Frage: Meningogokken-Impfung

Sehr geehrter Herr Dr. Heininger, unsere Kinderärztin hat geraten, unsere Kinder (3 und 10 Jahre alt) gegen Meningokokken zu impfen. Vorweg: Ich bin kein grundsätzlicher Impfgegner, die Kinder haben die 5-fach-Impfung und MMRV erhalten. Bei den Meningokokken bin ich aber sehr verunsichert, habe schon viele konträre Berichte gelesen, und habe Probleme, eine Entscheidung zu treffen. Wenn ich das richtig verstanden habe, schützt die Impfung gegen Typ C, aber die häufigsten Krankheitsauslöser sind vom Typ B. Stimmt das? Außerdem habe ich von schlimmen Nebenwirkungen der Impfung wie Wesensveränderungen, dauerhaften Schlafstörungen, Hautentzündungen etc. gelesen. Ich finde es als Laie absolut unmöglich, eine Entscheidung aufgrund von sachlich korrekten Informationen zu treffen. Meine Kinderärztin sagt nur "Alles Quatsch! Die Impfung ist sicher und problemlos." Ich möchte natürlich das Beste für meine Kinder, würde mir Vorwürfe machen, wenn sie ungeimpft erkranken, aber auch, wenn sie Impfschäden bekommen. Können Sie mir vielleicht irgendwie weiterhelfen? Haben Sie selbst Ihre Kinder impfen lassen? Mit welchem Impfstoff? Fragen über Fragen - bitte entschuldigen Sie. Aber es ist so schwierig... Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße Lumali

von lumali am 16.10.2013, 13:58



Antwort auf: Meningogokken-Impfung

Hallo Lumali, zu Ihren Fragen: „Wenn ich das richtig verstanden habe, schützt die Impfung gegen Typ C, aber die häufigsten Krankheitsauslöser sind vom Typ B“ ja das stimmt, solange der Impfstoff gegen Serogruppe B noch nicht verfügbar ist (was sich demnächst ja ändern soll). Ganz allgemein hört und liest man zu praktisch jeder Impfung von Dingen wie „schlimmen Nebenwirkungen der Impfung wie Wesensveränderungen, dauerhaften Schlafstörungen, Hautentzündungen etc.“. Das gibt es in Einzelfällen (mit grösster Wahrscheinlichkeit zufällig mit der Impfung zusammentreffend), mich würde das nicht irritieren. Insbesondere, weil ich den Wert der Impfung bei der Abwägung des Für und Wider berücksichtigen würde: Schutz vor einer sehr schweren, potentiell schädigenden und bisweilen (ca. in 8% der Fälle) sogar tödlich verlaufenden Krankheit). Ich habe kein Problem damit, öffentlich zu bekunden, dass meine Kinder alle von der STIKo empfohlenen Impfungen (so auch MenC) erhalten haben (und manche Impfungen auch darüber hinaus). Sie werden aber verstehen, dass ich die verwendeten Produkte nicht öffentlich nennen kann. Das ist aber auch nicht wirklich relevant, weil ALLE in Deutschland zugelassenen Impfstoffe diesbezüglich ihren Zweck erfüllen und ich keine nennenswerten qualitativen Unterschiede der verschiedenen Produkte erkennen kann. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 16.10.2013