Frage: Immunantwort gestillter Kinder auf MMR

Sehr geehrter Prof. Heininger, vielleicht können Sie mir helfen, folgende Informationen zu bewerten. Mein Sohn soll nächste Woche im Alter von 9 1/2 Monaten gegen MMR geimpft werden, weil die große Schwester dann einen Kindergarten besuchen wird und er beim Abholen immer dabei sein wird. Besonders der Masernimpfschutz ist mir angesichts der hohen Fallzahlen dieses Jahr besonders wichtig. Er wird immer noch viel gestillt, tagsüber 2-3 Mal und nachts 1-2 mal. Nun bin ich auf folgenden Text gestoßen, in dem von einer Studie berichtet wird, in der die Immunantwort gestillter Kinder auf die MMR Impfung mit dem nicht gestillter Kinder verglichen wird. Wold, A. and Adlerberth, I. (1998), Does breastfeeding affect the infant's immune responsiveness?. Acta Paediatrica, 87: 19–22. doi: 10.1111/j.1651-2227.1998.tb01378.x Dort wird berichtet, dass bei nicht gestillten Kindern das Immunsystem bei der Masernimpfung stärker aktiviert wurde und sie höhere Antikörpertiter entwickelten. Die Autoren vermuten, dass evtl. antiinfektive Stoffe in der Muttermilch den Impferfolg bei gestillten Kindern abschwächen. Gibt es noch mehr Studien zu diesem Thema? Evtl. auch aktuellere Erkenntnisse? Wäre es ratsam zur Impfung abzustillen, um eine größere Chance auf einen Impferfolg zu haben, da er ja auch erst 9 1/2 Monate alt ist und die Chancen deshalb ja ohnehin schon geringer sind? Mir wäre es aufgrund der zukünftigen Kindergartenkontakte wirklich wichtig, dass diese erste Impfung schon wirkt. Vielen Dank für ihre Einschätzung Florence Meyer

von Florence5 am 06.11.2013, 22:29



Antwort auf: Immunantwort gestillter Kinder auf MMR

Hallo Frau Meyer, ich kann die von Ihnen zitierte Studie in unserem Bibliographie-System nicht finden. Wie dem auch sei, Stillen gilt nicht als nennenswerter (Fachbegriff: signifikanter) Einflussfaktor auf die Immunantwort von Injektionsimpfstoffen und soll nach Auffassung von Impfgremien nicht bei der Betsimmung des Zeitpunkts von IMpfungen berücksichtigt werden oder gar dazu führen, dass aus diesem grund abgestillt wird. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 07.11.2013