Frage: Mmr doch zu früh?

Hallo Dr. Heininger, Mein Sohn wurde mit 9 und 12 Monaten mit mmr geimpft. Hierbei war der Tag der impfung immer gleich ein oder zwei Tage später nach dem er die jeweiligen lebensmonaten erreicht hat. Mein Sohn kam 10 Tage früher als der ET. Ich weiß man rechnet bei Impfungen nicht im korrigierten alter, muss aber hinzufügen, dass mein Sohn bei vielen körperlichen Entwicklungen auch langsamer als der Durchschnitt ist : er hat die ersten Zähnen zb erst mit 11 Monaten bekommen, und steht jetzt (etwas über 12 Monate) noch nicht. Aus diesem Grund mache ich mir doch ein wenig Sorgen, ob 1. die mmr mit 9 und 12 Monaten grundsätzlich zu früh ist und ob 2. wir nicht hätten doch ein paar Tage mehr als nur 1 oder 2 Tage nach dem jeweiligen lebensmonaten warten sollen. Können wir jetzt mit einem ausreichenden Schutz rechnen? Würden Sie eine dritte impfung empfehlen? 3. warum kann man davon ausgehen, dass bei dem 9M-12M-impfschema die zweite Dosis nach 12 Monaten die höhere Wahrscheinlichkeit des impfversagens bei 9 Monaten (ggü erste Dosis mit 11 Monaten) auffangen kann? 4. Bietet das 11-15-Schema nicht doch einen besseren Schutz, sonst würde man doch die impfung schon generell früher empfehlen? Ich freue mich auf Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen, Sandra

von sandrasteuer am 11.03.2015, 11:38



Antwort auf: Mmr doch zu früh?

Hallo Sandra, 1) Nein. 2) Ich denke ja, in einer solchen Situation darf man von einem „ausreichenden“ (100% Garantie gibt es nie!) Schutz ausgehen und ich würde keine dritte MMR-Impfung empfehlen. 3) Weil die 2. Dosis keine eigentliche Auffrischung ist sondern in erster Linie eine 2. Chance zum vollständigen Schutz. D.h. je weniger Kinder bei der ersten Dosis ausreichend reagiert haben, desto mehr profitieren von der 2. Dosis. 4) Das ist eine gute Frage, zu der es durchaus kontroverse Expertenmeinungen mangels echtem Wissen gibt. Solange es ein hohes Masernrisiko gibt (wie in Deutschland) bin ich ein Befürworter der Vorteile der frühen Impfung = früher Schutz. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 11.03.2015