Sehr geehrter Herr Dr. Heininger, angesichts des aktuellen Masern-Ausbruchs in Berlin impft unser Kinderarzt bereits Säuglinge ab 6 Monaten. In diesen Fall würde das Kind dreimalig geimpft. Von anderen Kinderärzten habe ich dahingegen die Auskunft erhalten, dass die MMR Impfung erst ab 11 Monaten, in Ausnahmefällen frühestens ab 9 Monaten, auf keinen Fall aber vorher, zulässig sei. Auf den Seiten des RKI bzw. der STIKO ist entsprechend zu lesen, dass zur Sicherheit und Wirksamkeit der MMR Impfung für Säuglinge unter 9 Monaten keine zuverlässigen Daten vorliegen. Ich bin nun verunsichert, unsere knapp 7 1/2 Monate alte Tochter vorzeitig impfen zu lassen. Ich bin keinesfalls impfkritisch eingestellt, möchte aber auch kein Risiko durch eine in diesen Alter nicht zugelassene Impfung eingehen. Mit welchen Risiken - außer der geringeren Wirksamkeit - wäre eine vorzeitige Impfung verbunden? Und wäre eine dritte Impfdosis als zusätzliches Risiko für die sehr seltenen Impfkomplikationen zu betrachten? Kann man im Alter von 7 -8 Monaten noch von einem Nestschutz ausgehen, wenn ich als Mutter als Kind selbst die Masern hatte und meine Tochter noch viel stille? Wir haben noch ein älteres (gegen MMR geimpftes) Kind im Kindergarten und dadurch natürlich unvermeidlichen Kontakt zu anderen Kindern, die möglicherweise nicht alle geimpft sind. Wir meiden weitgehend öffentliche Verkehrsmittel und Arztpraxen, aber man kann sich auch mit Baby ja nicht wochenlang von der Öffentlichkeit abschotten. Würden Sie zu der vorzeitigen Impfung oder eher zum besonnenen Abwarten bis zum vollendeten 9. Lebensmonat raten, um dann nur zweimal impfen zu müssen? Vielen Dank und beste Grüße
von Lilanna am 11.03.2015, 10:33