deines Babys. Zwischendurch wird er sich sicher wieder auf Brei freuen. Beobachte deinen Kleinen, mache Angebote und lass ihn mit Essen und Geschmack sowie verschiedenen Konsistenzen experimentieren. Serviere die Brotstückchen es ohne Rinde, dünn mit Butter bestrichen, in mundgerechten Häppchen. Dazu Milch. Auf Brot kannst du bspw Fleischbrei streichen oder Avocadomus. Mittagessen könntest du mit dem üblichen Brei plus weiche gegarten Stückchen/Sticks (Gemüse/Kartoffel) und/oder Nudeln etc her richten. Und du darfst ihm auch das geben, was du isst. Du könntest bspw einen frischen Kartoffelbrei zubereiten, von dem du auch isst. Diesen Brei kannst du mit den genannten Vorschlägen erweitern. Die angebotenen Speisen soltten mit dem Gaumen gut zerdrückbar sein. Harte kleine Stückchen solltet ihr unbedingt meiden. Kartoffelbrei ist für den Anfang bestens geeignet. Dazu weich gekochte und in Butter oder Öl geschwenkte Gemüsestückchen wie Möhren oder Kürbis, Zucchini, Erbsen usw. Als Fleischzugabe Minifrikadellchen. Biete als Grundlage eine gewöhnliche Mischkost mit 3 Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ. 2 Portionen Milch/ggf max 3 P. (bei Pre-Milch oder Mumi sind nach Bedarf auch mehr P in Ordnung) sind in diesem Alter angemessen. Es ist jetzt zunächst einfach wichtig, dass die Kleinen viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen, Konsistenzen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien (oder Stückchen) satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Aromen und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen und sich an den üblichen Breien bzw Nahrungsbasics satt essen, wenn er möchte. Wenn er momentan keinen Brei möchte, dann lass ihn geeignetes Fingerfood essen und zeige ihm evtl schon , wie er selbständig mit Besteck essen kann. Vielleicht hat er daran schon Spaß. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 27.01.2017