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Warum stößt mir das sauer auf? Welpe für Demenzkranke

Thema: Warum stößt mir das sauer auf? Welpe für Demenzkranke

http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bad-godesberg/Welle-der-Hilfsbereitschaft-f%C3%BCr-97-J%C3%A4hrige-und-Anni-article3199507.html Für den Link muss man sich anmelden, ist aber kostenlos - nur als Hinweis- Mein erster Impuls war auch, kein Ding, da hilft man. 160 Euro sind für uns nicht die Welt. Aber je mehr ich drüber nachdachte, kamen mir dann doch Zweifel. Ein Hund ist doch nicht für den Schoß geboren. Zudem finde ich es fragwürdig, was geschieht, wenn der Hund mal eine größere Tierarzrbehandlung braucht, wenn 160 Euro im Jahr schon nicht zu stemmen sind. 24 Stunden-Betreuung, wer geht Gassi? Ich habe mal einen Bericht gesehen, in dem eine Roboter Robbe für Demente eingesetzt wurde, das scheint es auch in Katzenform zu geben. Wenn es die gleiche Wirkung hat, sollte man von einem lebenden Tier doch Abstand nehmen. Welpe "Anni" aus Bad Godesberg soll ins Tierheim 03.03.2016 BAD GODESBERG. Die Therapie mit dem Pflegehund wird für eine demenzkranke 97-Jährige zu teuer. Die Stadt lehnte ab, die Hundesteuer zu ermäßigen. Zärtlich streichelt die alte Dame das kleine weiße Bündel auf ihrem Schoß. Es heißt Anni. Andrea Siedler hat das Mischlingspflegehündchen probeweise aus dem Tierheim geholt, um ihrer Großmutter zu helfen. „Ich hatte im GA von den Möglichkeiten der tiergestützten Therapie gelesen. Genau das brauchte meine liebe Omi“, sagt Siedler. Die 97-Jährige ist seit 17 Jahren hochgradig dement. Inzwischen hat sie nur noch fünf Prozent Sehvermögen und ist fast taub. Klein-Anni soll sie ablenken, vor allem davon abhalten, sich unablässig blutige Wunden an den Armen zu kratzen. Denn die alte Dame ist sich dessen nicht mehr bewusst. „Sie reißt ganze Hautlappen ab. Und Cortison, das die Kasse bezahlen würde, würde die Haut nur noch dünner machen“, erläutert die Enkelin. Große Narben zeigen die Qual allergiebedingt starken Juckreizes bei der alten Frau. „Wenn meine Omi unruhig ist, krallt sie sich ohne Unterlass selber in die Arme. Das tut sie schon seit über einem Jahr“, klagt Andrea Siedler, die die Großmutter pflegt. Sie könne die alte Frau nicht eine Minute aus den Augen lassen, sonst fließe wieder Blut. Genau das passiert nun nicht mehr, seit Anni im Haus ist. Das kleine weiße Bündel kuschelt sich an die alte Dame und hat durch den Körperkontakt beruhigenden Einfluss. „Seit Anni da ist, verändert sich etwas. Meine Omi hat Lebensfreude, strahlt Zufriedenheit aus, wenn Anni auf ihrem Schoß schläft“, freut sich die Enkelin. Die Hände der Großmutter sind dann schützend um das Hündchen gelegt. Ein sanftes Lächeln steht in ihrem Gesicht. „Dieser Hund berührt Herz und Seele und hat eine unglaubliche Wirkung auf meine Omi und mich als überanstrengte und ausgelaugte Pflegende“, sagt Andrea Siedler seufzend. Enkelin kann die Hundesteuer nicht zahlen Genau damit wird es in Kürze wohl zu Ende sein. Denn die Enkelin wird die fällige Hundesteuer von 162 Euro pro Jahr nicht zahlen können. Durch die 24-Stunden-Pflege für die Großmutter ist Siedler Hartz IV-Bezieherin geworden. „Ich habe ihr versprochen, sie nicht ins Altenheim zu schicken. Und Pflege macht arm“, sagt die erfahrene Sekretärin leise. Die Großmutter erhält nur eine Mini-Rente. Als „gute Bürgerin“ ging Siedler zum Amt und meldete den Hund an. „Ich hatte scharf gerechnet. Für Hartz IV-Bezieher kostet die Hundesteuer in Bonn doch nur 24 Euro im Jahr. Das würde ich hinkriegen.“ Dazu kämen Kosten für Futter und den Tierarzt. Doch dann kam die Schreckensnachricht: Die Stadt lehnte ab, die Steuer zu ermäßigen, da Siedler einen kleinen Nebenjob von 100 Euro im Monat hat. „Damit decke ich einen Bruchteil der hohen Kosten für glutenfreie Diät-Ernährung und Verbandsmaterial für meine Omi. Doch für das Amt verdiene ich zu viel.“ Andrea Siedler kann es einfach nicht fassen. Stadt: Keine Steuerbefreiungsregelung Marc Hoffmann, stellvertretender Stadtsprecher, will sich zum konkreten Fall nicht äußern, doch er bestätigt die Argumentation der Verwaltung. In der Hundesteuersatzung gebe es keine Steuerbefreiungsregelung. „Auch ein Streichelhund dient überwiegend persönlichen Zwecken, auch wenn er aus therapeutischer Sicht die Behandlung einer Erkrankung unterstützt und die Erkrankung lindert“, so Hoffmann. Die in der Satzung vorgesehene Steuerermäßigung sei einkommensabhängig. Und wenn das vorhandene Einkommen, also die Sozialleistung und der eigene Verdienst, regelmäßig über den sogenannten SBG XII-Leistungen liege, komme eine Ermäßigung der Hundesteuer nicht in Frage. „Dass die Pflegezeit mit Anni nun beendet werden muss, bricht mir das Herz“, sagt Andrea Siedler verzweifelt. Die 162 Euro Hundesteuer, die sie mit ihrem kleinen Einkommen genauso zahlen müsse wie die Wohlhabenden im Villenviertel, bringe sie einfach nicht mehr auf. „13,30 Euro pro Monat scheint lächerlich. Aber für uns ist das zu viel an zusätzlichen Fixkosten.“ Klein-Anni werde also zurück ins Tierheim müssen. Und wie sie der Großmutter diesen Verlust beibringen könne, wisse sie auch noch nicht. Andrea Siedler schluckt. „Das, was der Hund bei meiner Omi bewirkte, ist eigentlich unbezahlbar. Und nun ist es im wahrsten Sinn des Wortes unbezahlbar.“ (Ebba Hagenberg-Miliu) ********* Danach kam erwartungsgemäß "die Welle der HIlfsbereitschaft" *********************** Welle der Hilfsbereitschaft für 97-Jährige und "Anni" Die 97-jährige Demenzkranke streichelt zufrieden die kuschelige kleine Hundedame. Anni hilft der Dame, sich von ihren Qualen abzulenken und nicht die Haut blutig zu kratzen. 03.03.2016 Bonn. Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat die Geschichte der demenzkranken 97-Jährigen und ihrem Therapiehund "Anni" ausgelöst. Zahlreiche Anrufe und E-Mails sind beim General-Anzeiger eingegangen. Jeder möchte helfen und die Hundesteuer für den kleinen Welpen übernehmen. Mittlerweile sind ausreichend viele Angebot eingegangen, die Daten der Helfer werden gesammelt und an Enkelin Andrea Siedler weitergegeben. Wie berichtet, hat Siedler den Hund probeweise aus dem Tierheim geholt, um ihrer Großmutter zu helfen. Mit Erfolg. Nun aber kann Siedler die Hundesteuer für den Welpen nicht bezahlen. Da sie sich 24 Stunden um ihre Oma kümmert, bezieht sie Hartz IV – und müsste deswegen eigentlich nur 24 Euro Hundesteuer pro Jahr bezahlen. Da sie aber mit einem kleinen Nebenjob 100 Euro monatlich dazu verdient, müsste sie den vollen Satz – 162 Euro – berappen. Geld, das sie nicht hat. Mit ihrem Zuverdienst bezahlt sie Verbandsmaterial und ähnliches für die Großmutter. (Ebba Hagenberg-Miliu)

von Alhambra am 03.03.2016, 12:21



Antwort auf Beitrag von Alhambra

Ja, das mit den Tierarztkosten ist tatsächlich eine wichtige Frage. Hier geht es doch irgendwie um die Ungerechtigkeit, dass die Hundesteuer nicht ermässigt wird. Finde ich auch komisch. Das mit der Grossmutter ist doch nur der Aufhänger. Der Welpe wird die Frau doch höchstwahrscheinlich um einige Jahre überleben. Solche Robotertiere sind sehr teuer und ob sie den selben Effekt haben, darüber kann man sich streiten. So ein Vieh hat sicher Vorteile, aber ich würde z.B. nicht wollen, dass meine Angehörigen mit so einem Tier belästigt werden. Bei dem Welpen und der Enkelin handelt es sich allerdings nicht um eine Therapieform, das zählt eher unter wohltuender Haustierhaltung. Bleibt noch die Frage, wird das Tier zurückgeschickt, wenn die alte Dame so rücksichtslos wäre und einfach sterben würde? Fragen über Fragen......

von Sternspinne am 03.03.2016, 12:42



Antwort auf Beitrag von Alhambra

Die Enkelin ist doch 24Std. dort. Der Welpe ist nicht alleine bei der alten Dame und ich glaube kaum, dass die Enkelin den Hund nach Omas Tod ins Tierheim abschieben. Für mich hört es sich eher danach an:"Mein Hund und Omi leiht ihn sich mal aus." Sie hat den Hund auf ihren Namen, nicht auf Omis Namen angemeldet. Tierarzt kann man auch in Raten abzahlen und ich glaube kaum, daß Frau S. ewig Alg2 beziehen wird. Zudem müssten dann 1000 Alg2 Empfänger ihre Hunde und Katzen abgeben. Inkl. meiner Wenigkeit.

Mitglied inaktiv - 03.03.2016, 12:53



Antwort auf Beitrag von Alhambra

Es gibt doch Besuchsdienste von Hunden für Heime. Ich finde, die Frau sollte da mal nachfragen, ob das nicht bei ihr auch geht. Die Frage ist doch, ob die Enkelin sich den Hund in Zukunft leisten kann (Steuer, Tierarzt, Futter, ggf. Mal teureres Spezialfutter, falls der Hund mal dauerhaft erkrankt). Klar ist es komisch, wenn in einigen Fällen die Steuer ermäßigt wird und in anderen nicht. Ich finde es jedenfalls verantwortungslos, den Hund erst zu sich zu nehmen und danach zu klären, was es kostet.

von Tiffy_78 am 03.03.2016, 20:28



Antwort auf Beitrag von Tiffy_78

Sie hat sich doch erkundigt. Steuern sollten nachgelassen werden, gilt aber nicht für sie. Und das kam erst NACHHER raus. Muss ich meinen Hund auch abgeben, weil ich jetzt ALG beziehe oder wie? Und unsere Katzen auch? Unser Kater hat uns mal eben 1200 Euro gekostet, haben wir in Raten abgestottert. Zu dem Zeitpunkt hatten wir aber beide Arbeit. Man kann das nicht immer pauschal sagen und ich finde, niemand hat das Recht jemanden das Tier quasi abzusprechen. Und nochmal: Ich glaube nicht, daß die Enkeltochter in Alg2 bleibt, wenn Oma stirbt.

Mitglied inaktiv - 04.03.2016, 08:03



Antwort auf diesen Beitrag

Also mir persönlich geht es nicht um den ALG-Bezug. Habe damals selber einige Tiere gehabt und finanziert. Hier bleibt die Ungerechtigkeit, dass sie die Steuer nicht ermässigt bekommt. Aber sie betont ausdrücklich nur die Funktion für die alte Dame. Das finde ich fragwürdig. Hat für mich was von auf die Tränendrüse drücken. Letztendlich ist es mir aber tatsächlich egal, ich hätte aber nicht das Bedürfnis, das zu unterstützen.

von Sternspinne am 04.03.2016, 08:54



Antwort auf Beitrag von Sternspinne

Genau das stört mich auch. Ein Tier ist nicht für Schoß geboren. Noch geht das, Welpen schlafen viel, aber da bleibt nicht so. Zudem hat sie einen Job - also ist es auch keine 24 Stunden-Betreuung, wenn sie einem kleinen Job nachgehen kann. Der wird nunmal angerechnet. Irgendwo liegt nun mal die Grenze für die Befreiung, Geht man da ein bisschen drüber, kommt der Nächste und will auch Erleichterung. Aber ehrlich; wenn ich 160 Euro im Jahr nicht fnanzieren kann, sehe ich für Tierarzt schon schwarz. Aber nun finanziert die Zeitung die Steuer; wie lange weiß ich nicht. Bis die alte Dame nicht mehr ist, was realistisch absehbar ist? Und was wird dann? Wieder ins Tierheim? Job und Hund ist nicht einfach. Und ich unterstelle mal, dass die Frau, die nicht im Bild erscheint, auch nicht mehr die Jüngste sein kann, wenn die Uroma fast 100 ist. Ich tippe auch auf Tränendrüsenfaktor. Das wird dem Tier aber nicht gerecht.

von Alhambra am 04.03.2016, 09:40



Antwort auf Beitrag von Sternspinne

Genau das stört mich auch. Ein Tier ist nicht für Schoß geboren. Noch geht das, Welpen schlafen viel, aber da bleibt nicht so. Zudem hat sie einen Job - also ist es auch keine 24 Stunden-Betreuung, wenn sie einem kleinen Job nachgehen kann. Der wird nunmal angerechnet. Irgendwo liegt nun mal die Grenze für die Befreiung, Geht man da ein bisschen drüber, kommt der Nächste und will auch Erleichterung. Aber ehrlich; wenn ich 160 Euro im Jahr nicht fnanzieren kann, sehe ich für Tierarzt schon schwarz. Aber nun finanziert die Zeitung die Steuer; wie lange weiß ich nicht. Bis die alte Dame nicht mehr ist, was realistisch absehbar ist? Und was wird dann? Wieder ins Tierheim? Job und Hund ist nicht einfach. Und ich unterstelle mal, dass die Frau, die nicht im Bild erscheint, auch nicht mehr die Jüngste sein kann, wenn die Uroma fast 100 ist. Ich tippe auch auf Tränendrüsenfaktor. Das wird dem Tier aber nicht gerecht.

von Alhambra am 04.03.2016, 09:40



Antwort auf Beitrag von Alhambra

Da wäre eine alte Katze die sehr zutraulich ist besser. Solche gibt es doch genug im Tierheim.

von aeule am 12.03.2016, 19:19