Frage: Abwechslungsreiches Essen für 14 Mo. Kind

Hallo, mein Kind ist 14 Monate und er liebt Wurst er könnte nur Wurst und Gemüse auf seinem Brot essen, Brot ist ihm nicht so wichtig. Ich möchte gerne wissen ob nur Wurst zu essen Gesund ist? was könnte ich ihm sonst noch morgens und abends zum essen geben?Morgens und abends bekommt er Toast/Brot/Brezel mit Lyoner, Marmelde oder Streichwurst und Gemüse (käse mag er gar nicht). Danke schon mal

Mitglied inaktiv - 20.11.2016, 01:23



Antwort auf: Abwechslungsreiches Essen für 14 Mo. Kind

Hallo Lkce Du kanst dich beim Angebot in der täglichen/wöchentlichen Speisenangebot an den üblichen Empfehlungen orientieren. Diese sehen so aus: täglich: Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc (ca 80g) reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tage(3 P Gemüse, 2 P Obst) 1 P = die Füllmengen einer hohlen Kinderhand. gefolgt von Milch- und Milchprodukten (ca 300ml am Tag - im 2. Lj) Fleisch oder Fisch (ca 30g), mal Ei Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein ausreichend Getränke, Wasser Das täglich empfohlene Maß von ca 300ml Milch(-produkten) am Tag solltet ihr nicht zu häufig in zu großem Ausmaß überschreiten. 100 ml Kuhmilch können durch bspw 100g Naturjoghurt ersetzt werden Für eine ausgewogene Mischkost sollten alle Lebensmittelgruppen im Speiseplan enthalten sein. Sehr schön wird dies auch bspw in der sog. Ernährungspyramide oder dem sog .Ernährungskreis bildlich dargestellt. Kreis: Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse etc) in unterschiedlich großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Pyramide: hier stehen die Lebensmittelgruppen zu einer Pyramide aufgetürmt. Die mengenmäßig größte zu verzehrende Gruppe bildet die Basis. Zur Spitze hin wird der Anteil der täglich zu verzehrenden Menge kleiner. Ganz oben sind hier Fette bzw Süßigkeiten und Knabbereien. konkret sind die Mengen (am Tag/Woche) im 2. Lj etwa so: 80g Getreide/Brot bzw Nudeln, Reis u. a. Getreidebeilagen 120g Kartoffeln 120g Gemüse 120g Obst 300ml Milch, Milchprodukte 30g Fleisch/Wurst 1-2 Eier pro Woche 25g Fisch pro Woche (in Japan ggf öfter, statt Fleisch?) 15g schtbares Streichfett/Öl geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge* (= ca 95 kcal) (*tägl Energiemenge ca 950 kcal) Quelle: FKE, DO, 2006 die Angaben entsprechen OptiMIX - - 100 ml Milch entsprechen ca 15 g Schnittkäse/30 g Weichkäse - je 100 kcal = 1 Kugel Eiscreme / 45 g Obstkuchen /4 Butterkekse /4 EL Flakes /4 TL Zucker /2 EL Marmelade / 30 g Fruchtgummi oder 20 g Schokolade/ 10 Stck. Chips / 1 Glas (200 ml) Limonade, Fruchsaftgetränk Es ist gut, wenn man sich an den üblichen Empfehlungen orientiert. Es ist aber nicht notwendig, Mengen bei gesunden Kindern täglich zu kontrollieren. Die Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Denn häufig ist es so, dass auf scheinbare Fastentage, Tage an denen ein Kind nur lustlos im Essen stochert, sog. Freßtage folgen, Tage an denen ein Kind schier unersättlich scheint - und umgekehrt. Im Mittelmaß bleiben die Mengen in etwa gleich. Der allgemeine Rat ist daher dieser: Als Mama bestimmst du das Angebot und dein Kind bestimmt die Essmenge. Bei Kuchen, Keksen und anderen Süßigkeiten darfst und solltest du die Menge aber durchaus regulieren, Ausnahmen sind ab und zu erlaubt :) Mit 3 (möglichst) gemeinsamen Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ kann sich dein Kind aus dem ausgewogenen, gesunden Speisenangebot ausreichend bedienen. Das Angebot sollte aus gesunden, schmackhaften, leckeren Gerichten und Basics bestehen. Abends solltest du Brot und Wurst auf jeden Fall gemeinsam anbieten. Wenn deinem Kleinen abends der Hunger auf Brot fehlt, kannst du einmal prüfen, ob der dein Kind evtl schon viel Getreide in Form von Nudeln, Kekse, Brötchen etc verzehrt hat? Nicht wenige Kinder haben abends übrigens nur wenig Lust auf Brot. Das liegt häufig daran, dass sie im Lauf des Tages, nachmittags, bereits genug Getreide, Kohlenhydrate bspw in Form von Keksen, Reiswaffeln, Brezeln etc gegessen haben. Ein anderer Grund kann sein: manche Kinder sind abends schon müde und dadurch etwas kaufaul. Manche Kinder mögen abends gerne lieber etwas Warmes. Hilft dir das weiter? Grüße Birgit S.

von Birgit Neumann am 22.11.2016



Antwort auf: Abwechslungsreiches Essen für 14 Mo. Kind

Okay das heißt wenn er Lust hat auf Wurst kann er so viel und oft essen wie er möchte?ich gebe ihm immer verschiedene Möglichkeiten zu essen doch er besteht auf Wurst und wenn sie nicht bekommt wird er echt zickig

Mitglied inaktiv - 22.11.2016, 16:57



Antwort auf: Abwechslungsreiches Essen für 14 Mo. Kind

Hallo Lkce wenn dein Kleiner abends nur Wurst möchte, kein Brot dazu essen will, habe ich zunächst folgenden Tipp für dich: Schau dir einmal euren Essensplan an und finde heraus, ob du etwas bei den anderen Mahlzeiten ausgleichen könntest. Ist der Nachmittagssnack bspw zu üppig? Dann reduziere hier etwas und lass dein Kind Hunger entwickeln. Und wie hoch ist der Fleischanteil bei den Mittagsmahlzeiten? Ist er zu gering, könntest du ihn erhöhen. Ist die Nährstoffgruppe damit abgedeckt, kannst du guten Gewissens den Wurstkonsum am Abend beschränken. Du solltest dich bei der Speisenauswahl an den allgemein üblichen Verzehrsempfehlungen orientieren. Wurst nimmt hier nur einen geringen Anteil ein. Wenn du also den Eindruck hast, dass der Wurstkonsum zu hoch ist, darfst/solltest du ihn ruhig reduzieren. Hier ist noch einmal eine konkrete Zusammenstellung über empfehlenswerte Mengen, wie sie für 1-jährige (also im 2. Lj) empfohlen werden. Es handelt sich um ca-Angaben. täglich etwa 80g Getreide/Brot bzw Nudeln, Reis u. a. Getreidebeilagen 120g Kartoffeln 120g Gemüse 120g Obst 300ml Milch, Milchprodukte 30g Fleisch/Wurst 1-2 Eier pro Woche 25g Fisch pro Woche 15g sichtbares Streichfett/Öl geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge* (= ca 95 kcal) (*tägl Energiemenge ca 950 kcal) Quelle: FKE, DO, die Angaben entsprechen OptiMIX - - 100 ml Milch entsprechen ca 15 g Schnittkäse/30 g Weichkäse - je 100 kcal = 1 Kugel Eiscreme / 45 g Obstkuchen /4 Butterkekse /4 EL Flakes /4 TL Zucker /2 EL Marmelade / 30 g Fruchtgummi oder 20 g Schokolade/ 10 Stck. Chips / 1 Glas (200 ml) Limonade, Fruchsaftgetränk Es ist gut, wenn du dich an den üblichen Empfehlungen orientierst, aber es ist nicht notwendig, dass du die Essmengen bei deinem gesunden Kind täglich kontrollierst. Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Jetzt schau dir einmal euren Plan an. Stellst du größere Abweichungen fest? Man kann mit Hilfe eines Planes nämlich häufig doch gut eine Tendenz erkennen. Wenn nun bspw deutlich zu viel Wurst, im Verhältnis zu den anderen Lebensmitteln (in der Woche) identifizieren würdest, könntest und solltest du den Wurstkonsum einschränken. Versuche deinem Kind ruhig beizubringen, dass Wurst und Brot zusammen gehören. Schneide das belegte, bestrichene Brot in kleine Stückchen, damit beides zusammen mit einem Handgriff in den Mund befördert werden kann. Alternativ zur Wurst könntest du Fleischbrei aus dem Gläschen auf das Brot streichen. Es liefert die gleichen Inhaltsstoffe wie Wurst - ohne Zusatzstoffe. Wurst und Würstchen erfreuen sich unter Kindern allgemein großer Beliebtheit, was neben dem Nährwert und der guten Kaubarkeit vor allem am Geschmack liegt. Wurst schmeckt ihnen aufgrund der raffinierten Rezeptur, ist leicht verdaulich. Der Geschmack ist u.a. auf die verschiedenen Zutaten wie bspw verschiedene Gewürze und je nach Hersteller auch Geschmacksverstärker zurückzuführen. "Gesündere" Alternativen für den "Wursthunger" deines Kind wären: mageres Hackfleisch in Mittagsgerichten und länger gegarte Fleischstücke (Gulasch, Braten) die nach dem langen Garprozess zerfallen (auch Hühner/Putenfleisch) da dies ebenfalls gut kaubar ist und sehr viele wichtige Nährstoffe enthält, wie bspw gut verwertbares Eisen. Dies alles könntest du vermehrt in die Mittagsgerichte einbauen. Das Wurstangebot am Abend könnte dadurch entfallen oder minimiert werden. Du brauchst deinem Kind nicht jeden Essenswunsch zu erfüllen. Dein Kind kann jetzt lernen, sich an die gegebenen Umstände anzupassen. Grüße Birgit S.

von Birgit Neumann am 23.11.2016