Schutz vor Masern

Frage an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

Frage: Schutz vor Masern

Guten Tag Mein Kind ist fast 6 Monate alt, wird nach österreichischem Impfplan geimpft. Nun meine Frage: Mein Kind hat ja nun keinen Nestschutz mehr (ich hatte als Kind die Masern), kann aber erst ab 12 Monate geimpft werden. 1.) Wie kann ich mein Kind in dieser Zwischenzeit vor einer Ansteckung schützen, wie vorsichtig sollte man sein, welche Vorsichtsmaßnahmen würden Sie bei Ihrem Kind anwenden? Zb. geht meine ältere Tochter in den Kindergarten, dort sind leider (!) nicht alle Kinder geimpft (darf ich mit meinem Baby sie abholen?). Oder: Soll ich nur mehr Freunde besuchen, deren Kinder gegen Masern geimpft sind.... Wie schaut es mit öffentlichem Verkehr aus, Museumsbesuch.... 2.) Kann meine ältere Tochter, die gegen Masern geimpft ist, dennoch Viren heimbringen? Sie ist zb. zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, wo ein Kind nicht gegen Masern geimpft ist. Ich weiß nun nicht, darf ich meiner älteren Tochter die Teilnahme erlauben oder könnte auch sie Viren heimbringen? Mich ärgert es sehr, dass manche ihre Kinder nicht gegen Masern impfen und daher solche Probleme entstehen. Danke! Edith

von edina am 20.01.2016, 11:20

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Antwort auf: Schutz vor Masern

Hallo Edith, 1) Die einfache Antwort ist: Kontakt mit Masern bis zur eigenen Impfung (übrigens ab dem 11. Monat in Oesterreich empfohlen) vermeiden. Das ist schwer bis unmöglich, weil Ansteckungsfähigkeit schon 1-2 Tage vor Ausbruch der Krankheit besteht. Also heisst es darauf vertrauen bzw dafür sorgen, dass möglichst nur geschützte (=gegen Masern geimpfte) Personen Kontakt zu Ihrem Kind haben. Hier müssen Sie selbst entscheiden, wie Sie Ihr soziales Leben gestalten, ohne zu übertreiben. Es geht ja schliesslich allen Eltern mit jungen Kindern genauso wie Ihnen. 2) Die Wahrscheinlichkeit nach 2 Masernimpfungen geschützt zu sein (= vor Krankheit UND vor Infektion und somit kein nachhausebringen der Viren) beträgt ca. 99%. Das ist sehr hoch. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 20.01.2016

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