Frage: Nimenrix für Jugendliche besser als für Kleinkinder?

Sehr geehrter Herr Dr. Heininger, durch das prompte Handeln meiner Eltern und des behandelnden Arztes, habe ich selbst als Kleinkind eine Meningokokken-Infektion (Typ mir nicht bekannt) schadlos überstanden und bin deshalb eine überzeugte Impfbefürworterin. Nun überlege ich, meinen Sohn (3J5M) impfen zu lassen. Die Impfung gegen Meningokokken B (Bexero) hat er bereits mit ca. 3 Jahren erhalten. Die Impfreaktion war beide Male m.E. heftig (Starke Schmerzen und Lähmung des Oberarmes). Ging aber wieder vorbei. Nun wird Kleinkindern laut österreichischem Impfplan nur der monovalente MEC-C Impfstoff gegen Meningokokken der Gruppe C empfohlen. Eine Impfung gegen  Meningokokken der Gruppen A,C,W135 und  Y (MEC-4) ist nur für Schulkinder vom  vollendeten 10. bis zum vollendeten 13. Lebensjahr vorgesehen und wird zur Grundimmunisierung im Kleinkindalter aufgrund der derzeitigen epidemiologischen Situation nicht empfohlen. a) JUG / KLEINK: Ist die MEC-4 für Jugendliche besser verträglich als für Kleinkinder oder womit erklären Sie sich diese österreichische Entscheidung? b) DTL / ÖSTER: Welche Erfahrungen haben Sie in Deutschland? c) PFLEGE: Hätte ich überhaupt Anspruch auf eine finanzielle Hilfe im Falle eines Impfschadens wenn Nimenrix in Ö für meinen 3jährigen nicht empfohlen wird? d) PERS: Was würden Sie mir raten? Danke vorab und beste Grüße Dahlie

von Dahlie am 16.12.2015, 21:39



Antwort auf: Nimenrix für Jugendliche besser als für Kleinkinder?

Hallo, Ich verstehe Ihre Ansichten auf grund ihres persönlichen Schicksal sehr gut. Ich versuche Ihre Fragen wie folgt zu beantworten: A) ich glaube es geht weniger um Verträglichkeit, welche bei diesem Impfstoff wie bei allen anderen Impfstoffen auch im jugendlichen Alter besser ist, insbesondere weniger Fieberreaktionen, sondern es geht vielmehr um epidemiologische Überlegungen. So nehmen zum Beispiel Infektionen durch die Gruppe Y mit zunehmenden Alter etwas zu. Hinzu kommt vielleicht die Überlegung, dass Jugendliche eher ins fernere Ausland reisen, in dem andere Meningokokken Serogruppen als bei uns vorherrschen und somit durch eine allgemeine im Film viel um ein Basisschutz ermöglicht wird. b) jedes Land hat seine eigenen Empfehlungen und die vorliegenden Daten zu Impfstoffen und Krankheiten werden oftmals unterschiedlich interpretiert. In Deutschland gibt es bislang noch keine Tendenz, mit dem Vierfachimpfstoff gegen Meningokokken zu impfen. Ich persönlich könnte diesem Gedanken allerdings durchaus Sympathie abgewinnen, vor allem im Hinblick auf einen optimalen Schutz der Jugendlichen. C) Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Jedoch glaube ich, dass bei Verwendung eines für die entsprechende Altersgruppe zugelassenen Impfstoffes eine Absicherung da sein sollte. Am besten besprechen Sie dies mit ihrem Kinderarzt. D) ich glaube es ist nicht falsch, sich an den landesüblichen Empfehlungen zu orientieren. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 16.12.2015



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